Wenn sich seltene Tiere wieder zahlreicher blicken lassen, ist das den Menschen oft nicht geheuer. Spätestens seit Elche für Verkehrschaos sorgen und Wölfe Schafherden angreifen, ist das Dilemma um die erstarkten Tierpopulationen bekannt.
In Niedersachsen hat sich der Bestand der Wölfe seit 2010 verdoppelt. Die seit 1990 wieder ausgewilderten Raubtiere lösen mit ihrer Präsenz vor allem bei landwirtschaftlichen Tierhalter Angst und Schrecken aus.
1835 soll der letzte Braunbär in Deutschland erlegt worden sein. Ein Streuner aus Österreich, Bruno der Problembär, sorgte 2006 für Aufregung in Deutschland, nachdem er einige Haustiere gerissen hatte.
Mit einem Körpergewicht von bis zu 800 Kilo stellt der Elch ein stattliches Verkehrshindernis dar. Die aus Tschechien eingewanderten Tiere können auf jeden Fall für Respekt sorgen.
Der Bestand der Wildkatze wurde vor allem durch Jäger, die sie mit streunenden Hauskatzen verwechselten, dezimiert. Erst seit 2002 gilt die Wildkatze als nicht mehr gefährdet und breitet sich in Süddeutschland wieder aus.
Mitte des 20. Jahrhunderts war der Luchs in vielen Gebieten ausgerottet. Wiederansiedelungsmaßnahmen, zum Beispiel in den Alpen und im Bayerischen Wald, verhalfen den Tieren wieder zu einer stattlichen Populationsdichte. Das drittgrößte Raubtier Europas flöst so manchen ordentlich Respekt ein.
Der Fischotter ist in vielen Region bedroht und in Deutschland nur noch vereinzelt im Osten und im Bayerischen Wald in freier Wildbahn anzutreffen. Lange Zeit wurde die Marderart als Fischräuber gejagt. Erst in den letzten zehn Jahren konnte sich die Population stabilisieren.
Der Biber sorgt mit seinen Wohnstätten aus abgenagtem Holz vor allem bei Forstwirten für Unmut. Seine Dämme sind oft der Grund für Überschwemmungen oder Unterspülungen. Biber-Management-Projekte sollen den Konflikt zwischen Menschen und den gefährdeten Nagetieren lösen.
Gerade fünf Exemplare der Bisamratte brachte ein Fürst 1905 von einer Jagdreise aus Alaska nach Tschechien mit. Von dort aus besiedelte das größte Exemplar der Wühlmausarten Europa. Bereits kurz nach der "Einreise" wurden Maßnahmen gegen die starke Verbreitung der Bisamratte ergriffen.
Waschbären wurden im 20. Jahrhundert aus Nordamerika als Pelztiere nach Europa gebracht. Ausgebüchste Exemplare konnten sich in Deutschland stark vermehren und bedrohen viele heimische Tierarten.
Obwohl sich einige Arten der Fledermausfamilie wieder langsam erholen, gehört die Kleine Hufeisennase immer noch zu den vom Aussterben bedrohten Tieren. Die schlimmsten Feinde der Fledermäuse sind der Einsatz von Pestiziden und die starke Besiedlung der ursprünglichen Lebensräume durch den Menschen.
Siebenschläfer war 2004 "Tier des Jahres" und galt als bedroht. Die niedlichen Tierchen konnten in den letzten Jahren aufgrund von Schutzmaßnahmen ihr Fortbestehen wieder sichern. Als Störenfriede gelten die kleinen Nagetiere nur, wenn sie in menschliche Behausungen eindringen und mit Einbrechern verwechselt werden.
Die Trauerschwäne wurden in den 1960er Jahren als Ziervögel aus Australien mitgebracht. Die Nachkommen von Gefangenschaftsflüchtlingen brüten heute in Deutschland in freier Wildbahn und sorgen für Erstaunen.