Das Krippenspiel ist einer der ältesten Bräuche in Deutschland. Die Geschichte der Weihnachtskrippe, die heute selbstverständlicher Bestandteil des katholischen Weihnachtsfestes ist, begann bereits im 13. Jahrhundert. Durch die Krippenfiguren wird die Weihnachtsgeschichte nacherzählt.
Ein weiterer Brauch wurde aus den USA importiert. Eine "Weihnachtsgurke" wird am Christbaum versteckt. Die Beschenkten, meist Kinder oder Jugendliche, suchen vor der Bescherung den Baum nach dem verborgenen Schmuckstück ab. Wer es als erster findet erhält ein zusätzliches Geschenk. Gewürzgurken auf deutschen Christkindlmärkten sind eine Anlehnung an diesen Brauch.
In Tschechien sind Bräuche Tradition, die angeblich die Zukunft vorhersagen können. Es ist üblich, Äpfel kreuzweise zu schneiden. Wenn ein Stern im Kern erscheint, steht ein gutes Jahr bevor. Erscheint ein Kreuz, wird es ein schlechtes Jahr geben. Auch das bei uns bekannte Zinngießen gehört zu dieser Art von Tradition.
Ab dem Einbruch der Dunkelheit werden in der Adventszeit zahlreiche Wohnungsfenster durch Schwibbögen erleuchtet. Dieser Brauch entstand im 18. Jahrhundert in den Bergbaugebieten des Erzgebirges und breitet sich zunehmend in Nachbarregionen aus.
In Slowenien besuchen die Einwohner an Heiligabend häufig die Mitternachtsmesse. Am nächsten Tag gibt es das Weihnachtsessen und die Bescherung. Es gilt als unglückliche Zukunftsprognose, an diesem Tag Gäste zu bekommen.
Bei dem sogenannten "Julklapp" handelt es sich um eine skandinavische Tradition zur Geschenkübergabe. Nach Sitte des Julklapp pocht der Schenkende an die Tür und wirft dann sein Weihnachtsgeschenk ins Zimmer. Anschließend verschwindet er, so dass niemand weiß, von wem das Geschenk stammt.
In Griechenland findet die Bescherung für die Kinder erst in der Nacht zum 1. Januar statt.
In Großbritannien ist der Heiligabend für Fernsehstationen der quotenträchtigste Tag des Jahres. Viele Briten verfolgen jedes Jahr unter anderem die Weihnachtsansprache der Königin im TV.
Im Berchtesgadener Land prägt das Christkindlschießen der Weihnachtsschützen die letzte Woche vor Heiligabend. Jeden Tag um Punkt 15 Uhr schießen sie in die Luft. Am Heiligabend zusätzlich vor der Christmette.
In Luxemburg ist es an Heiligabend Tradition, Blutwurst mit Stampfkartoffeln und Apfelsoße zu essen. Außerdem dürfen die Geschenke erst nach der Mitternachtsmesse ausgepackt werden.
Nach den Weihnachtsfeiertagen ist es in Oberschwaben Brauch, den Christbaum von Bekannten und Freunden zu bewerten. Tatsächlich steckt hinter dem angeblichen Interesse am Christbaum etwas ganz anderes. Die meist jungen Menschen wandern von Haus zu Haus, in der Hoffnung, den ein oder anderen Schnaps zu ergattern.
Der Weihnachtmann stellt den italienischen Kindern erst seit wenigen Jahren in der Nacht zum 25. Dezember Geschenke ans Bett. Zum Fest kam zwar die Familie zusammen, die Bescherung gehörte aber nicht dazu. Kinder wurden am 6. Januar von der Hexe Befana beschenkt. (Foto: dpa)
Das wichtigste Weihnachtsritual in Spanien ist die Ziehung der Glückszahlen der Weihnachtslotterie. Die "Lotería de Navidad" ist die älteste und größte Lotterie der Welt. Am 22. Dezember werden Milliardensummen verteilt, alle hoffen auf den Hauptgewinn "El Gordo" (der Dicke). (Foto: dpa)
In den Niederlanden ist das festliche "Kerstdiner" mit der Familie am wichtigsten. Schon im November kommt der Nikolaus "Sinterklaas". Höhepunkt ist der "Pakjesavond" am 5. Dezember. Dann werden Geschenke ausgetauscht. (Foto: dpa)
Bei der polnischen Festtafel an Heiligabend werden nur fleischlose Gerichte aufgetischt. Nach einer Legende können Tiere in der Weihnachtsnacht sprechen. (Foto: dpa)
Typisch in Rumänien ist das Schweineschlachten im Advent. In der Umgangssprache bedeutet "jemand schlachtet das Schwein" so viel wie "er denkt an Weihnachten". Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen Weihnachtslieder - für Geld oder Süßigkeiten. (Foto: dpa)
Viele Griechen stellen statt eines Weihnachtsbaums ein mit Lichterketten geschmücktes Schiffchen in Gärten oder an Fenstern auf. Geschenke gibt es meist nicht zu Weihnachten, sondern in der Neujahrsnacht. Santa Basil legt sie dann unter das Bett. (Foto: Tilemahos Efthimiadis)
In Russland bringt Väterchen Frost an Silvester den Kindern Geschenke. Die Familien versammeln sich um einen Tannenbaum und essen gemeinsam. (Foto: dpa)
In den Vereinigten Staaten schwebt „Santa Claus“ in der Nacht zum 25. Dezember mit seinem Schlitten durch die Lüfte und kommt durch den Kamin ins Haus. Dort füllt er die "Christmas Stockings" mit seinen Gaben.