Am achten März ist Weltfrauentag. In vielen Teilen der Welt leben Frauen weiterhin unter sehr schwierigen Bedingungen - etwa in manchen Regionen Afrikas. Dort ist die grausame Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung nach wie vor weit verbreitet.
Schulleiter Moussa Badji, 46, vor seiner Schule in einem Dorf im Süden Senegals. An seiner Schule sind trotz zunehmender Aufklärungsarbeit immer noch ca. 80 Prozent der Mädchen beschnitten. Foto: Philipp Hedemann
Diary Diallo (zweite von rechts, vorne) ist wie alle anderen Mädchen auf dem Bild beschnitten. Sie hat noch lebhafte Erinnerungen an die Schmerzen, nimmt jedoch ihre Mutter in Schutz, die die Beschneidung veranlasst hat. Foto: Philipp Hedemann
Die Hände der ehemaligen Beschneiderin Sirayel Diao. Sie glaubt trotz des Berufsverbots, das im Senegal seit 15 Jahren gilt, an die magische Kraft der Beschneidung. Foto: Philipp Hedemann
Die ehemalige Beschneiderin Sirayel Diao (Alter unbekannt) in einem Dorf im Süden Senegals, das nur über eine holprige Piste zu erreichen ist. Als ihr Handwerk 1999 verboten wurde, hat sie das Messer, mit dem sie auch alle ihre Töchter beschnitten hat, einer anderen Beschneiderin überlassen. Sie sagt: „Ich konnte es doch nicht einfach wegwerfen! Damit hätte ich einen Teil meiner Identität weggeworfen. “ Sie ist fest überzeugt ist, in ihrem Berufsleben keinen Schaden angerichtet zu haben. Sie sagt: „Ich war eine berühmte Beschneiderin. Sogar Familien aus Gambia und Guinea Bisseau haben mich engagiert. In 25 Jahren habe ich sicherlich 1000 Mädchen beschnitten. Meine magische Kraft war so groß, dass mir kein einziges Mädchen gestorben ist. Ich bereue nichts.“ Foto: Philipp Hedemann
Auch Aissatou Baldé hat tausende Beschneidungen durchgeführt. Sie bedauert, dass ihre Praxis für den Tod vieler Mädchen verantwortlich war, hält die Abschaffung aber trotzdem für einen Fehler. Foto: Philipp Hedemann
Anders Eugé Kande: die Großmutter aus einem Dorf im Süden Senegals spricht sich entschieden gegen weibliche Genitalbeschneidung aus. Ihrer Meinung nach überwiegen die gesundheitlichen Risiken des Eingriffs die rituelle Bedeutung. Foto: Philipp Hedemann
Anna Camara leitet eine Gesundheitsstation. Sie behandelt Mädchen, die durch mangelnde Hygiene bei der Beschneidungszeremonie mit HIV oder Hepatitis B infiziert wurden. Oftmals verbluten die Mädchen auch. Foto: Philipp Hedemann
Rahinatou Kamara ist eines von nur vier Mädchen in ihrem Dorf, die nicht beschnitten sind. Sie ist täglich dem Spott und der Häme der anderen Mädchen ausgesetzt. Foto: Philipp Hedemann
Das Mädchen (links), hier mit seiner beschnittenen Mutter Assiatou abgebildet, geht damit jedoch selbstbewusst um. In ihren Augen sind die anderen Mädchen neidisch, da Rahinatou weniger schmerzvoll Babys zur Welt bringen kann. Foto: Phillipp Hedemann
Die in Berlin lebende senegalesische Rapperin Fatou Mandiang Diatta alias Sister Fa teilt das Leid vieler anderer Frauen: sie ist beschnitten. Hier spricht sie in einer Schule im Senegal über weibliche Genitalbeschneidung. Foto: Philipp Hedemann
Die Rapperin Sister Fa, hier bei einem Konzert, kämpft mit Musik und Aufklärung gegen die weibliche Genitalverstümmelung, der im Süden Senegals immer noch viele Mädchen zum Opfer fallen. Foto: Phillipp Hedemann
Adama Sy ist Polizist im Senegal. Zwar drohen Beschneiderinnen seit 1999 langjährige Gefängnisstrafen, doch Sy berichtet von den Schwierigkeiten in der Ermittlung und Aufklärung. "Jeder schützt hier jeden", sagt er. Foto: Phillipp Hedemann