Nordkorea schottet sich weitgehend von der Außenwelt ab. Bilder und Nachrichten aus dem Land zwischen China, Russland und Südkorea sind selten. Was sie wissen sollten, lesen sie hier.
Die Demokratische Volksrepublik Nordkorea, so der eigentliche Staatsname, ist offiziell demokratisch geführt. In Wirklichkeit hat Nordkorea eines der restriktivsten politischen Systeme weltweit.
Der Herrscherclan regiert seit dem 17. Februar 1947: Kim Il Sung, Kim Jong Il, Kim Jong Un (von links)
Kim Il Sung (rechts) war der erste der Familie, der sich an die Spitze des Staates hievte. Er starb 1994, ist aber formal weiterhin Präsident des Landes, der sogenannte Ewige Präsident.
Sein Sohn, Kim Jong Il folgte ihm als Generalsekretär der Regierungspartei nach. Er starb am 17. Dezember 2011. Laut nordkoreanischen Medien starben bei seiner Beerdigungsfeier 17 Menschen an einem Herzinfarkt.
Die Macht des Clans gründet sich auf das Militär. 1,2 Millionen Soldaten, auch Frauen, sind beschäftigt - das ist jeder zwanzigste Nordkoreaner. Ein Drittel des Staatshaushalts fließt in die Armee.
Zwar wurde Nordkorea 2008 von der Liste der Terrorstaaten gelöscht, besitzt nach eigenen Angaben aber Atomsprengköpfe und testet diese seit 2006.
Die Landesgrenzen, hier der Blick aus Südkorea, sind streng bewacht. Es herrscht ein striktes Einreiseverbot.
Touristen können das Land oft nur aus der Ferne betrachten. Ausländer dürfen mit einem Visum einreisen. Den Einheimischen ist der Kontakt mit Touristen bei Starfe untersagt.
Touristen dürfen sich in Nordkorea nicht frei bewegen. Sie werden von mindesstens zwei Fremdenführern begleitet. Dadurch bleiben Reisenden Anblicke wie der der Diamantenberge im Touristenzentrum Kumgang San vorenthalten.
Um die Ernährung des Volkes aufrechtzuerhalten, ist Nordkorea auf Hilfsgüter angewiesen. Zwischen 1994 und 1999 starb knapp eine Million Menschen an Unterernährung.
Das Gesundheitssystem ist in einem miserablen Zustand. Der Staat investiert etwa einen halben Dollar pro Jahr und pro Person in die Gesundheitsfürsorge. Rein Formal sind die Behandlungen kostenlos. Zeugen berichten aber, dass seit 1990 die Patienten selbst für ihre Behandlugnen mit Nahrungsmitteln, Zigaretten oder Bargeld bezahlen müssen.
Ein populäres Medikament ist Bärengalle. Es soll unter anderem gegen Leberschäden helfen. Das Extrakt wird per Katheter von lebenden Bären abgezapft.
Die Landwirtschaft liegt in staatlicher Hand. Da die Regierung aber vor allem in das Militär investiert, arbeiten die Bauern unter schelchten Umständen, fast ohne Maschinen und viele Felder liegen brach.
2002 wurde mithilfe des Konzerns Hyundai die Industrieregion Kaesong aufgebaut. Das Gehalt der Arbeiter, 57 Dollar pro Monat, kassiert der Staat. Die Arbeiter erhalten davon lediglich zwei Dollar ausgezahlt.
Der Herrscher-Clan baut regelmäßig repräsentative Prachtbauten, wie etwa das Kumusan-Mausoleum zu Ehren von Kim Il Sung.
Die Bevölkerung lebt vornehmlich in Plattenbauten aus den 1960er Jahren.
In der Hauptstadt Pjöngjang ist der Unterschied am besten zu sehen. Heruntergekommende Plattenbauten umgeben das Nobelhotel Ryugyong.
An Bibliotheken mangelt es nicht: knapp 15000 gibt es in Nordkorea. Jede Kommune ist verpflcihtet, eine zu bauen. Inhaltlich gibt es allerdings beinahe ausnahmslos Propagandaliteratur.
Der Flughafen in Pjöngjang ist der einzige internationale Flughafen des Landes. Regelmäßige internationale Flugverbindungen der staatlichen Fluggesellschaft Air Koryo bestehen jedoch lediglich nach Peking und Shenyang in China, Bangkok in Thailand sowie nach Wladiwostok. Touristen müssen bei ihrer Ankunft ihre Mobltelefone abgeben.
70 Millionen Menschen besuchten 2010 den Auftritt Nordkoreas bei der Expo in Shanghai.
Seit Mai 2011 sollen "International Trade Fair-Läden" den Konsum ankurbeln und die Bereitschaft Nordkoreas zeigen, sich für den Westen zu öffnen. Für Großteile der Bevölkerung sind die Waren allerdings zu teuer.
Sportlich sind vor allem die nordkoreansichen Fußballerinnen sehr erfolgreich: sie wurden bereits dreimal Asienmeister. Für die WM 2015 sind sie allerdings gesperrt, da zwei Spielerinnen bei der WM in Deutshland gedopt waren.
Das "Arirang" ist das größte Sportfest Nordkoreas. Bis zu 100.000 Menschen nehmen an der Gymnastiade teil. Sie wird zu Ehren Kim Il Sungs jedes Jahr im Frühling und Herbst veranstaltet und dauert jeweils knapp zwei Monate.
Das nordkoreanische SEK-Trickfilmstudio arbeitete unter anderem bei König der Löwen und Pocahontas mit. Die Arbeit ist in Euopa und Amerika sehr gefragt, da die 1600 Zeichner je nur drei Dollar pro Monat verdienen.