Wendelin Wiedeking: Der Westfale mit Macher-Image galt lange als der Retter von Porsche, nachdem er in den 90er Jahren dem kränkelnden Sportwagenbauer neues Leben eingehaucht hatte. Doch das Mega-Projekt, den viel größeren Autokonzern Volkswagen zu übernehmen, führte zum Sturz des charismatischen Konzernchefs. Als sich Porsche mit den Milliardenkrediten verhob und nur noch durch eine Übernahme durch Volkswagen gerettet werden konnte, blieb dem 57-jährigen Wiedeking als Reizfigur und Intimfeind des VW-Patriarchen Ferdinand Piëch keine andere Möglichkeit als der Rückzug.
Thomas Middelhoff: Der frühere Management-Star war nicht mehr Arcandor-Chef, als der Handelskonzern in die Insolvenz schlitterte. Der Ruf des 56-jährigen Middelhoff ist aber durch die Pleiten bei Karstadt und Quelle nachhaltig ramponiert. Beispiellos war, wie der Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg den langjährigen Konzernchef in einem Zeitungsinterview angriff. Er warf Middelhoff Misswirtschaft und zu hohe Ausgaben vor: „Es ist dem Vorstand erstaunlich lange gelungen, den Staub aus den Ecken zu kehren und auch den noch zu Liquidität zu machen.“
Hartmut Mehdorn: „In jedem anderen Land würde einer wie ich ein Bundesverdienstkreuz kriegen“, schrieb der über eine Datenaffäre gestürzte Bahn-Chef trotzig Monate nach seinem Rücktritt. Es war erst der massive Druck aus der Politik, der Mehdorn zum Verzicht auf seinen Posten zwang. Dabei hatte die Bahn insgesamt fünf große Kontrollaktionen in den Jahren 1998 bis 2006 bei ihrem Personal einräumen müssen. Der 67-Jährige frühere Airbus- und RWE-Manager aber zog in einem Suhrkamp-Band eine höchst positive Bilanz seiner gut neunjährigen Amtszeit: „Es ist mit Abstand die pünktlichste sauberste, schnellste Bahn mit dem besten Angebot der Welt“.
Bernard Madoff: Der New Yorker Aktienbroker bekam Ende Juni die Rechnung für den größten Betrug der Finanzgeschichte präsentiert. 150 Jahre Gefängnis, die mögliche Höchststrafe. Der 71-Jährige hatte mit einem Schneeballsystem tausende Anleger um Milliarden erleichtert. Wie viel Geld genau es war, wird wohl nicht mehr zu klären sein. Auf dem Papier war es - mit Luftbuchungen - jedenfalls eine atemberaubende Summe von 60 Milliarden Dollar. Aus dem Gefängnis musste Madoff im Herbst verfolgen, wie bei einer Auktion seine Uhren, sein Schmuck und Haushaltsgegenstände versteigert wurden. Es kam eine Milliarde Dollar zusammen - für seine Opfer ein Tropfen auf den heißen Stein.
Flavio Briatore: Der Renault-F1-Teamchef ist wegen der Affäre um einen angeordneten Unfall zurückgetreten.
Franz-Josef Jung: Am 27. November legt der amtierende Arbeitsminister und ehemalige Verteidungsminister nach harter Kritik bezüglich der Luftangriff-Affäre sein Amt nieder.
Annette Schavan: Die Studentenproteste bringen die Ministerin ins Schwanken.
Silvio Berlusconi: Das Jahr bringt schlechte Schlagzeilen für Silvio Berlusconi. Das Oberste Gericht von Italien hat sein Immunitätsgesetz verworfen, sein Frau verlässt ihn wegen seiner Affaire mit einer 18-Jährigen und schließlich wird er auch noch verprügelt.
Dieter Althaus: Ein Skiunfall am Anfang des Jahres zwischen Dieter Althaus und einer 41-Jährigen Mutter endet für die Frau tödlich. Kritiker warfen ihm vor, dass er den Unfall für seinen Wahlkampf missbrauche. Die verlorenen Wahl bedeutete das Ende seiner Karriere.