In der Rolle des Schimanski kannte ihn jeder; doch Götz George hatte sich in zahlreichen Produktionen als vielseitiger Schauspieler bewiesen. Am 19. Juni 2016 starb der Schauspieler nach kurzer Krankheit im Alter von 77. Jahren. (Fotos: dpa)
1938 wurde Götz George in Berlin geboren. Zu seinem Vornamen kam er, da da die Lieblingsrolle seines Vaters – selbst ein Theater- und Filmstar - Goethes "Götz von Berlichingen“ war.
Auch seine Mutter war eine bekannte Schauspielerin. Nachdem der Vater 1946 in sowjetischer Gefangenschaft starb, brachte die Mutter ihren Kindern das Theater näher.
Der Bruder Jan wurde eine Fotograf und Filmer, Götz folgte den Spuren seiner Eltern. Mit elf stand er zum ersten Mal auf der Bühne, mit fünfzehn hat er neben Romy Schneider seinen ersten Filmauftritt in der Romanze "Wenn der weiße Flieder wieder blüht".
1981 hatte er seinen ersten Auftritt als Schimanski, dem coolen Ruhrpottkommissar mit seinen derben Sprüchen.
48 Mal ging George im abgewetzten Parka und mit reichlich Bier auf Verbrecherjagd.
Doch er brillierte auch in zahlreichen anderen Rollen, vom KZ-Arzt Josef Mengele („Nichts als die Wahrheit“), über einen homophilen Taschendieb („Das Trio“) bis zum todgeweihten Staatsanwalt („Nacht ohne Morgen“).
Die Rolle als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in „Der Totmacher“ bescherte ihm glänzende Kritiken. Der Streifen eröffnete 1995 das Filmfestival in Venedig.
40 Bühnenhauptrollen und 120 Kino- und Fernsehfilme konnte der Schauspieler verzeichnen.
Pünktlich zu seinem Geburtstag erschien Georges persönlichster Film: In „George“ verkörperte er seinen Vater Heinrich George, der während der Nazi-Zeit als Schauspieler Karriere machte.
"Du hast mich halt immer überholt. Du warst halt immer besser, besessener", richtete Götz George die Worte an seinen Vater, von dem er immer geprägt war.
Obwohl er ihnen seinen Erfolg zu verdanken hat, hatte George zu den Medien ein gespanntes Verhältnis. Er warf ihnen vor „nur noch auf Kohle und Quote“ zu schauen. So übergingen sie auch seine Bitte, den Film „George“ am Geburtstag seines Vaters auszustrahlen.
In Deutschland hielt den Schauspieler zuletzt nicht mehr viel, die meiste Zeit verbrachte er mit seiner 20 Jahre jüngeren Lebensgefährtin Marika Ullrich auf Sardinien.
Götz George starb am 19.06.2016 im Alter von 77 Jahren nach kurzer Krankheit.