Feuerbrünste, Lawinen, Schiffsunglücke: Katastrophen haben im Jahr 2014 weltweit viele Meschen aus dem Leben gerissen. Auch Deutschland blieb nicht ganz verschont.
In einem Abstand von kaum mehr als vier Monaten trafen gleich zwei Tragödien die Fluggesellschaft Malaysia Airlines. Weltweite Beklommenheit löste der Fall des Flugs MH370 aus. Die Maschine mit 239 Menschen an Bord verschwand am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking und ließ viele trauernde Angehörige zurück. Die Maschine ist bis heute verschollen.
36 Jahre Haft: So lautete im November das Urteil gegen den Kapitän der südkoreanischen Fähre Sewol. Er hatte sich als einer der ersten gerettet, als das Schiff im April unterging. Etwa 300 Menschen kamen ums Leben. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Wie Ermittler später herausfanden, war die Auto- und Personenfähre überladen.
Für den Bergsteiger-Tourismus im Himalaya war 2014 kein gutes Jahr. Im April kamen bei einer Eislawine am Mount Everest 16 Nepalesen ums Leben, woraufhin etliche Bergsteiger vorzeitig abreisten. Im Oktober starben Dutzende Expeditionsteilnehmer in einem Schneesturm.
Ein Flammeninferno traf die Weltkulturerbe-Stadt Valparaíso in Chile: Mehr als ein Dutzend Menschen starben, als es im April tagelang brannte.
In der Türkei passierte die schwerste Bergbaukatastrophe in der Geschichte des Landes, als es in der Zeche Soma am 13. Mai zu einem Brand kam. 301 Kumpel starben. Das Unglück wurde zum Problem für den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der inzwischen Präsident des Landes ist: Weil er die Katastrophe herunterspielte, richtete sich Trauer und Wut auch gegen ihn.
Auf dem Balkan kam es im Mai zu einer Überschwemmungskatastrophe. Schwere Unwetter machten etwa auch Norditalien zu schaffen.
In Deutschland erregte ein Flugzeugunglück im Sauerland Aufsehen: Bei einer Bundeswehr-Übung zum Abfangen von Flugzeugen stieß am 23. Juni ein Eurofighter mit einem beteiligten Learjet zusammen. Die beiden Insassen des Zivilflugzeugs überlebten das Unglück nicht.
Außerdem verwüstete das Tief "Ela" Teile Nordrhein-Westfalens. In Düsseldorf gab es so schwere Schäden, dass die Bundeswehr mit Panzern beim Aufräumen half.
Am 17. Juli stürzte - vermutlich getroffen von einer Rakete - eine Boeing auf dem Flug MH17 über dem Bürgerkriegsgebiet der Ostukraine ab. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben.
In Folge eines Busunglücks im Juli auf der A4 bei Dresden starben insgesamt elf Menschen. Ein Doppeldecker aus Polen prallte gegen einen anderen Bus, schleuderte durch die Mittelleitplanke in einen Kleinbus im Gegenverkehr und stürzte eine Böschung hinunter.
Im August kam es in Nepal zu einem verheerenden Erdrutsch - es gab etwa 150 Tote.
Kurz vorher hatte Monsunregen auch in Indien einen Erdrutsch mit vielen Opfern verursacht.
Relativ glimpflich ging ein Zugunglück in Mannheim aus: Zwei Waggons mit 110 Menschen kippten Anfang August um, als ein Güterzug einen Eurocity rammte - 35 Menschen wurden verletzt.
Eine Gasexplosion löste im Oktober in Ludwigshafen eine Feuersbrunst mit Dutzenden Verletzten aus. Zwei Bauarbeiter starben. Autos brannten aus, Häuser wurden beschädigt.
In Indonesien entwickelte sich ein Bootsausflug für eine Gruppe von Touristen zum Alptraum. Geplant war ein Trip zu den Komodo-Inseln östlich von Bali. Gemeinsam mit anderen Schiffbrüchigen trieben zwei deutsche Frauen (auf dem Foto: Catherine Ostojic nach ihrer Rettung) im August 40 Stunden im Wasser, bis sie gerettet wurden.
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst kehrte am 10. November wohlbehalten zur Erde zurück. Keine zwei Wochen zuvor hatte die Raumfahrt innerhalb weniger Tage zwei Rückschläge erlebt: Erst explodierte Ende Oktober in den USA eine Rakete mit dem unbemannten Raumfrachter "Cygnus"(siehe Foto), dann kam ein Pilot ums Leben, als die private Raumfähre "SpaceShipTwo" auf einem missglückten Testflug in der kalifornischen Wüste zerschellte. Das "SpaceShipTwo" sollte schon bald Privatpersonen den Flug in den Weltraum ermöglichen.