Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Guttenberg gab es unterschiedliche Reaktionen im Bundestag. Einige stärken ihm den Rücken, doch es gibt auch viele, die, sollten sich die Vorwürfe als wahr erweisen, seinen Rücktritt fordern.
Linke-Chefin, Gesine Lötzsch, geht von einem Rücktritt Guttenbergs aus, falls er den Doktortitel verliert: „Wer seine Doktorarbeit (...) gefälscht hat, indem er ohne Angabe von Quellen abgeschrieben hat, dem wird normalerweise der Doktortitel aberkannt. Und wem der Doktortitel aberkannt wird, der ist auch als Minister nicht mehr haltbar.“
SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold äußert sich ebenfalls zu dem Fall, wenn sich die Vorwürfe bestätigen sollen: „Guttenbergs Glaubwürdigkeit wäre dann völlig zerstört“.
Auch Paul Schäfer, der verteidigungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, kritisiert Guttenberg: „Wenn jetzt auch noch die Frage auftaucht, ob er nicht vielleicht wahl- und referenzlos nachplappert, was Dritte aufgeschrieben haben, verträgt sich das nicht mit der Verantwortung eines Ministers.“
Dieter Wiefelspütz, der SPD-Innenexperte, fordert: „Wenn ihm der Doktortitel abgenommen würde, dann müsste er auch das Amt verlassen. Mit diesem Makel kann man nicht mehr Minister sein.“
Christian Schmidt (CSU), Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, verlangt eine zweite Chance für Guttenberg: „Wenn die bisherigen Fußnoten nicht ausreichen, muss es eine zweite, verbesserte Auflage geben.“
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) meint zu den Plagiatsvorwürfen gegen Guttenberg: "Jedem passiert auch mal ein Fehler.“
Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan stellt sich vor Guttenberg, indem sie sagt: „Ich finde, auch Minister haben den Anspruch, nicht vorverurteilt zu werden.“
Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber nimmt Guttenberg in Schutz und sagt: „Im Prinzip wird hier klar, dass man versucht einen außerordentlich populären und tatkräftigen und mutigen Politiker im Grunde genommen am Lack zu kratzen, ihm am Zeug zu flicken und das akzeptiert die Bevölkerung mit Sicherheit nicht.“
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte: „Die Plagiatsvorwürfe gegen den Verteidigungsminister sollten ganz in Ruhe aufgeklärt werden.“