Die Nabelschnur (lat. Funiculus umbilicalis) verbindet bei allen Säugetieren (außer Beuteltieren) inklusive des Menschen den Embryo beziehungsweise Fötus im Mutterleib über die Plazenta mit dem Blutkreislauf des Muttertieres bzw. der Schwangeren. Sie stellt damit die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sowie die Entsorgung von Stoffwechselabbauprodukten wie Kohlendioxid sicher.
Von Schwangerschaft spricht man nur beim Menschen; bei anderen Säugetieren wird der entsprechende Zustand Trächtigkeit genannt.
In den meisten Kulturkreisen besitzt die schwangere Frau einen besonderen gesellschaftlichen Status, und es wird ihr eine besondere (schonende) Behandlung zuteil. Gleichzeitig werden Erwartungen an sie gerichtet, die großen psychischen Druck auf sie ausüben können, beispielsweise Söhne als Stammhalter zu gebären (siehe Indien, China). In vielen traditionellen Gesellschaften muss einer Schwangerschaft eine Ehe vorrausgehen, anderenfalls hat dies die soziale Ächtung der werdenden Mutter und des unehelichen Kindes zur Folge.
Das heranreifende Kind wird üblicherweise bis zur Ausbildung der inneren Organe ab der neunten Schwangerschaftswoche als Embryo, danach als Fetus (auch: Fötus) bezeichnet.
Folsäure (auch Vitamin B9 genannt) wird besonders zu Beginn der Schwangerschaft benötigt, um einem Neuralrohrdefekt (Fehlbildung von Teilen des Gehirns, Hirnhäuten, Schädelknochen, Haut, Wirbelsäule) vorzubeugen. Das Risiko einer schweren Missbildung kann minimiert werden durch Einnahme von Folsäure als Nahrungsergänzungsmittel. Folsäure ist enthalten in Vollkornprodukten, grünem Blattgemüse, Spinat, Brokkoli, Karotten, Spargel, Rosenkohl, Tomaten, Eigelb, Nüssen und Leber. Wobei auf Leber während der Schwangerschaft verzichtet werden soll, weil die die hohe Konzentration von Vitamin A toxisch wirken könnte und die Möglichkeit einer Übertragung von in der Leber gespeicherten Schadstoffen besteht.
Im Jahre 1990 wurden in Deutschland 34 % aller Schwangerschaften als Risikoschwangerschaft klassifiziert. Die Bayerische Arbeitsgemeinschaft zur Qualitätskontrolle spricht für das Jahr 2002 von 65 Prozent und in Niedersachsen von etwa 73 Prozent.
Tatsächlich kommen jedoch 95 Prozent der in Deutschland geborenen Kinder gesund zur Welt. Die hohe Anzahl von so genannten „Risikoschwangerschaften“ lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass viele Paare heutzutage Kinder erst recht spät einplanen.
Die jüngste Person, die ein gesundes Kind zur Welt brachte war die Peruanerin Lina Medina. Der Beginn der Schwangerschaft erfolgte im Alter von vier Jahren, bei der Geburt ihres Sohnes war sie fünfeinhalb Jahre alt. Weder über den Vater, noch über die Umstände ihrer Befruchtung machte sie jemals Angaben. Der weltweite Altersrekord bei einer Entbindung wird derzeit von einer Spanierin aus Barcelona gehalten, die 2006 nach einer künstlichen Befruchtung im Alter von 67 Jahren Zwillinge zur Welt brachte. Die jüngste Mutter von sieben Kindern dürfte ein 16-jähriges Mädchen aus Argentinien sein, die 2007 zum zweiten Mal Drillinge, wieder drei Mädchen bekommen hat. Nachdem sie mit 14 Jahren als erstes Kind einen Sohn bekommen hatte, brachte sie 2006 Drillinge zur Welt. Vor der Geburt ihres Sohnes hatte sie nach eigener Aussage bereits ein Kind durch eine Fehlgeburt verloren.
Das Wort „schwanger“ kommt aus dem althochdeutschen swangar (von westgermanisch swangra-), ist seit dem 8. Jahrhundert nach Christus nachweisbar und bedeutet „schwerfällig“ oder „schwer“. Mittel- und neuhochdeutsch hieß es swanger. Abgeleitet davon ist das „Schwängern“ durch einen Mann. Das Wort wird auch in übertragenem Sinn gebraucht (z. B.: mit großen Plänen schwanger gehen).