Das Schicksal der Kinderflüchtlinge an der US-Grenze zu Mexiko schockiert viele Menschen in den USA. Täglich kommen neue Minderjährige an. Doch das Problem ist schwer zu lösen, die Politik kann sich derzeit nicht auf eine Lösung einigen.
Es ist eine Flucht aus ihrer Heimat. Zehntausende Kinder und Mütter müssen aus ihren Ländern fliehen, denn dort herrscht große Gewalt. Menschen aus Mexiko, Honduras, Guatemala oder El Salvador zieht es Richtung Norden nach Texas. (Foto: Thomas Spang)
Aktuell nimmt die Flüchtlingszahl der Kinder aus Mexiko ab. Heute kommen viele verstärkt aus Honduras, El Salvador und Guatemala. Insgesamt stammen 70 Prozent der Flüchtlingskinder aus diesen drei Ländern. Ein Grund für die Flucht sind die hohen Mordraten in ihren Heimatländern. Der Report der vereinigten Staaten "Children on the Run" beschreibt die Situation als Flüchtlingskrise. Experten forden ein Bleiberecht für die Kinder, von denen 85 Prozent Angehörige in den USA haben. (Foto: Thomas Spang)
72 Stunden nach der Festnahme der Kinder, versucht die „Border Patrol“ sie an das zuständige Gesundheitsministerium zu übergeben. Meist müssen die Flüchtlinge in provisorischen Lagern untergebracht werden. (Foto: Thomas Spang)
Die Rechtslage besagt, dass Minderjährige aus Drittstaaten, die nicht an die USA angrenzen, ein Recht auf eine Anhörung vor Gericht haben. Dieses Gesetz wurde im Jahr 2008 beschlossen. Eine Abschiebung ist erst nach einem Rechtsverfahren möglich. Da die Gerichte stark überlastet sind, kann das aber Jahre dauern. In der Praxis führt das oft zu einer Duldung. (Foto: Thomas Spang)
Die Flüchtlinge kommen sprechen meistens kein Englisch. Sie fliehen zwar aus einem Land voller Gewalt, trotzdem verliehen sie auch ihre Heimat. (Foto: Thomas Spang)
Die "US Border Patrol" verzeichnete einen steigenden Zuwachs an Festnahmen von unbegleitenden Kindern aus Mittelamerika. Deshalb kam es Anfang des Sommers zu einer Krise am Rio Grande. Dort trifft die Mehrheit der Kinder ein. Nur rund 5000 Menschen können die Grenzstationen in Texas aufnehmen. Bis zum Ende des Haushaltsjahres im Oktober werden aber 90.000 Minderjährige und 10.000 Kinder mit Begleitung erwartet. (Foto: Thomas Spang)
Die Politik versucht zu handeln. 3,7 Milliarden Dollar an Notmitteln hat US-Präsident Obama vom Kongress gefordert. Die Situation in den Herkunftsländern, die Infrastruktur an der Grenze und die Ausstattung der Justiz soll damit verbessert werden. Doch die Republikaner wollen nur einen Bruchteil davon genehmigen. Der Großteil der Konservativen erkennt den Flüchtlings-Status der Kinder gar nicht an. Sie wollen das Gesetz ändern, um den Zugang zu Rechtsmitteln nicht mehr zu gewährleisten. Es scheint unmöglich eine Einigung zu erzielen. (Foto: Thomas Spang)
Weil es zeitnah keinen Kompromiss im Weißen Haus geben wird, versuchen die Menschen das Problem vor Ort selbst zu lösen. Der Gouverneur von Texas, Rick Perry, will auf eigene Faust tausend bewaffnete Nationalgardisten an den Rio Grande schicken. Für dieses Vorhaben wird er von Menschenrechtlern stark kritisiert. (Foto: Thomas Spang)
Die katholischen Bischöfe und die traditionell konservativen Southern Baptist fordern ein Bleiberecht für die Kinder. Die Kirchenvertreter und Menschenrechtler wollen einen ungehinderten Zugang zur Grenzstation. Auch Journalisten sollen überwiegend ferngehalten werden. (Foto: Thomas Spang)
Ein Übergangslager wurde im Juni errichtet. Es ist das Ergebnis der Zusammenarbeit verschiedener Religionsgemeinschaften, Hilfswerke und der Stadt McAllen sowie hunderter Freiwilliger. Die Flüchtlinge erhalten dort Essen, frische Klamotten und eine Möglichkeit sich zu waschen. Ein Arzt steht auch zur Verfügung. Für jede Familie ist ein eigener Pate zuständig, der sich um alles kümmert. (Foto: Thomas Spang)
Die Vertreter der „Save the Children“-Organisation versuchen die Kinder mit Spielen und Malen von den schrecklichen Erlebnissen der Vergangenheit abzulenken. (Foto: Thomas Spang)