Nachruf
Helmut Brossmann ist tot

Der Manager aus Etterzhausen starb nach längerer Krankheit. Die Kastelruther Spatzen schockiert der Tod des Weggefährten.

30.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr

Medienmanager Helmut Brossmann ist im Alter von 58 Jahren gestorben. Foto: Wanner

Der ehemalige Manager der Kastelruther Spatzen und Vermarkter der Krimi-Serie Kommissar Rex, Helmut Brossmann, ist im Alter von 58 Jahren gestorben. Zuletzt lebte der Medienmanager in Etterzhausen (Landkreis Regensburg). Er starb nach langer Krankheit. Nach einer Virusinfektion hatte sich der Herzmuskel entzündet. Der Manager litt seitdem unter einer schweren Herzinsuffizienz und hatte zwei kaputte Hüften.

Brossmann hatte mit den Oberkrainern und den Kastelruther Spatzen die bedeutendsten Gruppen der volkstümlichen Musik der vergangenen Jahre geführt. Plattenverkäufe in Millionenhöhe gehen auf sein Konto. Mit den Resten seines Fan-Shops hatte sich Brossmann in sein Haus in der Domspatzenstraße in Etterzhausen zurückgezogen.Im Frühjahr dieses Jahres schilderte Brossmann, dass er sich von allem, was sein Leben ausmachte, getrennt hatte.

„Wenn einer mit 58 Jahren gehen muss, dann ist das schon eine Tragödie“Albin Gross, Bandleader der Kastelruther Spatzen

„Die Nachricht von Helmuts Tod war ein großer Schock für uns“, sagt Albin Gross, Bandleader der Kastelruther Spatzen der Mittelbayerischen. Im vergangenen Herbst hatten die Musikgruppe und der Medienmanager die Zusammenarbeit komplett eingestellt. „Wir wussten nicht, dass er so schwer krank war“, sagt Gross, der bei den Spatzen das Keyboard spielt. Und weiter: „Wenn einer mit 58 Jahren gehen muss, dann ist das schon eine Tragödie!“

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Die Spatzen besuchten ihn zum Weißwurstessen

Die Kastelruther Spatzen und den Manager aus dem Landkreis Regensburg hatte eine langjährige Freundschaft verbunden. Wann immer die Spatzen in der Nähe von Regensburg waren, haben sie Helmut Brossmann zum Weißwurstessen zuhause besucht. Der Etterzhausener war als Manager an der Seite der Südtiroler Volksmusiker, als diese ihre größten musikalischen Erfolge feiern konnten – und hat sie dabei maßgeblich beim Marketing unterstützt. „Er konnte gut schreiben und reden. Er war einer von uns“, sagt Albin Gross. Die Kastelruther Spatzen werden ihren langjährigen Wegbegleiter in Erinnerung behalten. „Sein markantes Lachen werden wir nie vergessen“, sagt Gross.

„Er war einer von uns“Albin Gross, Bandleader der Kastelruther Spatzen

Erlernt hatte Brossmann 1975 und 1976 den Beruf des Schäfers. Wegen der wenig aussichtsreichen Zukunft in diesem Beruf holte er sein Fachabitur nach und begann, Betriebswirtschaft zu studieren. Um es zu finanzieren, vermittelte er Musikgruppen für kleinere Veranstaltungen. Mit der Zeit machte er sich in der Musikbranche einen Namen. Eine Freundschaft verband ihn mit Slavko Avsenik, dem Chef der Original Oberkrainer. Auch für die Regensburger Domspatzen und die Augsburger Puppenkiste war der Medienmanager aktiv. Als Bischof trat Brossmann in der BR-Serie „Dahoam is dahoam“ auf.

Papstbruder als Firmpaten

Neben dem Show-Geschäft gehörte aber auch Religiosität zu Brossmanns Leben. Als Brossmann 2007 zum katholischen Glauben konvertierte, war Georg Ratzinger – Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. – sein Firmpate. Mehrmals traf Brossmann den Papst. Über das Internetaktionshaus eBay versteigerte Brossmann 2016 eine weiße Kappe, die angeblich Papst Franziskus getragen hatte. Den Erlös spendete er an den Orden der Klarissen, denn im Kloster in Maria Vesperbild sollten neue Fenster eingebaut werden.

Beim Bayerischen Roten Kreuz in München kümmerte er sich eine Zeit lang um die Koordination der Luftrettung, nannte später ein Hubschrauberunternehmen sein eigen. Der Erinnerungen wegen ließ sich Brossmann einen 17 Meter langen SAR-Fluggerät UH-1D in den Garten stellen. Ein gewaltiger Kran hob den olivgrünen Vogel, der im Vietnamkrieg zur Verletztenrettung eingesetzt wurde, über den Zaun. Das erregte Aufsehen in der Nachbarschaft.

Trauerfeier findet am 6. September statt

Brossmanns Spatzenpark, den er in Herrieden betrieb, ist schon länger Geschichte. Der Familienpark sollte seinen Besuchern einen Einblick in die Welt mancher Tierarten und deren Nutzen für die Menschheit geben. Dann wurde das Gelände an einen Schweinzüchter verkauft.

„Es reicht, wenn eine Person an dich glaubt. Auch wenn diese Person du selber bist.“ Das war Helmut Brossmanns Motto in seinem letzten, stillen Lebensabschnitt. Am Donnerstag, 6. September, findet um 10.30 Uhr der Trauergottesdienst mit anschließender Urnenbeisetzung am Friedhof in Altmannstein (Landkreis Eichstätt) statt. Zuvor wird um 10 Uhr der Sterberosenkranz gebetet. Auch die Kastelruther Spatzen wollen mit mehreren Bandmitgliedern bei der Trauerfeier anwesend sein.

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