Helmut Kohl wurde gelobt als Kanzler der Einheit, des wiedervereinigten Deutschlands und des Euros. Länger als jeder andere Kanzler lenkte er die Geschicke der Bundesrepublik.
Helmut Josef Michael Kohl wurde am 3. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein geboren. Kohl wuchs zusammen mit zwei Geschwistern in einer konservativ-katholisch geprägten Familie auf. Er studierte Rechtswissenschaften und Geschichte in Frankfurt am Main und Heidelberg und promovierte 1958 zum Dr. phil. Foto: dpa
Schon als Schüler trat Kohl 1946 der CDU bei und war anschließend 1947 Mitbegründer der Jungen Union in seiner Heimatstadt Ludwigshafen. Seine politischen Aktivitäten verfolgte er auch während seines Studiums. Im Bild ist der damals 37-jährige Kohl 1967 mit Altkanzler Konrad Adenauer zu sehen. Foto: dpa
1960 heiratete Kohl die Fremdsprachensekretärin Hannelore Renner. Aus der Ehe gingen die beiden Söhne Walter und Peter hervor. (Foto: dpa)
Kohl kandidierte 1971 erfolglos für den Bundesvorsitz der CDU als Nachfolger Kurt Georg Kiesingers und unterlag Rainer Barzel. Kohl löste ihn 1973, ein Jahr nach dessen gescheitertem konstruktiven Misstrauensvotum gegen den amtierenden Bundeskanzler Willy Brandt, als Bundesvorsitzenden der CDU ab. (Foto: dpa)
Kohl wurde für das Amt des Bundeskanzlers nominiert und am 1. Oktober 1982 im Rahmen des ersten erfolgreichen konstruktiven Misstrauensvotums in der Geschichte des Bundestages gegen den amtierenden Bundeskanzler Helmut Schmidt (rechts) zum sechsten Bundeskanzler gewählt. (Foto: dpa)
Kohl stellte 1982 auf Drängen der FDP im Bundestag die Vertrauensfrage, die für ihn negativ ausfiel. Es folgten vorgezogene Neuwahlen, die mit dem Sieg einer erneuten Koalition aus CDU und FDP endete - Kohl wurde wieder zum Kanzler ernannt. (Foto: dpa)
Am 22. September 1984 trafen sich Kohl und der französische Staatspräsident François Mitterrand am Ort der Schlacht um Verdun im Ersten Weltkrieg. Das Foto ihres minutenlangen Händedrucks wurde ein Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung. (Foto: dpa)
Trotz einiger Schwierigkeiten während der Legislaturperiode wurde Kohl bei der Bundestagswahl 1987 im Amt bestätigt. Gegenkandidat der SPD war der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau. (Foto: dpa) Foto: picture alliance / dpa
Im September 1987 besuchte Erich Honecker als erster DDR-Staatschef die Bundesrepublik Deutschland und traf dabei am 7. September mit Kohl in Bonn zusammen. (Foto: dpa)
Nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 war Kohl maßgeblich an der deutschen Wiedervereinigung beteiligt. Im Bild die Berliner Feier zur Deutschen Einheit am 3.Oktober 1990. Foto: picture alliance / dpa
1998 wird Helmut Kohl als Bundeskanzler abgewählt. Ihm folgt Gerhard Schröder: Der damals 54-jährige Sozialdemokrat wurde vom Bundestag im ersten Wahlgang gewählt. (Foto: dpa)
Ein vom Bundestag eingesetzter Untersuchungsausschuss befasste sich von Dezember 1999 bis Juni 2002 mit der CDU-Spendenaffäre. Wegen des Verdachts der Untreue zum Nachteil seiner Partei eröffnete die Bonner Staatsanwaltschaft 2000 ein Ermittlungsverfahren gegen Kohl, das 2001 gegen Zahlung eingestellt wurde. (Foto: dpa)
Am 5. Juli 2001 nahm sich Hannelore Kohl das Leben, nachdem sie jahrelang von der Öffentlichkeit zurückgezogen gelebt hatte. Sie litt unter einer Lichtallergie. Helmut Kohl war mit ihr 41 Jahre lang verheiratet gewesen. (Foto: dpa)
2002 zog sich Helmut Kohl schließlich aus dem aktiven politischen Leben zurück: Nach 26 Jahren schied er damit auch aus dem Bundestag aus. Im Bild ist Kohl 2002 auf dem CDU-Parteitag zu sehen. Im Hintergrund applaudiert Angela Merkel. (Foto: dpa)
2008: Wenige Wochen nach einer Knie-Operation stürzte Helmut Kohl in seinem Haus in Ludwigshafen. Er musste für mehrere Wochen in eine Unfallklinik. In der Reha-Klinik heiratete er im Mai 2008 schließlich die Volkswirtin Maike Richter. (Foto: dpa)
Kohls Meisterstück, für das ihm auch politische Widersacher Respekt zollen, ist die deutsche Wiedervereinigung - auch wenn ihm das leichtfertige Versprechen "blühender Landschaften" lange vorgehalten wurde. (Foto: dpa)
Im Oktober 2014 erschien das umstrittene Buch "Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle" des Journalisten Heribert Schwan. Der Autor hat darin Gespräche mit dem Altkanzler veröffentlicht, in denen sich Helmut Kohl über andere Politiker teilweise sehr offen und unverblümt äußerte. Kohl ging gegen die Veröffentlichung juristisch vor - und hatte Erfolg: Ab November 2014 durfte der Heyne-Verlag das Buch nicht mehr ausliefern. (Foto: dpa)
Bis zuletzt lebte er zurückgezogen mit seiner zweiten Ehefrau Maike Richter (*1964) im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim und in Berlin. Frühere Vertraute, Freunde und sogar seine Söhne hatten angeblich infolge der ablehnenden Haltung seiner Frau keinerlei Kontakte mehr mit ihm. (Foto: dpa)
Im Frühjahr 2015 musste Helmut Kohl nach einer Darmoperation auf die Intensivstation des Universitätsklinikums Heidelberg. Der Altkanzler soll nach der Operation längere Zeit das Bewusstsein verloren haben. (Foto: dpa)
Kurz nach seinem 86. Geburtstag traf sich Helmut Kohl in Oggersheim mit dem umstrittenen ungarischen Premier Viktor Orbán. (Foto: dpa)
Das Treffen brachte mahnende Worte zur Flüchtlingspolitik - aber mehr auch nicht. (Foto: dpa)
Am 16. Juni 2017 stirbt der Altkanzler in seinem Haus in Ludwigshafen im Alter von 87 Jahren. (Foto: dpa)