Philipp Rösler ist der neue FDP-Vorsitzende. Der 38-jährige Rösler wurde beim Parteitag in Rostock zum Nachfolger von Guido Westerwelle gewählt. Stationen aus seinem Leben und seiner Karriere sehen Sie in der MZ-Bildergalerie.
Geboren in Vietnam wurde Rösler als Flüchtlingskind von einem deutschen Ehepaar im Alter von neun Monaten adoptiert.
Nach dem Abi 1992 war Rösler in die Bundeswehr eingetreten, als Stabsarzt verließ er sie und promovierte 2002 in Herz-Thorax-Gefäßchirurgie.
2002 heiratete er seine Frau Wiebke. Seine Zwillinge in Hannover vermisst er nach eigenem Bekunden sehr.
In Niedersachsen war er erst Fraktionschef und dann Wirtschaftsminister.
2009 hat er auf Anraten von Westerwelle den Posten des Gesundheitsministers übernommen und sich mit der Gesundheitsreform auch den Ärger seiner Parteigenossen eingehandelt.
Philipp Rösler ist für viele in der FDP die Inkarnation der Glaubwürdigkeit. Vor allem diese Eigenschaft katapultiert den 38-Jährigen jetzt auf den Chefsessel der FDP.
Politisch will er eine FDP auch jenseits von reinem Steuersenkungs- und Wirtschaftsprofil.
Der Arzt aus Niedersachsen ist meist freundlich, fröhlich und schlagfertig. Er mag McDonald´s und Lakritze. Und wenn es zur Belustigung der Anwesenden beiträgt, tritt er auch mal als Bauchredner auf.
Gegenüber dem ehemaligen Parteivorsitzenden Guido Westerwelle war er immer loyal.
Bis vor kurzem ging er noch spielerisch mit dem Gedanken um, einmal Westerwelle zu beerben: „Es gibt nur eine Umfrage, da stehe ich an vorletzter Stelle, aber nur, weil mein Chef an letzter Stelle steht.“
Im Haifischbecken Gesundheit konnte Rösler sein Motto bislang gut gebrauchen: „Bambus wiegt sich im Wind, biegt sich im Sturm, aber er bricht nicht.“ Als Parteichef dürfte er angesichts von Atomausstieg, riesigem Geldbedarf und Klimawandel großes Geschick benötigen.
Eine Exit-Strategie hat der smarte Jungpolitiker bereits. Früh kündigte er an: „Mit 45 Jahren ist mit der Politik Schluss.“