Spucken, treten, beißen - Wenn die weltbesten Fußballspieler ausrasten, dann richtig. Die MZ-Bildergalerie zeigt Ihnen die berühmtesten Ausraster auf dem Fußballplatz.
Der ehemalige rumänische Nationalspieler und ehemalige Bundesliga-Profi vom VfB Stuttgart Viorel Ganea ging beim Auswärtsspiel seines Clubs Politehnika Timisoara gegen Rapid Bukarest in der 72.Minute aufgebracht auf den Linienrichter Dorin Buzura los. Und das nur, weil er sich in diesem Moment zur Gelb-Roten Karte gefoult hatte. Viorel Ganea würgte den Linienreichter, versuchte mehrmals nach diesen zu schlagen und konnte sich auch nicht beruhigen, als mehrere seiner Teamkollegen ihn schon festhielten. Das Ende dieser Szene war, dass Viorel Ganea von vier Polizisten vom Platz regelrecht abgeführt und während des restlichen Spiels mehrfach daran gehindert werden musste, das Spielfeld erneut zu betreten und auf den Linienrichter loszugehen.
Roland Linz hatte sich bei der 0:2-Auswärtsniederlage von Braga am 21. September gegen Leixoes Matosinhos mit seiner Auswechslung in Minute 64 äußerst unzufrieden gezeigt und den Ball in die Zuschauerränge geschossen. Der 27-jährige Steirer, der für diese Aktion sogar mit der Gelben Karte verwarnt worden war, hatte tags darauf beim Training gefehlt. Braga teilte damals mit, dass Linz wegen Undiszipliniertheiten bis auf weiteres vom Training ausgeschlossen sei.
Mehr als 5000 Zuschauer wurden Zeuge, als Roberto Hilbert Mitte der zweiten Halbzeit seinen am Boden liegenden Gegner Daniele Scanzano mit Vorsatz in die Wade trat. Danach soll der Nationalspieler auch noch gepöbelt haben.
Dass Oliver Kahn eine agressive Ader besitzt, hat er schon oft gezeigt. Zum Beispiel malträtierte Kahn mit Handschuh und Zeigefinger zweimal Kloses Nase, kommt aber ungestraft davon. Außerdem mussten sich sowohl Teamkollegen als auch Gegner mit Tritten und Bissen Kahns auseinandersetzen.
Während eines Bundesliga-Spiels gegen den 1. FC Köln versetzte Norbert Meier am 6. Dezember 2005 dem gegnerischen Spieler Albert Streit an der Außenlinie einen Kopfstoß und ließ sich dann selbst fallen. Streit wurde daraufhin des Platzes verwiesen, Meier erhielt für diese "Schwalbe" vom Sportgericht des DFB per Einstweiliger Verfügung am 7. Dezember ein vorläufiges Berufsverbot. Daraufhin wurde Norbert Meier von seinem Verein zunächst suspendiert und am 8. Dezember 2005 entlassen. Am 15. Dezember 2005 wurde Meier vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes im Einzelrichter-Verfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen eines unsportlichen Verhaltens in der Form der Tätlichkeit gegen den damaligen Kölner Spieler Albert Streit für drei Monate verboten, eine Trainertätigkeit auszuüben. Meier wurde zusätzlich mit einer Geldstrafe in Höhe von 12.500 Euro belegt. Die Sperre lief am 7. März 2006 ab.
Auch Jens Lehmann scheint oft auszurasten. Neben dem Umstoßen und Treten von Gegnern, riss er Mitspieler Khalid Boulahrouz auch schon das Stirnband vom Kopf und pfeffert es wütend hinter das Tor. Der Holländer hatte zuvor ein Kopfball-Duell verloren.
Der Brasilianer Carlos Eduardo und Ivica Olic geraten im unbedeutenden Testspiel der Hamburger gegen Hoffenheim aneinander; der Kroate tut sich auch noch mit einem Faustschlag hervor. Beiden drohten nur empfindliche Strafen.
Dänemarks Spieler Michael Gravgaard, versucht während des EM-Qualifikationsspiels Dänemark gegen Schweden in Kopenhagen einen dänischen Fan abzudrängen, der auf das Spielfeld gestürmt war, um den deutschen Schiedsrichter Herbert Fandel anzugreifen. Dänemark ist für das Skandalspiel in der EM- Qualifikation gegen Schweden hart bestraft worden. Sechs Tage nach dem Spielabbruch beim 3:3 in Kopenhagen wertete die Europäische Fußball-Union (UEFA) die Partie mit 3:0 für Schweden und verhängte eine Geldstrafe von 61 000 Euro gegen die Gastgeber. Außerdem müssen die Dänen ihre vier nächsten Heimspiele in der EM- Qualifikation mindestens 250 Kilometer von Kopenhagen entfernt austragen.
Bei den Tumulten nach dem deutschen Viertelfinalsieg 2006 gegen Argentinien in Berlin hat es einen Schlag von Mittelfeldspieler Torsten Frings gegen den Argentinier Julio Cruz von Inter Mailand gegeben. „Ich habe nichts gemacht“, sagte der 29-Jährige im Gespräch mit der Kreiszeitung "Syke": „Ich habe mich in einem Pulk befunden, in dem alle wild um sich geschlagen haben. Ich habe selber zwei Schläge abbekommen. Da habe ich zu meinem Schutz die Hände nach vorne gestreckt, mehr war nicht.“
Chelseas Stürmer Didier Drogba drehte beim Pokalspiel gegen Burnley durch. Nach seinem Führungstor wurde er mit Gegenständen beworfen. Er schoss eine Münze zurück ins Publikum und zeigte den Fans auch noch den Stinkefinger.
Bei Rijkaards erster Weltmeisterschaft wurde er vor allem mit seiner Spuck-Attacke gegen Rudi Völler im Achtelfinale bekannt (1:2). Nachdem beide Spieler vom Platz gestellt wurden, revanchierte sich Rijkaard mit einem erneuten Spuck-Angriff gegen Völler auf ihrem Weg in die Kabine, welchen dieser mit einer Ohrfeige beantwortete. Rijkaard erhielt darauf von den Medien den Kosenamen "das Lama" und von der FIFA eine Sperre für drei Länderspiele. Der Angriff war einer der prägenden Momente der niederländisch-deutschen Fußballrivalität.
Der Kopfstoß des französischen Nationalspielers Zinedine Zidane in der Verlängerung des WM-Endspiels Italien - Frankreich der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Berlin gegen Marco Materazzi führte zum Platzverweis für den Franzosen und dessen unrühmlichen Karriereende. Der italienische Fußball-Weltmeister Materazzi hat mehr als ein Jahr nach dem Berliner WM-Finale enthüllt, was er zu Zidane gesagt hat. Nachdem Zidane festgehalten worden war, hatte der Materazzi angeboten, ihm das Trikot nach dem Spiel zu geben. «Ich nehme lieber
deine Nutte von Schwester», sei seine Antwort gewesen, erklärte Materazzi.