Der berühmte britische Postzugräuber Ronnie Biggs ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben. Das Bild zeigt ihn im Alter von 35 Jahren im Juli 1963, wenige Tage bevor er seine legendäre Straftat beging. (Foto: dpa)
Ronald Biggs, später nur noch Ronnie Biggs genannt, wurde am 8. August 1929 geboren, arbeitete als Zimmermann und lebte mit seiner Frau und seinen Kindern in Redhill, einer Stadt im Süden Englands. Er war ein Mitglied der sogenannten Fulham-Boys, die verschiedene kleine Verbrechen im Großraum London verübten. (Foto: dpa)
Am 8. August 1963, an seinem 34. Geburtstag, überfiel Biggs zusammen mit seinen Komplizen den königlichen Postzug, der auf dem Weg von Glasgow nach London war. Der Zug wurde an der Bridego-Eisenbahnbrücke in Ledburn durch ein manipuliertes Zugsignal zum Stehen gebracht. Das Archivbild zeigt Kripo- und Polizeibeamte mit dem ausgeraubten Zug. (Foto: dpa)
Die Täter trugen bei dem Überfall Masken und Handschuhe, weswegen die Polizei zunächst vergebens nach Spuren suchte. Polizisten konnten wenig später dennoch 13 der Räuber fassen, darunter auch Biggs. (Foto: dpa)
Die Beute bestand aus 120 Geldsäcken mit einem Gesamtwert von 2.631.684 Pfund. Nach heutigem Wert sind das etwa 47 Millionen Euro. Biggs erhielt nach eigenen Angaben 148.000 Pfund, also rund 2,4 Millionen Euro. (Foto: dpa)
1964 wurde Biggs zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Am 8. Juli 1965 gelang ihm zusammen mit drei anderen Gefangenen jedoch die Flucht, indem sie mit einer Strickleiter über die Außenmauer kletterten und in einen präparierten Möbelwagen sprangen. Das Archivbild zeigt den Posträuber nach seiner Urteilsverkündung 1964. (Foto: dpa)
Zunächst flüchtete Biggs mit seiner Familie nach Paris und versorgte sich dort mit gefälschten Papieren. Außderdem ließ er sein Gesicht verändern.1974 reiste er ohne Familie nach Rio de Janeiro. (Foto: dpa)
Die brasilianische Regierung lehnte die Auslieferung von Biggs an die englischen Behörden ab, da diese ihnen im Gegenzug keinen Gefangenen übergaben. Allerdings durfte Biggs als ehemaliger Posträuber in Brasilien keiner Arbeit nachgehen. Das undatierte Archivbild zeigt ihn mit seiner brasilianischen Freundin und Ex-Stripperin, Raimunda de Castro, mit der er einen Sohn, Michael, hat. (Foto: dpa)
Biggs begann seine Popularität in bare Münze umzusetzen. Er kassierte für Interviews, trat in Werbespots auf und verkaufte Souvenirs mit "Ronald Biggs“-Aufklebern. Außerdem konnten Touristen für 60 Dollar mit ihm frühstücken. Seine Telefonnummer stand sogar in den Reiseführern. Er spielte in Filmen mit und nahm Alben mit der Band "The Sex Pistols“ und den "Toten Hosen“ auf. (Foto: dpa)
Am 7. Mai 2001, mit 71 Jahren, nach 35 Jahren Flucht und nach 30 Jahren in Brasilien kehrte Biggs aus gesundheitlichen Gründen nach England zurück. Das Archivbild zeigt den Rollstuhlfahrer Biggs und seinen Sohn Michael, der ihn anschiebt, am Flughafen in Rio de Janeirio. (Foto: dpa)
Auf seine sofortige Inhaftierung in England reagierte Biggs geschockt und brach schluchzend in seiner Zelle im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh zusammen. Später erlitt er einen Herzinfarkt und mehrere Schlaganfälle, außerdem wurde bei ihm MRSE diagnostiziert, eine bakterielle Krankheit, die eine Resistenz gegen Antibiotika zur Folge hat. (Foto: dpa)
Kurz vor seinem 80. Geburtstag am 6. August 2009 wurde Ronnie Biggs aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes vom Justizminister Jack Straw begnadigt und aus der Haft entlassen. Das Foto zeigt Biggs Sohn, Michael, mit dem Begnadigungsbescheid. (Foto: dpa)
Obwohl sich sein gesundheitlicher Zustand zusehends verschlechterte, konnte Biggs im März 2013 noch an der Beerdigung seines Komplizen und Kopf der legendären Postraubbande, Bruce Reynolds, teilnehmen. (Foto: afp)
Reynolds war nach seiner Haftentlassung ebenfalls berühmt unf gern gesehener Mediengast. 1998 überreichte Reynolds (l.) eine Auszeichnung an den Schauspieler Horst Tappert (r.). Der hatte 1966 die Hauptrolle im Film "Die Gentlemen bitten zur Kasse", der ersten Verfilmung der Geschichte des legendären Postraubes. (Foto: dpa)
Am 18. Dezember 2013 starb Ronald "Ronnie" Gibbs im Alter von 84 Jahren in East Barnet, London. (Foto: afp)