Der Grimme-Preis wird seit 1964 alljährlich in Marl verliehen. Er ist der Fernsehpreis des Deutschen Volkshochschul-Verbandes. Am Freitag den 1. April werden die diesjährigen Gewinner geehrt.
Das Tatort-Ermittlerduo Mirsolav Nemec und Udo Wachtveitl haben einen Preis bekommen. "Nie wieder frei sein“ erzählt so einfühlsam wie brutal von den verheerenden Folgen, die eine Vergewaltigung nicht nur für das Opfer, sondern auch für Angehörige und Freunde, für die damit betrauten Polizeibeamten und für die Anwälte hat.
Regisseur Dominik Graf erhält für seine zehnteilige Krimi-Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ seinen neunten Grimme-Preis.
Comedian Kurt Krömer kann sich ebenso über eine Auszeichnung freuen. Alexander Bojcan hat mit Kurt Krömer eine Figur geschaffen, deren Vielschichtigkeit sich einfach nicht erschöpft. Als Neuköllner spricht er mit Volkes Stimme und karikiert sie zugleich. Als Comedian changiert er zwischen Slapstick und feinster Ironie. Als Gastgeber bereitet er seinen Gästen erst einen charmanten Empfang und lässt sie schon im nächsten Moment auflaufen.
Im Bereich Unterhaltung wird Doris Dörries erste TV-Produktion "Klimawechsel" ausgezeichnet, eine sechsteilige Serie über Frauen in den Wechseljahren.
Im Wettbewerb "Fiktion" gewinnt unter anderem der Film "Neue Fahr Süd" einen Grimme-Preis. "In dem Film ist der Zeithorizont vorzüglich getroffen. Stimmig-stimmungsvoll der Soundtrack, liebevoll die Ausstattung, vorzüglich das gesamte Ensemble, aus dem der Hauptdarsteller hervorsticht: Frederik Lau packt den Film auf seine Schultern – und über den Zweifel am Zeitgeist legt sich seine Stirn in tiefe Falten.", so begründet die Jury ihre Wahl.
Den Publikumspreis der Marler Gruppe bekommt Götz George für seine Rolle im Film "Zivielcourage". Die Jury sagt dazu: "Götz George verkörpert die Rolle des Peter Jordan in grandioser Manier. Die gesellschaftspolitische Situation in unserem Lande wird uns vor Augen geführt. Themen wie Gewaltbereitschaft, Wegsehen, Belastung der Polizei und Justiz werden zu unseren Themen. Der Film legt die Finger in eine offene Wunde, fängt die Stimmung vor Ort ein. Trotzdem erfolgt keine Schuldzuweisung, werden weder Polizei noch Politik vorgeführt."
Im Wettbewerb Information und Kultur gewinnt der Film "Iran Elections 2009 " eine Trophäe. Das Drehbuch von Ali Samadi Ahadi zeigt die Umwälzungen in Nordafrika und Nahost. "Das Fernsehen muss diesen Prozess begleiten. Wie man es hervorragend machen kann, beweist Iran Elections 2009."
Den Ehrenpreis des Deutschen Volkshochschul-Verbandes erhält in diesem Jahr Entertainer und Moderator Thomas Gottschalk.
Dieser Preis wird an die Gewinner überericht.
Den Sonderpreis "Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst" bekommt Robert Thalheim für Regie und Buch des Filmes "Am Ende kommen Touristen". Die Jury begründete ihre Entscheidugn wie folgt: "Der Film basiert auf eigenen autobiografischen Erlebnissen als Zivildienstleistender in Auschwitz. Es ist die sichtbar gemachte Perspektive der Nachgeborenen, einer Generation junger Europäer, die in Thalheims Film über alle narrativen und inszenatorischen Fähigkeiten hinaus überzeugt und die zu einem tiefer gehenden Geschichtsverständnis beitragen könnte – weg von verordneter und kollektiver Holocaust-Bewältigung hin zu individuellem Gedenken."