Am Donnerstag nahmen Freunde und Familie sowie zahlreiche Prominente Abschied vom bekannten Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Der Publizist war am 18. September in Frankfurt am Main gestorben. (Fotos: dpa)
Marcel Reich-Ranick ist am 18. September im Alter von 93 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Am Donnerstag fand eine Trauerfeier für den bekannten Publizisten und Literaturkiritiker statt. Das Bild zeigt Andrew Ranicki am Sarg seines Vaters.
Zahlreiche Prominente gehörten zu den Trauergästen: die ehemalige Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU), FAZ-Mitherausgeber Frank Schirrmacher, unbekannt, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Salomon Korn, seine Frau Maruscha Rawicki und der Entertainer Thomas Gottschalk (von links nach rechts).
Mehrere hundert Menschen haben am Donnerstag auf dem Frankfurter Hauptfriedhof von Marcel Reich-Ranicki Abschied genommen, darunter die Familie und viele Freunde, wie Hellmuth Karasek. Die beiden waren Kollegen in der ZDF-Sendung "Das Literarische Quartett".
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte bei der Trauerfeier, Reich-Ranicki habe das literarische Leben des 20. und 21. Jahrhunderts maßgeblich geprägt. Mit seinem Engagement für die Literatur habe er den Stimmen der Humanität und des Miteinanders Gehör und Geltung verschafft.
Bundespräsident Joachim Gauck legte am Sarg des Literaturkritikers und Publizisten einen Kranz nieder. Seine Lebensgefährtin Daniela Schadt begleitete ihn zur Trauerfeier.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, war ebenfalls bei der Trauerfeier anwesend. Reich-Ranicki lebte im zweiten Weltkrieg im Warschauer Ghetto und verlor seine beiden Eltern und seinen Bruder durch den Holocaust.
Entertainer Thomas Gottschalk hielt eine Trauerrede für den Verstorbenen.
Marcel Reich-Ranicki wird nicht beerdigt: Es ist eine Feuerbestattung vorgesehen. Die Urnenbeisetzung wird in ein bis zwei Wochen im engsten Familienkreis stattfinden. In etwa vier Wochen soll es nach den Angaben der Stadt eine öffentliche Gedenkfeier in der Paulskirche geben.