Tragödie
In Muschenried herrscht tiefe Trauer

Im Heimatdorf von Maria Baumer bei Winklarn sind die Bewohner erschüttert. Monatelang haben sie mit der Familie gehofft und gebangt.

12.09.2013 | Stand 16.09.2023, 7:26 Uhr

Die Pfarrgemeinde trauert um Maria Baumer. Ein Anschlag am Friedhof kündigt ein gemeinsames Gebet an.

15 Monate lang haben die Muschenrieder mit Familie Baumer gehofft und gebangt. Seit Mittwoch haben sie traurige Gewissheit. Maria Baumer ist tot. Pilzsammler fanden die sterblichen Überreste in einem Waldstück bei Bernhardswald (Landkreis Regensburg). Fassungslosigkeit herrscht in dem kleinen Dorf, das zum Markt Winklarn (Landkreis #Schwandorf) gehört, seit die Polizei den Leichenfund öffentlich machte. „Dass es so kommt, hätten wir doch nicht gedacht“, sagt ein verzweifelter Dorfbewohner und Bekannter der Familie Baumer. „Das ist hart.“ Die Kinder waren zusammen zur Schule gegangen. Er ist sichtlich betroffen von der Nachricht über den Tod Marias.

Die 26-jährige Maria war gläubige Katholikin und daher auch in der örtlichen Pfarrgemeinde sehr aktiv. „Die Nachricht von ihrem Tod lässt große Betroffenheit zurück bei allen, die sie gekannt haben“, äußerte sich Pastoralreferent Alfred Gaßner gestern gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung. „Und jeder im Dorf hat sie gekannt“, fügt er traurig hinzu. Die Pfarrgemeinde trauert auf ihre Art. Am Donnerstagabend noch trafen sich die Gemeindemitglieder in der Muschenrieder Kirche zu einem Rosenkranzgebet für die verstorbene 26-Jährige. Weitere Termine für gemeinsame Gebete und Gottesdienste will die Pfarrei noch bekanntgeben.

Marias rätselhaftes Verschwinden im April 2012 hat die Muschenrieder nicht mehr losgelassen. „Das war immer ein Thema“, erzählt ein Anwohner. Er ist einer der wenigen, die am Donnerstagnachmittag im kleinen Ort Muschenried unterwegs sind. Das Dorf scheint sich in Schockstarre zu befinden. Wirklich sprechen über das Schicksal der jungen Frau will niemand. Und diejenigen, die etwas sagen wollen, finden kaum Worte dafür. Fassungslos schütteln sie den Kopf. Auch den Winklarnern geht es nicht anders. Beide Orte liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt. „Das ist einfach unbegreiflich. Das ist doch verrückt“, sagt ein Mann aus Winklarn. „Auf einmal war sie verschwunden.“

Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) Bayern äußerte sich bestürzt und drückte den Angehörigen ihrer Landesvorsitzenden ihr tiefes Mitgefühl aus. „Wir sind alle sehr traurig über den Tod von Maria“, sagte der Landesseelsorger Richard Stefke. „Seit ihrem Verschwinden vor 15 Monaten hatten wir alle gehofft, dass sie leben würde. Wir werden Maria als kompetente und engagierte KLJBlerin in Erinnerung behalten, die über viele Jahre hinweg auf verschiedenen Ebenen unseres Verbandes mit viel Leidenschaft die Landjugendarbeit mitgestaltet hat. Unsere Gedanken sind jetzt bei Familie Baumer.“ Baumer war über Jahre in der KLJB aktiv von der Ortsgruppe über ihren Kreisverband Schwandorf bis zum Diözesanverband Regensburg.