Wofür wird der größte Teil des globalen Holzaufkommens verwendet? Wie wird Holz botanisch definiert? Die MZ verrät Ihnen hier verblüffende Fakten über Holz.
Beinahe 50 % des globalen Holzaufkommens wird als Brennholz verwendet.
Die prozentual waldreichsten Länder Europas sind Finnland, Slowenien, Schweden und mit etwas Abstand Österreich.
Bayern hat mit 21,2 Millionen Festmetern den größten Anteil am deutschen Holzeinschlag. Die wichtigsten Nutzholzarten sind Fichte, Kiefer, Buche und Eiche.
In unseren Breiten gibt es klimatisch bedingt vier Wachstumsphasen: Ruhephase (November bis Februar), Mobilisierungsphase (März, April), Wachstumsphase (Mai bis Juli; Holzzellen, die in dieser Jahreszeit entstehen bilden das so genannte Frühholz) und Depositionsphase (August bis Oktober; Holzzellen, die in dieser Jahreszeit entstehen bilden das so genannte Spätholz bzw. Herbstholz) Durch dieses zyklische Wachstumsverhalten entstehen Jahresringe, die deutlich in einem Querschnitt durch einen Stamm erkennbar sind.
Kulturhistorisch gesehen zählen Gehölze wohl zu den ältesten genutzten Pflanzen.
Als vielseitiger, insbesondere aber nachwachsender Rohstoff stellt Holz bis heute eines der wichtigsten Pflanzenprodukte dar.
Holz wurde mindestens seit der Altsteinzeit zur Energiegewinnung (Feuer), als Wurfgegenstand, als Werkzeugmaterial und als Baumaterial intensiv genutzt, wahrscheinlich teilweise schon viel länger, da auch andere Primaten Holz zum Nestbau, zum Werfen und zum Stochern einsetzen.
Entwicklungsgeschichtlich sind Nadelhölzer älter als Laubhölzer, haben daher einen einfacheren anatomischen Zellaufbau als diese und besitzen nur zwei Zellarten.
Botanisch wird Holz als das vom Kambium erzeugte sekundäre Xylem der Samenpflanzen definiert. Nach dieser Definition sind die holzigen Gewebe der Palmen und anderer höherer Pflanzen allerdings kein Holz im engeren Sinn.
Jährlich werden derzeit 3,2 Milliarden m³ Rohholz eingeschlagen, davon fast die Hälfte in den Ländern der Tropen. Nach wie vor übersteigt die jährliche Holzproduktion die Mengen an Stahl, Aluminium und Beton.
Holz stellt einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für viele tropische Länder dar. Jedoch ist der Bestand der tropischen Regenwälder unter anderem durch Raubbau gefährdet. Eine hohe Entwaldungsrate durch Tropenholzabbau auf industrieller Basis hat Indonesien: Jährlich werden Angaben der FAO zufolge etwa 1,8 Millionen Hektar Wald vernichtet, eine Fläche, die der Größe Sachsens entspricht.