Während der Jahre des Zweiten Weltkriegs wurde die Bevölkerung Neumarkts durch Hunderte von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangene erweitert. Bis heute finden sich einige Spuren, insbesondere die Mahnmale, die an die Lager und die Toten erinnern.
Das Arbeiterlager Wolfstein war das größte in Neumarkt. Zu Hochzeiten waren dort bis zu 6000 Personen interniert. Es gab aber noch weitere Lager für Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Neumarkt. Foto: Stadtarchiv
In der ehemaligen Papierfabrik waren während des Krieges ebenfalls Hunderte Kriegsgefangene, vor allem russische, untergebracht. 221 von ihn starben.
1548 Insassen starben im Lager Wolfstein. Sie und andere Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die in Neumarkt starben, liegen auf der Kriegsgräberstätte im Föhrenweg begraben. Foto: Endlein
Insgesamt liegen auf dem Friedhof aber 5049 Tote. Bis 1966 wurden aus 300 bayerischen Gemeinden ausländische Kriegsopfer, die in provisorischen Gräbern beerdigt waren, hierher hin umgebettet.
Der Großteil der Toten stammt aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion.
Weitere Tote stammen aus Polen, Jugoslawien, Rumänien und der ehemaligen Tschechoslowakei. Bei 1057 ist die Nationalität unbekannt.
Nur für einen Teil der Toten ist der Name bekannt.
Eine Tafel in der Kriegsgräberstätte erinnert auch an die toten Zwangsarbeiter, die zum einen im Lager in der Mühlstraße (ehemalige Papierfabrik) umkamen und zum anderen bei einem Bombenangriff am 23. Februar 1945 auf den Bahnhof.
Nicht weit entfernt von der Kriegsgräberstätte im Föhrenweg erinnert an der Wolfsteinstraße ein Mahnmal an das große Durchgangslager für Zwangsarbeiter. Seit 2010 steht dort ein Bronzerelief, das das Aussehen des Lagers zeigt.
1942 entstand das Lager, in dem teils bis zu 6000 Menschen untergebracht waren. Ausgelegt war es für 600.
Ein Kreuz aus dem Holz der Baracken des Lagers erinnert auch an die 1548 Menschen, die das Lager nicht mehr lebend verließen.
Ein Bild aus der Nachkriegszeit: Im Hintergrund sind die Baracken des ehemaligen Arbeiterlagers Wolfstein zu sehen. Foto: Stadtarchiv
Nachdem Neumarkt am 22. April 1945 gefallen war, gaben das US-Militär die Stadt zur Plünderung frei. Zunächst einenTag lang für die US-Soldaten, dann mehrere Tage für die Insassen der Zwangsarbeiter- und Kriegsgefangenenlager. Foto: Stadtarchiv