Egal wie modern, gleichberechtigt und individuell ein Paar ist, am Tag der Hochzeit besinnt es sich doch auf den ein oder anderen alten Brauch. Brautstrauß, Hochzeitstorte und Blumenmädchen müssen schon sein, wenn man den Bund fürs Leben schließt.
Das Strumpfband und das Spiel damit sind in vielen europäischen Ländern und den USA beliebt. In Frankreich zieht die Braut umringt von den männlichen Gästen langsam ihren Rock hoch, während die Männer Geld bieten. Ist das Strumpfband zu sehen, erhält es der aktuell Höchstbietende. In England wird es in die Menge der Männer geworfen.
Der Schleier, wie ihn auch Kate Middleton bei ihrer Hochzeit trägt, ist in sehr vielen Kulturen ein wichtiges Symbol, mit ebenso vielen Bedeutungen. Wenn der Bräutigam den Schleier lüftet, ist es zum einen ein Zeichen dafür, dass die unverheiratete Frau nun zur verheirateten Frau wird. Er soll aber auch ein Schutz vor den Blicken der bösen Dämonen und anderen Frauen sein, die an diesem Tage gefährlich werden können.
Der Brautvater, auf dem Bild Bill Clinton mit seiner Tochter Chelsea, führt bei vielen Hochzeiten die Braut vor den Altar oder vor den Standesbeamten. Früher hatte die Frau weniger Rechte und wurde damit von dem Vater an den zukünftigen Mann übergeben.
Dem gemeinsamen Anschnitt der Hochzeitstorte wird eine große Symbolik zugeschrieben. Wer die Hand am Messer über der des anderen hält, hat angeblich auch in der Ehe das Sagen. Außerdem richten sich die Augen der Hochzeitgesellschaft auch auf diesen Akt, um zu erkennen, wie das Paar, auf dem Bild das Prinzenpaar Mette-Marit und Haakon aus Norwegen, harmoniert und diese gemeinsame Aufgabe bewältigt.
Die Braut ist der Star einer Hochzeit und steht in der Regel mehr im Mittelpunkt der Festlichkeiten als der Bräutigam. Deswegen trägt sie häufig auch eine Krone oder einen Brautkranz.
In England wird der Brauch praktiziert, dass die Braut nach der Hochzeit vier Wochen lang Honigwein trinken soll, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern. Daher stammt auch der Begriff "honeymoon" für die Flitterwochen.
Kindersegen wünschen die Gäste dem neuen Ehepaar ebenfalls in vielen Kulturen: In Indien wird dem Brautpaar daher ein Kind auf den Schoß gesetzt.
In Deutschland stehen Blumenkinder sowie Reis und Getreide, die über das Paar geworfen werden, für den Nachwuchs, aber auch für ausreichend Nahrung und Erfolg.
In der Türkei und in Griechenland werden der Braut die Geld- und Goldgeschenke direkt ans Kleid geheftet. Beim "Dollar-Dance" in den USA tanzt das Brautpaar über eine gewisse Zeit nur gegen Bares, das ihm an die Kleidung oder in die Taschen gesteckt wird.
Ein gern gepflegter alter Brauch ist, dass die Braut einen Brautstrauß trägt. Bereits im Altertum gehörten Blumen zur Vermählung dazu. Blumen und Kräuter wurden zu einem Strauß gebunden und sollten durch ihren Wohlgeruch die Braut in gute Stimmung versetzen und Abwehr gegen böse Geister symbolisieren.
Wenn die Braut ihren Brautstrauß über die Schulter in die Menge wirft, heißt es für die unverheirateten Frauen aufgepasst. Diejenige, die den Strauß fängt, wird als nächste den Bund fürs Leben schließen.
Auch wenn ein Paar schon lange zusammen lebt: Nach der Hochzeitsfeier trägt der Mann seine Braut über die Schwelle. Das hat den Hintergrund, dass die bösen Geister sich unter der Tür verborgen halten. Durch das Tragen soll die Braut von den Geistern geschützt werden.