Markus Söder ist der 17. bayerische Finanzminister. Unsere Galerie zeigt seine Vorgänger, die dieses Amt seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges bekleidet haben.
Fritz Schäffer (r.) wurde während der NS-Zeit mehrfach verhaftet und 1944 ins KZ Dachau gebracht. Nach dem Krieg war er einer der CSU-Gründer. Zwischen dem 28. Mai und dem 28. September 1945 war Schäffer der erste bayerische Ministerpräsident und gleichzeitig Finanzminister. Er wurde entlassen, weil er nach Ansicht der Militärregierung nicht ausreichend NSDAP-Mitglieder aus der öffentlichen Verwaltung entfernte. Später war er Bundesfinanzminister und Bundesjustizminister. 1961 beendete Schäffer aus Altersgründen seine politische Karriere. Er starb 1967 in berchtesgaden. Schäffers Nachfolger als bayerischer Finanzminister war Fritz Terhalle, der das Amt von 1945 bis 1946 bekleidete. Eigentlich war Terhalle kein Politiker sondern Geisteswissenschaftler - unter anderem als Dekan der Staatswissenschaftlichen Fakultät an der LMU. Er starb 1962 in München.
In die Amtszeit des bayerischen Finanzministers Hans Georg Kraus fiel die Währungsreform. Kraus arbeitete zunächst in der Finanzverwaltung, bevor er ins Finanzministerium wechselte. 1945 wechselte er in die Bayerische Staatskanzlei. Vom 10. Januar 1947 bis zum 8. Februar 1950 übernahm er das Amt des Finanzministers. Kraus starb 1952 in Gräfelfing.
Dieses Bild zeigt eine Reihe von CSU-Viorsitzenden. Der Mittlere in der oberen Reihe ist Hans Ehard. Er vertrat 1924 die Anklage im Prozess gegen Adolf Hitler. Nach dem Krieg war er unter Ministerpräsident Schäffer kurz Justizminister, bevor er vom Dezember 1946 und bis 1954 Ministerpräsident wurde. 1950 übernahm er kommissarisch das Amt des Finanzministers. Ehard starb 1980 in München.
Rudolf Zorn war nicht nur Politiker und Jurist, sondern machte sich auch als Herausgeber einen Namen. Unter einem Pseudonym veröffentlichte er unter anderem Werke von Konfuzius und Macchiavelli. Zunächst arbeitete er in der bayerischen Verwaltung. Nach der Machtergreifung wurde er kurzzeitig verhaftet. Von 1946 bis 1947 war er bayerischer Wirtschaftsminister, 1951 für fünf Monate Finanzminister. Zorn starb 1966 in München. Sein Nachfolger war für drei Jahre Friedrich Zietsch, zuvor Landrat in Oberfranken und Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Landtag. Zietsch starb 1976 in München.
Das Amt übernahm 1957 Rudolf Eberhard. Er sorgt mit dafür, dass die bayerischen Kommunen größere finanzielle Selbstständigkeiten bekamen. Nach seiner Amtszeit wechselte er 1964 an die Spitze der Bayerischen Staatsbank. Eberhard starb 1998 in München. Konrad Pöhner war von 1964 bis 1970 Finanzminister und Stellvertreter des Ministerpräsidenten. Pöhner starb 1974 in Bayreuth. Ihm folgte Otto Schedl (Foto), der mitgeholfen hatte, die CSU nach dem Krieg aufzubauen. Neun Jahre lang war er Landrat in Neumarkt, bevor er in den Landtag wechselte. Zunächst war er Minister für Wirtschaft und Verkehr. Er trug dazu bei, den Strukturwandel hin zum Wirtschaftsstandort Bayern zu vollziehen. 1970 bis 1972 war er schließlich Finanzminister. Schedl starb 1995 in München.
Ludwig Huber wurde mit 18 Jahren Vorsitzender des JU-Bezirksverbandes Oberbayern. Er war Staatsanwalt und seit 1958 Mitglied im Landtag. Von 1964 bis 1970 versah er das Amt des Ministers für Unterricht und Kultus. 1972 wurde er Finanzminister und von 1974 bis 1977 stellvertretender Ministerpräsident. Seine zeitweise Anhäufung von Macht und Ämtern brachte im Kritik ein. 1977 gab er seine politische Laufbahn auf. Huber starb 2003 in München.
Max Streibl (r.) wurde 1962 in den Landtag gewählt. Als Finanzminister amtierte er seit 1977. Während seiner Amtsperiode wandelte sich Bayern zum Bundesland mit der niedrigsten Staatsverschuldung. Nach dem Tod von Franz Josef Strauß wurde er 1988 zum Ministerpräsidenten gewählt. Streibl starb 1998 in München.
Gerold Tandler engagierte sich früh in der Jungen Union Altötting. 1970 zog er erstmals in den Landtag ein. Sein Mentor Franz Josef Strauß machte in von 1978 bis 1982 zum Innenminister. Bekannt wurde er für seine harte Linie gegen Hausbesetzer und Alternative sowie für die Verteidigung von polizeilichen Übergriffen. 1988 wurde er Wirtschafts- und Verkehrsminister und nach Strauß' Tod Finanzminister. 1990 stolperte er über die Zwick-Affäre und legte Ministeramt und Landtagsmandat nieder.
Georg Freiherr von Waldenfels zog 1974 in den Landtag ein. 1987 wurde er Minister für Bundesangelegenheiten. 1990 wurde von Waldenfels zum Finanzminister ernannt. Seine Amtszeit stand unter dem Zeichen der voranschreitenden Privatisierung von Staatsbeteiligungen. 1995 schied er als Minister aus, um einen Vorstandsposten anzutreten.
Kurt Faltlhauser wurde 1974 in den Landtag gewählt. 1980 in den Bundestag. Hier gehörte er dem Kabinett als Staatssekretär an. Von 1995 bis 1998 war er Leiter der Bayerischen Staatskanzlei. Nach der Landtagswahl 1998 ernannte ihn Edmund Stoiber zum Finanzminister. Dieses Amt versah Faltlhauser bis zu Stoibers Sturz im Jahr 2007.
Erwin Huber ist seit 1978 Mitglied des Landtags. 1994 wurde er zum Leiter der Staatskanzlei ernannt. Zwischen November 1995 und Oktober 1998 bekleidete er das Amt des Finanzministers. Nach mehreren Ämterwechseln wurde er 2007 unter Ministerpräsident Beckstein erneut Finanzminister. 2008 stellte er sein Amt zur Verfügung.
Georg Fahrenschon beerbte Huber als Finanzminister. Zuvor war der gebürtige Münchner als Staatssekretär im Finanzministerium tätig gewesen. 2011 legte er sein Amt nieder, um in die Wirtschaft zu wechseln.