Pleiten, Pech und Pannen: So einige Politiker haben sich schon im Ton vergriffen und ihre guten Manieren vergessen. Welche Persönlichkeiten auf dem politischen Parkett ausgerutscht sind, verrät die MZ-Bildergalerie. (Fotos: dpa)
Auf der Einheitsfeier in München rastet Kurt Beck (SPD) aus, weil er während eines Interviews von einem Passant beschimpft wird. Mit „Können Sie mal das Maul halten einen Moment, einfach das Maul halten, wenn ich ein Interview mache?“ macht Beck seinem Ärger Luft.
2006 reagiert Beck auf den Arbeitslose Henrico Frank (rechts), der ihn für Hartz IV und Millionen Arbeitslose verantwortlich machte, mit den Worten: „Wenn Sie sich waschen und rasieren, haben Sie in drei Wochen einen Job.“
Während einer Talkrunde im März 2012 verliert Beck nach Provokationen von Christopher Lauer (Piratenpartei) die Fassung: „Wenn das Leben so primitiv wäre wie Ihre Argumentation, dann will ich hier nicht mehr leben. Ihre Arroganz wird Ihnen auch noch vergehen.“ Als Beck auch noch von Otto Fricke (FDP) am Ärmel berührt wird, schimpft er: „Ich will nicht, dass Sie mir am Ärmel rumzerren. So viel Distanz will ich zu Ihnen haben!“
Ex-Außenminister Joschka Fischer sagt 1984 zum damaligen Bundestagsvizepräsidenten Richard Stücklen: Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!
Im März 2011 beschimpft Ronald Pofalla (links) seinen Unions-Kollegen Wolfgang Bosbach: "Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen. Ich kann deine Scheiße nicht mehr hören.“
Wolfgang Schäuble (CDU, links) ärgert sich bei einer Pressekonferenz über seinen Sprecher Michael Offer (rechts). Er stellt diesen vor der Öffentlichkeit unter anderem mit den Worten „Reden Sie nicht, sondern sorgen Sie dafür, dass die Zahlen verteilt werden“ und „Wir warten noch, bis der Herr Offer da ist, er soll den Scherbenhaufen selber genießen“ bloß.
Nicolas Sarkozy (links) lästert 2011 mit Barack Obama über Israels Regierungschef Netanjahu: "Ich kann ihn nicht mehr sehen, das ist ein Lügner." Darauf Obama: "Du magst ja genug haben von ihm, aber ich hab jeden Tag mit ihm zu tun!" Beide merken nicht, dass ihre Mikrofone bereits eingeschaltet sind.
Sarkozy schimpft gleich danach über den griechischen Ex-Ministerpräsident George Papandreou (links): Dieser sei verrückt und depressiv, schere sich um nichts und sei ein ungewaschener Trottel.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Jan van Aken, flippt im Mai 2012 aus: „Zu Herrn Lindner muss ich sagen, dass ich das unerträglich finde: Jedes Mal, wenn hier eine Frau redet, dann macht dieser Macho arrogante Zwischenrufe und krault sich seine Eier. Das ist wenig zu ertragen. Das geht überhaupt nicht.“
Herbert Wehner (SPD) kassierte zwischen 1969 und 1983 viele Ordnungsrufe im Bundestag. Er bezeichnete Jürgen Wohlrabe als "Herr Übelkrähe", Jürgen Todenhöfer als "Hodentöter" und zu Michael Glos sagte er: "Wenn man Sie sieht, vergeht einem die Lust aufs Kinderkriegen."
Im Mai 1985 kommt es zum Schlagabtausch zwischen Willy Brandt (SPD) und Helmut Kohl (CDU). Brandt schlug unentwegt auf den Tisch und rief „Sie sagen die Unwahrheit, das lasse ich nicht durchgehen!“ Das Gespräch ging mit gegenseitigen Schuldzuweisungen weiter.
Norbert Röttgen passiert vor laufender Kamera ein Fauxpas. „Bedauerlicherweise" entscheide nicht nur die CDU darüber, ob er Ministerpräsident in NRW werde, sondern der Wähler, sagt Röttgen.
Im Mai 2005 kippt Peter Gloystein (links) von einer Bühne Sekt auf den Kopf eines Obdachlosen und ruft ihm zu: „Hier hast du auch etwas zu trinken“.
Gerhard Schröder (SPD) bäumt sich nach seiner verlorenen Bundestagswahl 2005 noch einmal auf: „Wir müssen die Kirche ja mal im Dorf lassen!“, sagt er angesprochen auf Merkel als Kanzlerin, die mit der CDU zu dieser Zeit klar vor der SPD liegt.
Der Sprecher der Berliner Piratenfraktion Christopher Lauer verpackt seine Worte 2012 geschickt, als er bei einer Ansprache unterbrochen wird: "Ich habe leider meine Kresse vergessen. Wenn ich die Kresse dabei hätte, könnten sie sie hier vorne abholen und dann die Kresse halten.“