Klinsmann-Rauswurf, Arcandor-Pleite und Friedensnobelpreis für Barack Obama - wir lassen das Jahr 2009 noch einmal Revue passieren, in markanten Zitaten aus Politik, Sport, Kultur und Wirtschaft.
„Van Gaal ist ein Fachmann, ein Lehrer, ein Fußball-Lehrer, also ganz anders, genau das Gegenteil von Jürgen Klinsmann.“ (Bayern Münchens Präsident Franz Beckenbauer über den aktuellen Bayern-Trainer Louis van Gaal und dessen Vor-Vorgänger Jürgen Klinsmann.)
„Ich verdiene diesen Preis noch nicht.“ (US-Präsident Barack Obama nach seiner Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis am 9. Oktober.) Obama sorgte auch mit weiteren Äußerungen für Aufsehen. So verkündete er bei einem Besuch in Prag am 5. April 2009: „Ich möchte heute also ganz deutlich und mit Überzeugung Amerikas Bereitschaft erklären, den Frieden und die Sicherheit in einer Welt ohne Atomwaffen anzustreben.“
„Ich habe mich wie ein Schnellboot im Wasser gefühlt und nie im Leben geglaubt, dass ein Mensch so gleiten kann.“ (Olympiasiegerin Britta Steffen über ihren neuen Schwimmanzug)
„Wenn der Patient noch an Krücken geht, ist es nicht die Zeit, die Krücken wegzuschlagen.“ (Bundesbankpräsident Axel Weber im September auf die Frage, ob die Konjunkturhilfen bereits zurückgefahren werden können.)
„Man muss es eben nehmen wie ein Camping-Wochenende.“ (Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi am 8. April nach einem Erdbeben mit rund 300 Toten in der Region Abruzzen)
„Ich selbst verstehe jeden Soldaten, der sagt: In Afghanistan ist Krieg, egal, ob ich nun von ausländischen Streitkräften oder von Taliban-Terroristen angegriffen, verwundet oder getötet werde.“ (Der neue Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am 3. November)
„Die Entscheidung des Verfassungsgerichts habe ich erwartet und respektiere ich, auch wenn ich mit deren Inhalt und Begründung grundsätzlich nicht einverstanden bin“ (Der EU-kritische tschechische Präsident Vaclav Klaus am 3. November. Nachdem das tschechische Verfassungsgericht grünes Licht für den Vertrag von Lissabon gegeben hat, unterzeichnet Klaus als letztes Staatsoberhaupt der EU)
„Ich glaube, es gab keine Gaskammern, ja.“ (Der britische Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson in einem am 21. Januar ausgestrahlten Fernseh-Interview)
„Das ist das teuerste Wahlgeschenk der Geschichte und dient offenbar nur dazu, das Abwracken der Bundesregierung zu verhindern.“ (Grünen-Fraktionschefin Renate Künast am 8. April zur Verlängerung der Abwrackprämie)
„Daddy war der beste Vater, den man sich vorstellen kann. Ich wollte nur sagen, dass ich ihn so sehr liebe.“ (Michael Jacksons Tochter Paris bei der Trauerfeier im Staples Center in Los Angeles am 7. Juli)
„Wir haben mit der Lupe nach der Substanz in diesem Unternehmen gesucht, aber wir haben nichts Nennenswertes gefunden. In diesem Hause gibt es wirklich nichts, was nicht anderen Leuten gehört“, (Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg im August über die Lage bei dem Unternehmen.)
„Vielleicht kommen sie zum Rückspiel mit acht Mann, dann haben wir vielleicht noch eine Chance.“ (Bayern-Kapitän Mark van Bommel nach dem 0:4 gegen Barcelona)
„Heimat ist das, was man nicht ertragen kann, wenn man dort ist, und nicht loslassen kann, wenn man weg ist.“ (Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller am 11. November über ihr Verhältnis zu ihrer Heimat Rumänien)
„Wir werden dir und deinem Volk niemals vergessen, was du damals getan hast.“ (Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) am 9. Februar mit Blick auf den Mauerfall zu Ex-Sowjet-Präsident Michail Gorbatschow)
„Niemand kam auf den Gedanken, dass ich als Frau zu etwas anderem taugen könnte als zur Sekretärin.“ (Wirtschafts-Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom im Politikmagazin „Cicero“ - Dezemberausgabe. Ostrom ist die erste Frau, die mit dem Wirtschafts-Nobelpreis ausgezeichnet wurde.)
