Das Ozonloch schadet dem Menschen und dem Klima. 1987 wird deshalb das Montreal-Protokoll unterzeichnet, das die Ozonschicht schützen soll. Es gibt zwar kleine Erfolge, aber das Problem ist noch nicht gebannt.
Das Ozonloch beschäftigt die Welt am 16. September 1987, als ein FCKW-Verbot verhängt wird.
Die Ozonschicht umhüllt die Erde in mehr als 15 Kilometern Höhe wie ein Schutzschild. Sie absorbiert weitgehend die schädliche kurzwellige UV-Strahlung der Sonne.
Ozon (O3) entsteht, wenn sich das UV-Licht beim Aufeinandertreffen mit Sauerstoff in zwei Atome spaltet. Diese Atome verbinden sich daraufhin mit dem Sauerstoff-Molekül zu Ozon.
Seit Anfang der 80er Jahre beobachten Wissenschaftler eine Abnahme des Ozons und weisen 1985 über der Antarktis ein Ozonloch nach.
Ein Ozonloch bildet sich im südpolaren Winter und kann mehr als 25 Millionen Quadratkilometer groß werden, was einer Größe von Nordamerika entspricht. Hier sieht man eine Aufnahme vom Februar 1996 von der Ozonschicht über der Arktis.
Eine dünne Ozonschicht bringt die Gefahr von Augen- und Hautschäden bis hin zu Hautkrebs mit sich, da ungefiltertes UV-Licht auf die Erde fällt.
FCKW kamen früher vor allem in Kühlschränken, Klimaanlagen oder als Treibmittel in Spraydosen vor. Durch ihre Stabilität bauen sie sich nur langsam in der Atmosphäre ab, sodass sie über Jahrzehnte die Ozonschicht zerstören können.
Am 16. September 1987 unterzeichnen deshalb 24 Länder im kanadischen Montreal ein Protokoll zum Schutz der Ozonschicht. Heute sind es 197 Staaten, die das Protokoll inzwischen unterschrieben haben.
Die Länder verpflichten sich in dem Protokoll, die Produktion von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) und anderer ozonzerstörenden Substanzen zunächst einzudämmen und schließlich vollständig zu stoppen.
Greenpeace-Experte Wolfgang Lohbeck geht das Montrealer Protokoll nicht weit genug: "Es hätte ein Erfolg werden können, der aber von der Industrie unterlaufen wurde."
FCK werden zwar in Deutschland seit 1994 nicht mehr produziert. Stattdessen gibt es aber teilhalogenierte H-FCKW, die als relativ unschädlich angesehen werden.
Doch auch H-FCKW zersetzt Ozon und trägt damit zum Treibhauseffekt bei: Deshalb dürfen sie ab 2030 in den Industrieländern und ab 2040 in den Entwicklungsländern nicht mehr hergestellt und eingesetzt werden.
Klimaforscher Markus Rex ist froh über das FCKW-Verbot: 2050 wäre sonst die Ozonschicht weltweit fast komplett zerstört, ist er überzeugt. Ein riesiges Problem mit der UV-Strahlung in unseren Breiten würde drohen.
Messungen zufolge erholt sich die Ozonschicht langsam wieder, auch wenn die Gefahr noch nicht gebannt ist: Erst 2060 bis 2070 wird sich das Loch über der Antarktis den Voraussagen nach wieder langsam schließen.
Beunruhigend ist auch die Lage in der Arktis. Dort trat 2011 erstmals ein Ozonloch auf, das vergleichbar mit dem in der Antarktis ist.
Dieses Ozonoch ist auch für Mitteleuropa eine Gefahr, weil die arktischen Luftmassen im Spätwinter und im Frühjahr hin- und herdriften. An einigen Tagen im Jahr befindet sich das Loch deshalb direkt über unseren Köpfen.