Kriminalhauptkommissar Jürgen Bauer führt vor, wie er auf ienem Blatt Papier einen handabdruck in wenigen Minuten sichtbar macht - und erklärt, warum andere Spuren erst noch "reifen" müssen.
Kriminalhauptkommissar Jürgen Bauer arbeitet seit sieben Jahren beim Erkennungsdienst und hat schon tausende Spuren gesammelt und ausgwertet: Der MZ führt er vor, wie schnell man einen Handabdruck mit den richtigen Material sichtbar macht. Handabdruck und Papier stammen vom Reporter.
Jürgen Bauer beginnt vorsichtig Rußpulver auf das Papier zu schütten; und schon tauchen dei ersten Hinweise auf den Abdruck auf. Anschließend nimmt er Mangandioxid, um eine größere Fläche sichtbar zu machen. Welchen Stoff er verwendet, hänge von der Spur und seinem Hinterlasser ab. Die "Spur" auf dem Papier ist nur wenioge Minuten alt; deswegen ging das so schnell.
Mit dem Pinsel macht Kommissar Bauer die letzten Details deutlich; dann ist der Abdruck fertig, um fotgrafiert und an die Datenbank übermittelt zu werden. Einen Atemschutz trägt Bauer nicht, weil die Chemikalien gifitg sein könnten - sondern weil er im Labor keine unnötigen Spuren sähen will. Weil das aber dennoch passiere, seien alle Mitarbeiter des Erkennungsdienstes ebenfalls in den Datenbanken registriert.
Und schon ist der Abdruck deutlich und detailliert unter der Lupe zu erkennen.
Um den Abdruck auf diesem Briefumschlag deutlich zu machen, mussten die Ermittler zu einem aufwändigerem Verfahren greifen: Der Umschlag wurde chemikalisch behandelt und hing dann 24 Stunden in einer Box, auf deren Grund Salzwasser eingelassen war. Andere Spuren müssten laut Bauer schon mal zwei Wochen "reifen", bis sie verwertbar sind. Spuren auf nicht-saugenden Gegenständen bedampfe man in einem geschlossenen Schrank mit einem Acrylat, das ähnlich wie ein Sekundenkleber wirke. Die Spur härtet dann aus.
Die Ermittler des K7 nutzen im Einsatz aber nciht nur Pinsel - sondern auch ausgeklügelte Technik, um Spuren zu finden: Zum Beispiel diese UV-Lampe. Kommissar Bauer dazu: "Jedes Sekret reagiert anders auf UV-Licht." Und manches sehen man eben erst durch diese Lampe.
Ingrid Wiener hat schon Tausende Straftäter behandelt - und zwar erkennungsdienstlich. Sie ist beim K7 dafür zuständig, und damit auch für das Scannen der Finger und HAndflächen wie hier bei Pressesprecher Michael Rebele.
Auch Handflächen werden gescannt und erfasst – sie sind schließlich genauso individuell.
So sah bor Jahrzehnten eine Datenbank aus: ein "Registraturschrank mit Vertikalregistratur", so nennt es die Kripo.
So wurden Verdächtige zu Zeiten Alphonse Bertillons am Anfang des 20. Jahrhunderts erkennungsdienstlich behandelt. Unter anderem wurde die Spannweite und die Größe des Oberkörpers gemessen.
Auch die Größe des Ohres und des linken Unterarms wurden protokolliert.
Auch Fußabdrücke kann man daktyloskopisch vergleichen.