Seit 60 Jahren begleitet sie die Briten und den Rest der Welt. So gut wie jeder hat ein Bild von der Queen im Kopf. Wie ihr Alltag hinter Palastmauern aussieht, kann allerdings nur geraten werden.
Die Faszination für das Privatleben von Reichen und Berühmten und ihr wahres Ich geht bei den britischen Royals in beeindruckende Dimensionen. Bei Touren zu einem der Landsitze der Queen, Sandringham im ostenglischen Norfolk, versuchen Briten und Touristen, der Wahrheit über die Monarchin auf die Spur zu kommen.
Angeblich ist Queen Elizabeth II. ein großer Fan von Tupperware. Auf dem könglichlichen Frühstückstisch in Sandrigham sollen Cornflakes und Haferflocken in Plastikdosen stehen.
Ob die in Luxus geborene Königin tatsächlich lieber Gummistiefel und alte Kleider als Perlen, Diademe und Seide trägt, lässt sich nicht beweisen. Laut offiziellen Palastinfos verwertet sie heute noch Stoffe von Roben, die sie trug, bevor sie vor 60 Jahren Königin wurde. Weitere Beobachtungen, etwa Fotos mit Kopftuch, deuten darauf hin, dass an ihrem Ruf extremer Sparsamkeit etwas dran sein mag.
Die Royals halten angeblich nichts von Prunk. Sachen wegzuwerfen, das ist der Queen und ihrem Mann Prinz Philip - beide geprägt vom Sparzwang der Zeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg - verhasst.
Puzzle sind ein Hobby der Queen, ebenso ist sie wohl eine Pferdenärrin: Auf einem gedeckten Tisch liegen ihre liebsten Platzdeckchen, die mit Fotos von ihren Rennpferden und Jockeys bedruckt sind.
Auch Prinzgemahl Philip hat eine erstaunlich bürgerliche Leidenschaft: Er sammelt Comics und Karikaturen. "Am ehesten natürlich die Originalausgaben", sagt einer der vielen Wachleute. Außerdem ist in Sandrigham das Spielzeugauto von Prinz Charles zu sehen.
Die Queen liebt ihre Hunde: Porträts von verstorbenen und aktuellen Corgis - den Lieblingshunden der Queen - hängen an der Wand. Bei manchen stehen Namen darunter: Berry, Candy, Chipper, Kelpie, Cider. Derzeit soll die Queen fünf Hunde haben, drei Corgis und zwei Dorgis, die von ihr selbst entwickelte Kreuzung aus Corgi und Dackel.
Bei offiziellen Anlässen gibt die Queen Gartenpartys auf ihrem Landsitz. Dabei erhält nur ein kleiner Kreis Einblick in das private Anwesen der Königin.
Wie die Queen wirklich wohnt und wie sie beispielsweise Feste wie Weihnachten verbringt, bleibt dem Rest der Welt verschlossen.
Ebenso bleibt die Wahrheit über das Familienleben der Queen im Dunklen. Ob sie ihren Söhnen Edward und Andrew tatsächlich vorgelesen hat, oder ob die Drei nur für ein Foto posieren, wird man wohl nie erfahren.
Ob der Buckingham Palast nach dem Geschmack von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip eingerichtet ist, bleibt fraglich. Zwar empfängt die königliche Familie Besuch, hier von US-Präsident Barack Obama und seiner Frau Michelle, aber dennoch weiß man nicht, ob sie sich selbst dort wohl fühlen.
Außer Frage bleibt jedoch, dass die Fans der königlichen Familie versuchen, einen Blick auf das Privatleben der Royals zu erhaschen. Nicht umsonst treibt die Ausstellung des Brautkleides von Catherine, Duchess of Cambridge, die Besucherzahlen des Buckingham Palasts in die Höhe.