Mehr als zehn Jahre nach dem Ende seiner Präsidentschaft ist Bill Clinton, der für zahlreiche Schlagzeilen sorgte unvergessen. Aus der Politik hat er sich heute zurückgezogen - die ist nun das Metier seiner Ehefrau Hillary Rodham Clinton.
William Jefferson Blythe kam am 19. August 1946 in Arkansas zur Welt. Sein Vater starb noch vor der Geburt seines Sohnes. Als er 14 Jahre alt war, nahm Clinton den Nachnamen seines Stiefvaters an.
Clinton ist Baptist. 1975 heiratete er Hillary Rodham, die er während des Studiums kennengelernt hatte. Fünf Jahre später kam die gemeinsame Tochter Chelsea zur Welt.
Clinton studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 1974 bewarb er sich um einen Sitz im Repräsentantenhaus und scheiterte knapp. Zwei Jahre später wurde er Justizminister in Arkansas, 1978 Gouverneur. 1980 wurde er abgewählt und arbeitete für die kommenden zwei Jahre wieder als Anwalt. 1982 trat er erneut zur Gouverneurswahl an und wurde gewählt. Das Amt bekleidete er bis 1992.
1988 war Clinton bereits als Präsidentschaftskandidat im Gespräch, entschied aber selbst, nicht anzutreten. Das änderte sich 1991, als er sich entschloss, bei den ein Jahr später stattfindenden Wahlen als Kandidat anzutreten. Für Wirbel sorgten während des Wahlkampfes mehrere Fakten, die über Clinton bekannt wurden: Er hatte nicht im Vietnamkrieg gedient, Marihuana konsumiert und seine Frau betrogen. Dennoch entschied Clinton alle wichtigen Vorwahlen für sich und gewann die Präsidentschaftswahl gegen den Amtsinhaber George Bush. Vize-Präsident der Amtszeit Clintons wurde Al Gore (Foto).
Innenpolitisch war Clinton vor allem damit beschäftigt, die Staatsschulden abzubauen, die im Ronald Reagan und George Bush hinterlassen hatten. Außerdem machte er sich für eine allgemeine Krankenversicherung stark, unterzeichnete aber auch eine Änderung des Sozialhilfegesetzes, die starke Einschnitte für die vorsah, die sich nicht "ausreichend um einen Job" bemühten.
Außenpolitisch stand die Präsidentschaft Clintons unter dem Zeichen der Aussöhnung mit Russland und der Annäherung an China. Außerdem versuchte er, im Nahostkonflikt eine vermittelnde Rolle einzunehmen. Als sein größtes Versäumnis bezeichnete Clinton rückblickend, nicht energisch genug gegen den Völkermord in Ruanda vorgegangen zu sein.
Die zweite Amtszeit von Bill Clinton wurd von seiner Begegnung mit der "berühmtesten Praktikantin" der Welt überschattet. Monica Lewinsky arbeitete ab 1995 im Weißen Haus und hatte eine Affäre mit dem Präsidenten. Als die Liaison 1998 öffentlich wurde, leugnete Clinton zunächst. Als die Affäre dennoch bewiesen wurde, sah sich Clinton einem Amtsenthebungsverfahren gegenüber, das allerdings scheiterte.
Am 20. Januar 2007 verkündete Hillary Rodham Clinton, sie wolle 2008 für das Präsidentenamt kandidieren. In 21 Bundesstaaten gewann sie die Vorwahlen, unterlag am Ende aber Barack Obama. Von 2001 bis 2009 war sie außerdem Senatorin in New York. Im Januar 2009 wurde Rodham Clinton offiziell zur Außenministerin ernannt. Sie hat angekündigt, sich nach den Präsidentschaftswahlen 2012 aus der Politik zurückzuziehen.
Chelsea Clinton zog als 12-jähriger Teenager ins Weiße Haus ein und verbrachte dort ihre gesamte Jugend. Vom 3. bis zum 20. Januar 2001 übernahm sie offiziell die Rolle der Gastgeberin im Weißen Haus, weil ihre Mutter während der letzten Tage der Präsidentschaft ihres Mannes bereits als Senatorin von New York amtierte. Für Schlagzeilen sorgte die Ehe von Chelsea: Am 31. Juli 2010 heiratete sie ihren Jugendfreund Marc Mezvinsky. Die Zeremonie soll knapp drei Millionen Dollar gekostet haben.