Thomas Urmann zum Vorwurf, die Schamn anderer auszunutzen: „Wir leben im Jahr 2013. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, ob Sie so ein verklemmtes Sexualleben haben, dass Sie – anders als ich – keine Pornos gucken dürfen. In unserem Land leben wir so frei, dass sich keiner ein Scham-Mäntelchen überziehen muss. Geschäftsmacherei mit der Scham, die uns immer wieder vorgehalten wird, gibt es nicht.“ Foto: altrofoto.de
Urmann über seinen Ruf: "Ich bin mir sicher, dass mein Ruf nicht ruiniert ist. Wir sind in einem Bereich tätig, bei dem man so beliebt ist, wie eine Radarfalle in einer Tempo-30-Zone. Mein Ruf definiert sich aber nicht dadurch, was die breite Öffentlichkeit von mir als Anwalt denkt. Bei den Mandanten, für die wir tätig sind, haben wir nicht den schlechtesten Ruf.“ Foto: altrofoto.de
Urmann zur Strafanzeige der Berliner Kanzlei gegen ihn: „Bei dem, was diese dubiose Kanzlei Müller, Müller irgendwas da in Berlin tut, gibt es einen wichtigen Unterschied zu dem, was wir tun: Wir tun das im Auftrag unserer Mandanten. Die Kanzlei Müller, Müller gibt sich als Rächer der Enterbten, man müsse das für eine vermeintliche Rechtshygiene tun. Das ist schon schwierig als Anwalt, sich so etwas zu eigen machen. Damit sind sie nicht mehr in der Position eines Anwalts, sondern in der eines normalen Bürgers – im Ergebnis missbrauchen diese Herrschaften ihre Position, um Werbung für ihre Kanzlei zu betreiben, was ihnen wohl auch gelungen ist, also ein Fall für die Anwaltskammer Berlin und das UWG. Wenn sie aber mal das sonstige Geschäftsmodell der Kanzleibetreiber nachgooglen wundert sie ein solches Vorgehen natürlich nicht." Foto: altrofoto.de
Urmann zur Pornosammlung der Kanzlei: „Menschlich ist mir ja nichts mehr fremd. Als wir noch im alten Verfahren waren, mussten wir ja ganz viele Belegexemplare für die Gerichte vorhalten. Deswegen haben wir eine der größten Pornosammlungen der Republik im Hause. Das sieht aus wie in einer Videothek. Da sehen Sie, auf was für lustige Ideen die Menschheit alles so bei ihrem Sexualtrieb kommt. Für uns ist das ein rein professionelles Interesse. Seit wir das tun, haben wir uns vielleicht drei Pornofilme angeguckt. Und die nur, weil wir mussten. Was man privat macht, ist was anderes." Foto: altrofoto.de
Urmann über das Urheberrecht: „Unser Urheberrecht wurde 1895 erlassen, 2001 ist es zwar mal wieder erneuert worden, aber zählen Sie mal nach, wie viele Handys sie seitdem hatten. Wenn ich mal nachzähle: viele. Da gab es auch noch kein Streaming. Wir haben nun viele neue Begrifflichkeiten, die, als das Gesetz gemacht wurde, noch gar nicht existierten. Ganz früher konnte man noch Gesetze so abstrakt formulieren, dass man sie auch trotz Neuerungen nicht verändern musste. Das ist heute nicht mehr möglich.“ Foto: altrofoto.de
Urmann über die Rechtslage in diesem Fall: "Es ist nicht unsere Aufgabe Rechtssicherheit zu schaffen. Die liegt beim Gesetzgeber. Die technische Möglichkeit, die Spuren im Netz zu verfolgen, ist jetzt zum ersten mal da. Irgendwann musste aber auch mal die Radarfalle erfunden werden. Nun ist die Frage: Geht das juristisch?“ Foto: altrofoto.de
Urmann über das Modell kulturflatrate: "Kulturflatrate - das wäre vielleicht eine Lösung. Wir wären die letzten, die dagegen wären. Und es würde uns auch nicht arbeitslos machen, wie uns immer unterstellt wird. So kreativ wie wir immer schon waren, neue Bereiche zu finden, würden wir dann wieder etwas finden." Foto: altrofoto.de
Urmann über Raubkopierer: „Die Computerspielbranche hat eine Lösung gefunden, das Problem zu umschiffen, in dem man jetzt Online-Games macht mit Communities, die gegeneinander spielen. Da könne sie nicht mehr filesharen oder tauschen, dann können sie nicht mehr mitspielen. So eine interaktive Möglichkeit hat die Pornofilmindustrie bis jetzt noch nicht gefunden.“ Foto: altrofoto.de
Urmann über Morddrohungen: „Meine Güte das haben Sie in diesem Beruf öfter. Verteidigen Sie mal einen Kinderschänder, da spüren sie das viel massiver. Das ist eine Gefahrensituation mit einer aufgeheizten emotionalen Athmospähre. Das ist ganz anders. Bloß hier, da schreibt Ihnen jemand, der sich sonst nicht ausdrücken kann, ein Zettelchen mit 28 Rechtschreibfehlern auf einer Seite. Wollen Sie das ernst nehmen? Dann dürfte ich vor lauter Angst nicht mehr das Bett verlassen, und selbst da könnte mir ja die Lampe auf den Kopf fallen. Also, das ist einfach lächerlich.“ Foto: altrofoto.de
Zahlt denn auch jemand die Abmahnungen? "Na, Gott sei Dank ja. " Foto: altrofoto.de
„Ich habe keine Ahnung, wie oft ich bisher angezeigt wurde. Ich zähle das nicht. Aber ich schätze, das ist sicher ein hoher dreistelliger Bereich. Bestimmt.“ Foto: altrofoto.de