„Aus dem Gutachten ergibt sich, dass ich Schuld trage. Das belastet mich und ich trage schwer daran.“ (Der damalige Ministerpräsident Thüringens, Dieter Althaus (CDU), am 20. April zu seinem Skiunfall im Januar, bei dem eine Frau starb. Vier Tage nach den schweren Verlusten der CDU bei der Landtagswahl in Thüringen trat Althaus am 3. September zurück. Auch sein Amt als Landesvorsitzender der CDU legte er mit sofortiger Wirkung nieder.)
„Solche Taten führen uns an die Grenze des Verstehens. Und auch an die Grenze des Sagbaren, hinter der alles Deuten, Fordern und Erklärenwollen schnell unsäglich wird.“ (Bundespräsident Horst Köhler am 21. März bei der Trauerfeier für die Opfer des Amoklaufs in Winnenden)
„Dieses Verhalten von General Motors zeigt das hässliche Gesicht des Turbokapitalismus.“ (Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) im November zur GM-Entscheidung, Opel nicht zu verkaufen.)
„Die Probleme werden erst noch größer, bevor es wieder besser werden kann. Das ist die Lage. (...) Deutschland steht vor einer Bewährungsprobe wie seit der deutschen Einheit nicht mehr.“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der ersten Regierungserklärung der neuen schwarz-gelben Koalition am 10. November zu den Folgen der internationalen Finanzkrise)
„Es werden sich sicher viele freuen, dass ich noch vier Jahre bleibe. Dann haben sie jemanden, den sie angreifen können.“ (Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann im April zu seiner Entscheidung, bis 2013 an der Spitze der Bank zu bleiben.)
„Das ist ein barbarisches Urteil von asozialer Qualität.“ (Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) am 26. Februar über ein Urteil, das eine Kündigung wegen Unterschlagung von zwei Pfand-Bons über 48 und 82 Cent für rechtens erklärte)
„Das Ergebnis ist ein bitterer Tag für die deutsche Sozialdemokratie.“ (Der damalige SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier nach der Bundestagswahl am 27. September)
„Wenn ich immer lese, 30, 40, 50 Millionen. Da nehmen wir nicht mal den Telefonhörer ab.“ (Bayern-Manager Uli Hoeneß über angebliche Ablösesummen für Mittelfeldstar Franck Ribéry)
„Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert.“ (Bundesbank-Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin am 30. September zur Integration von Ausländern)
„Nach reiflicher Überlegung und Handeln nach dem Grundsatz, dass man wichtige Entscheidungen erst eine Nacht überschläft, habe ich heute Morgen die Bundeskanzlerin davon unterrichtet, dass ich mein Amt des Bundesministers für Arbeit und Soziales zur Verfügung stelle.“ (Franz Josef Jung (CDU) am 27. November - Hintergrund war die Informationspolitik des Verteidigungsministerium nach einem Luftangriff der Bundeswehr in Kundus.)
„Meine Ehe ist zu Ende. Ich kann bei keinem Mann bleiben, der mit Minderjährigen verkehrt.“ (Veronica Lario, Ehefrau des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, am 3. Mai)
„Die Kavallerie in Fort Yuma muss nicht immer ausreiten, manchmal reicht es, wenn die Indianer wissen, dass sie da ist.“ (Der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) mit dem Verweis, dass der wachsende Druck auf Steueroasen Wirkung zeigt, Mitte März)
„Es gibt manchmal so Spiele, so Tage, so Wochen, so Jahre, wo kein Ball reingeht.“ (Fußball-Nationalspieler Miroslav Klose)