Charlie Chaplin war der populärste Filmemacher des 20. Jahrhunderts. Als Schauspieler, Regisseur und Produzent hat er Millionen von Menschen weltweit zum Lachen gebracht. Am 16. April wäre der der große Filmkomiker 125 Jahre alt geworden.
Charles Chaplin jr. wurde am 16. April 1889 vermutlich in London als Sohn von Charles Chaplin sr. (1863–1901) und Hannah Harriet Chaplin (1865–1928) geboren. Beide waren Künstler an den britischen Music Halls. Kurz nach Charles’ Geburt trennten sich seine Eltern. Da sich Charles sr. regelmäßig den Unterhaltszahlungen entzog, lebte die Familie in großer Armut. (Foto: P.D Jankens)
Als sein Vater 1901 starb, zog es die Familie in die Vereinigten Staaten. Dort verdingte sich Chaplin bei verschiedenen kleineren Produktionen, bis er sich am 25. September 1913 bei den Keystone Studios, dem Komödienspezialisten der New York Motion Picture Company, verpflichtete. Anfang Januar 1914 trat er für 150 Dollar in der Woche seine neue Stelle an. (Foto: George Grantham Bain Collection/Library of Congress)
Aus Unzufriedenheit mit einer Rolle erfand Chaplin für sich eine neue Figur. Er lieh sich ein altes Paar Schuhe, eine übergroße Hose, eine Melone, eine zu kleine Jacke und einen falschen Bart. Der "Tramp" war geboren. Er war erstmals 1914 in den Filmen "Kid Auto Races at Venice" und "Mabel’s Strange Predicament" zu sehen. (Foto: Charles C. Zoller)
Chaplins Popularität erreichte 1915 ihren ersten Höhepunkt. Chaplin-Puppen, Zeitungscomics und Lieder über den kleinen Tramp führten in den USA zu einem schweren Fall von "Chaplinitis". Der neue Vertrag mit Mutual Films sollte Chaplin zu einem der bestbezahlten Schauspieler machen. Riesige Menschenmengen warteten 1916 in New York auf die Ankunft des Stars. (Foto: dpa)
Für Aufsehen sorgte Ende des Jahres 1916 die nicht autorisierte Biografie "Charlie Chaplin’s Own Story", deren Erscheinen nur mit Hilfe der Gerichte verhindert werden konnte. Gleichzeitig musste sich Charles Chaplin gegen zahlreiche Nachahmer und Imitatoren wehren. So verklagte Chaplin im November 1917 mehrere Filmstudios, die mit Chaplin-Imitatoren zahlreiche Filme produziert hatten. (Foto: dpa)
Charlie Chaplin heiratete 1918 die gerade mal 16 Jahre alte Schauspielerin Mildred Harris. Der unglückliche Verlauf der Ehe lähmte Chaplins Schaffenskraft. Das änderte sich erst, als er in einem Theater den vierjährigen Jackie Coogan (Bild) entdeckte. Der Film mit Jackie Coogan mit dem Titel "The Kid" sollte Chaplins erster Langfilm werden. Die Premiere fand am 6. Januar 1921 statt. Der Film wurde ein Riesenerfolg. Er wurde in rund 50 Ländern vertrieben. (Foto: George Grantham Bain Collection/Library of Congress)
Nachdem sein Vertrag bei First National ausgelaufen war, gründete Chaplin mit den Schauspielern Douglas Fairbanks und Mary Pickford sowie dem Regisseur D. W. Griffith den unabhängigen Filmverleih "United Artists". Mit seinem ersten Projekt für "United Artists" erfüllte sich Chaplin den lang gehegten Wunsch, einen ernsten Film zu drehen. (Fotomontage: New York World-Telegram and the Sun Newspaper Photograph/Library of Congress)
Obwohl bereits der Tonfilm etabliert war, brachte Chaplin mit "Lichter der Großstadt" (1931) und "Moderne Zeiten" (1936) zwei weitere Stummfilme in die Kinos. Die musikalische Tonspur komponierte er selbst. Außerdem arbeitete er mit Toneffekten, auch um die beliebten Tonfilme zu parodieren, denen Chaplin skeptisch gegenüberstand. Der Erfolg an den Kinokassen bestätigte Chaplins herausragende Stellung als Filmkomiker. (Foto: Sat.1)
Am 15. Oktober 1940 war die Premiere von Chaplins erstem Tonfilm "Der große Diktator". Diesen Anti-Hitler-Film wollte die US-amerikanische Zensurbehörde zuerst nicht genehmigen. Die Konservativen Amerikas unterschätzten nämlich anfangs Hitlers Machtwahn und hielten ihn für einen großartigen Politiker. Der Film war am Ende für Chaplin wirtschaftlich besonders erfolgreich. (Foto: ZDF)
Die Nationalsozialisten, die Chaplin fälschlicherweise als Juden titulierten, hatten im Vorfeld des Films gesagt: "Dieses kleine jüdische Stehaufmännchen [Chaplin] ist so ekelhaft, wie es langweilig ist." Chaplins Freund Ivor Montagu meinte, dass diese Aussage der Grund war, warum Chaplin "Der große Diktator" produzierte. (Foto: dpa)
Obwohl Chaplin seine größten Erfolge in den USA feierte, behielt er seine britische Staatsangehörigkeit. Er selbst sah sich als Weltbürger. Charles Chaplin war liberal, kritisch und Pazifist und passte damit nicht in das Bild, das die US-Regierung von einem Filmstar erwartete. Chaplin war in der Bevölkerung überaus beliebt und parodierte hintergründig auch die amerikanische Gesellschaft. Dadurch wurde er dem Staatsapparat verdächtig. (Foto: Unbekannt)
Am 17. September 1952 verließ Chaplin die USA für einen Kurzbesuch in England. Anlass war die Weltpremiere seines dort spielenden Films "Rampenlicht". Da das FBI ihn wegen "unamerikanischer Umtriebe" verdächtigte, wurde am 18. September Chaplins Wiedereinreisegenehmigung in die Vereinigten Staaten widerrufen. Der Star beschloss daraufhin, in Europa zu bleiben, und zog im Dezember 1952 in die Schweiz. (Foto: T. Garrett)
Am 25. Dezember 1977 verstarb Chaplin im Schlaf im Alter von 88 Jahren in Vevey in der Schweiz. Chaplins Markenzeichen sind nach wie vor beliebt. Wenige Menschen werden so oft kopiert wie er. Ein Spazierstock des Weltstars wurde bei einer Auktion von Filmrequisiten in London 2004 beispielsweise für 47.800 Pfund versteigert. (Foto: EPA/BONHAMS)