Schreckensmeldungen aus der Nahrungsmittelindustrie verderben uns den Appetit. Vom Dioxinskandal bis BSE - wir wissen nicht mehr, was wir essen sollen und wie wir uns beim Einkaufen von Lebensmitteln korrekt verhalten.
Ein seltener Anblick: glückliche Kühe auf der Weide. In der Realität ist Massentierhaltung die Regel. BSE und Gammelfleischskandale machen den Genuss von Rindfleisch mies.
Schweinefleisch ist das am meisten verzehrte Fleisch in Europa. Immer wieder machen allerdings Nachrichten über Massentierhaltung, antibiotika- und dioxinbelastete Produkte oder auch die Schweinegrippe den Verzehr von Schweinefleisch zur Gewissensfrage.
Nicht nur die schlechten Bedingungen in Legebatterien, sondern auch Schreckensmeldungen über verseuchtes Futter machen Eier zu einem Nahrungsmittel, das nicht mehr bei jedem selbstverständlich auf dem Speiseplan steht.
Obwohl die Futtermittel für Mast- und Milchtiere strengen Kontrollen unterliegen, kommt es immer wieder zu Ausreißern. Der Nitrofen- und der Dioxinskandal lassen uns an der Futtermittelindustrie zweifeln. Schließlich landen die Rückstände im Tierfutter in Form von Eiern, Fleisch- und Milchprodukten auf unseren Tellern.
Viele Menschen verzichten daher bewusst auf den Verzehr von Fleisch und tierischen Produkten. Aber auch beim Anbau von Obst und Gemüse kommt es zur missbräuchlichen Verwendung von Pflanzen- und Insektenschutzmitteln. Rückstände können zu gesundheitlichen Schäden bei den Menschen führen.
Durch verstärkte Lebensmittelkontrollen soll dafür Sorge getragen werden, dass nur Lebensmittel in guter Qualität in den Handel kommen.
Gütesiegel, wie beispielsweise dem TÜV-Prüfsiegel für Nahrungsmittel, sollen dem Verbraucher Vertrauen in die Lebensmittelindustrie geben.
Der Trend, noch einen Schritt weiter zu gehen, kommt Anfang der 2000er Jahre. Das Bio-Siegel wird in Deutschland 2001 eingeführt und garantiert die ökologische Herstellung von Lebensmitteln. Auch im Bereich der Bio-Produkte kommt es immer wieder zu Negativschlagzeilen.
Viele verzichten auch auf den Verzehr von Fisch. Bedrohte Fischbestände, hohe Beifangraten und die Zerstörung des biologischen Gleichgewichts der Gewässer lassen den Fisch nicht mehr selbstverständlich auf den Speiseplan wandern. Das MSC-Siegel soll garantieren, dass die Fischprodukte aus nachhaltiger Fischerei stammen.
Vegetarier und Veganer weichen oftmals auf Sojaprodukte aus. Der Verzehr als vegetarisches Lebensmittel macht jedoch nur 3% der Verwendung von Soja aus. Die Hülsenfrucht wird vielmehr zu Tierfutter verarbeitet. In diesem Industriezweig besteht weltweit großer Bedarf. Fast die Hälfte der Sojabohnen werden in Südamerika angebaut. Dort muss immer mehr Regenwald den Sojaplantagen Platz machen.
Neben all den Aspekten, die bei der Produktion von Lebensmitteln unser Gewissen und unsere Gesundheit plagen, können wir aber schon durch die richtige Auswahl der Lebensmittel einen wichtigen Schritt tun. Zuviel Zucker und Fett in Süßwaren und Fastfood können der Gesundheit schaden.
Der bewußte Umgang mit Lebensmitteln ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.