Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger wird am 27. Mai 90 Jahre alt. Der Friedensnobelpreisträger und ehemalige Sicherheitsberater von US-Präsident Richard Nixon galt in den frühen 70er-Jahren als mächtigster Diplomat der Welt.
Der ehemalige US Außenminister Henry Kissinger wird am 27. Mai 90 Jahre alt. Foto: dpa
Die Verbundenheit zu der Greuther Fürth rührt aus Kissingers Kindheit her: Er wurde 1923 in Fürth geboren. Foto: dpa
Henry Kissinger gab ein bemerkenswert offenherziges Interview. Sie offenbaren ein erschreckend zynisches Weltbild eines Realpolitikers, der den Kommunismus an vielen Fronten zurückzudrängen hatte.
Immer wieder ist eine abgeklärte Kälte an dem Politiker spürbar, der mit seinem geschickten Taktieren an den Brennpunkten in Asien und Nahost in den 70er Jahren zu einer Art Popstar aufstieg.
"Ich glaube nicht, dass ihn jemand als Mensch sonderlich mochte“, sagt ein enger Mitarbeiter Kissingers im Weißen Haus über sein Umfeld.
Seinen Nobelpreis für die Vermittlungen in Vietnam ließ er einen Botschafter abholen.
Helmut Schmidt spricht über Kissingers schwieriges Verhältnis zu Willy Brandt, der für den Mann aus Washington Verbündeter und Konkurrent zugleich war. „Auf Dich kann ich mich verlassen, aber den kenn‘ ich nicht“, soll der Amerikaner sinngemäß über Brandt gesagt haben, erinnert sich Schmidt.
Über die dunkelsten Punkte in der Vergangenheit, wie die Ermordung von Allende oder dem Watergate-Skandal, spricht Henry Kissinger nicht.
Über die dunkelsten Punkte in der Vergangenheit, wie die Ermordung von Allende oder dem Watergate-Skandal, spricht Henry Kissinger nicht.
Der Indochina-Krieg ist bis heute mit Kissinger im Guten wie im Schlechten verbunden. „Wir litten unter einem Einsatz, den wir nicht veranlasst hatten“, sagt Kissinger und schiebt Schuld an Nixons Vorgänger Kennedy ab.