Vor mehr als zwei Jahren starb Deutschlands berühmtester Humorist Loriot. Der Künstler, der mit bürgerlichem Namen Vicco von Bülow hieß, wäre am Dienstag (12. November) 90 Jahre alt geworden. Auf seine bewegte Karriere blicken wir in Bildern zurück.
Der aus Brandenburg an der Havel stammende Offizierssohn Vicco von Bülow alias Loriot, dessen Vorfahren am Hof von Friedrich dem Großen verkehrten, wurde von manchen auch "Karl Valentin des Cartoons und der Fernsehunterhaltung" oder "Deutschlands komischste Figur" genannt.
Loriot benannte sich nach dem französischen Wort für das Wappentier seiner Familie (loriot = Pirol).
Loriot wurde zunächst mit Zeitschriften-Cartoons und Knollennasenmännchen bekannt.
Später kamen die Fernseh-Sketche, etwa in der ARD-Serie "Loriot I-VI" in den 70er Jahren, hinzu. Seine zahlreichen Sketche sind bis heute legendär.
Loriot steht 1973 in seinem Haus in Ammerland bei München vor einem Plakat seiner Figur "Wum". Der Fernsehhund "Wum" und sein Kumpan, der Elefant "Wendelin", warben seit den 70er Jahren in Cartoons für die "Aktion Sorgenkind" vom ZDF (heute "Aktion Mensch") in Wim Thoelkes Sendung "Der große Preis" ("Thööööölke!").
Vicco von Bülow, der Meister des anspruchvollen deutschen Humors, präsentierte 1991 seinen zweiten Kinofilm: In "Pappa ante Portas" nimmt er wieder einmal scharf- und tiefsinnig deutsche Gemütlichkeit auf die Schippe. Ob beim Einkauf, beim Hausputz oder beim Kaffee-Kränzchen der Gattin: Der Frühpensionär Heinrich Lohse (Loriot) sorgt für das ganz normale Chaos.
Loriots enorme Popularität, seine Sprache und Komik haben dazu geführt, dass viele seiner Formulierungen und Erfindungen Allgemeingut wurden. Dazu gehören sicher das "Jodeldiplom", die "Steinlaus" und der "Kosakenzipfel", aber auch Sätze wie "Da hat man was eigenes!", "Bitte sagen Sie jetzt nichts …", "Das ist fein beobachtet" oder das lakonische "Ach (was)!".
In der Loriot-Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg sieht man auf einem Bildschirm eine Loriot-Szene mit Knollennasen-Menschen. Zum 85. Geburtstag des Zeichners und Humoristen Vicco von Bülow zeigte das Museum 2009 eine Hommage an Loriot.
2009 wurde der Humorist mit einem Ehrenpreis für "hervorragende Verdienste um den deutschen Film" ausgezeichnet.
Am 22. August 2011 starb Vicco von Bülow im Alter von 87 Jahren in Ammerland am Starnberger See an Altersschwäche. Eine Woche später wurde er im engsten Familienkreis in Berlin beigesetzt. Der Art Directors Club trauerte um sein Ehrenmitglied mit den Worten: "Lieber Gott, viel Spaß."
Seit mehr als zwei Jahren ist der Humorist tot. Am Dienstag wäre er 90 Jahre alt geworden.