Bio-Eier sind längst nicht mehr das einzige Bioprodukt, das im Einzelhandel erhältlich ist. Auch Mode, Energie und sogar Geschirr kann heute ökologisch wertvoll produziert werden. (Fotos: dpa)
Der Begriff "Bio" ist in der EU gesetzlich definiert. Diese Produkte müssen ökologisch kontrolliert angebaut werden, dürfen nicht gentechnisch verändert oder mit Düngemitteln und Pestiziden behandelt sein.
Milchprodukte, Backwaren, Gemüse und Obst sind die am häufigsten nachgefragten Bio-Lebensmittel.
Die Ernährungswissenschaftlerin Virginia Worthington kam in einem Studienvergleich zu dem Schluss, dass ökologische Lebensmittel signifikant mehr Nährstoffe verschiedener Gruppen enthalten. Durchschnittlich enthielt Biorohware zum Beispiel 27 Prozent mehr Vitamin C oder 21 Prozent mehr Eisen.
Wissenschaftler der Stanford University fanden jedoch keinen deutlichen Nachweis dafür, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen als herkömmliche Lebensmittel.
Trotzdem verringert Bio-Essen das Risiko, Pflanzenschutzmittel zu sich zu nehmen.
Erzeugnisse, die mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet sind, müssen entsprechend der Vorschriften des Öko-Kennzeichengesetzes und der Öko-Kennzeichenverordnung produziert und kontrolliert worden sein. Im Juli 2013 nutzen 4.251 Unternehmen das Bio-Siegel auf 66.762 Produkten.
Besonders häufig greifen die Verbraucher bei Obst und Gemüse zu ökologischen Produkten. Dahinter landeten Eier, Kartoffeln, Milchprodukte und Brotwaren. Laut einer Studie im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums achten besonders unter 30-Jährige auf das Bio-Siegel.
Auch Biolimonade gibt es. Diese wird aus überwiegend kontrolliert-biologisch gewonnenen Rohstoffen hergestellt.
Im Kosmetikbereich setzt sich ebenfalls Bio-Bewusstsein durch: Naturkosmetik darf zum Beispiel keine Silikone oder synthetische Duftstoffe enthalten.
Auch für ökologische Tierhaltung interessieren sich die Verbraucher. Seit dem 1. Januar 2009 gilt die EU-Bioverordnung. Sie enthält die Prinzipien und spezifischen Kontrollmaßnahmen zur ökologischen Erzeugung von Fleisch und weiterverarbeiteten Tierprodukten.
Renate Künast (Die Grünen) kocht auf der Grünen Woche in Berlin. Die Grünen wollen nach der Bundestagswahl einen fleischlosen Tag in Kantinen einführen.
Designer Julian Lechner zeigt zwei Kaffetassen, die aus Kaffeesatz vermischt mit Zuckerwasser gepresst sind. Die Tassen werden nach mehrmaligem Gebrauch im Biomüll entsorgt.
Auch im Bereich Mode steigt das Bewusstsein für "Bio". Die Modedesignerin und Biochemikerin Anke Domaske stellt Garn aus Milch her und verarbeitet dieses zu Kleidung.
Das Bild zeigt Windkrafträder in Schleswig-Holstein. Regenerative Enerige gehört zum Bio-Bewusstsein.