Er gilt als innenpolitischer Hardliner und war der erste französische Präsident, der im Amt Vater wurde. Nicolas Sarkozy ist sowohl in Frankreich als auch in der EU umstritten, hat aber sehr gute Verbindungen zum großen Nachbarland Deutschland.
Nicolas Sarkozy wurde 1955 in Paris geboren. Sein Vater Pál Sárközy (Foto, vor einem seiner Bilder) ist gebürtiger Ungar, seine Mutter Andrée Mallah die Tochter eines Griechen. Nicolas Sarkozy hat zwei Brüder und zwei jüngere Halbgeschwister.
Auch Sarkozy heiratete mehrmals. Aus der ersten Ehe mit Marie-Dominique Culioli stammen seine Söhne Pierre und Jean (Foto). Jean selbst hat bereits erste Schritte in die Politik unternommen. Er ist mit der Erbin einer Kaufhauskette verheiratet und hat mit ihr einen Sohn.
Mit seiner zweiten Frau, Cécilia Ciganer-Albéniz, hat Sarkozy einen gemeinsamen Sohn namens Louis. Cécilia begleitete Sarkozy durch den Wahlkampf und ins Präsidentschaftsamt. 2005 gab es erste Gerüchte um eine Ehekrise, 2007 gab das Paar seine Trennung bekannt.
Die dritte Frau an seiner Seite ist die gebürtige Italienerin Carla Bruni. 2007 wurde die Beziehung öffentlich und viel diskutiert, weil das nicht verheiratete Paar gemeinsame Termine absolvierte. 2008 heirateten die beiden, 2011 kam die gemeinsame Tochter Giulia zur Welt. Die Sarkozys sind damit das erste französische Präsidentenpaar, das während einer Amtszeit Eltern wurde.
Sarkozy studierte Recht und Politikwissenschaft und arbeitete zunächst als Anwalt. Ab 1977 war er Gemeinderat in einem gehobenen Pariser Vorort, später dessen Bürgermeister. 1993 wurde er in ganz Frankreich bekannt, als er bei einer Geiselnahme in einem Kindergarten als Vermittler auftrat. Die Kinder konnten alle unverletzt entkommen, der Geiselnehmer wurde erschossen.
1993 übernahm Sarkozy sein erstes Ministeramt. Bis 1995 war er in der Regierung Balladur für den Haushalt zuständig und trat als Regierungssprecher auf. Bei der Wahl 1995 unterstützte Sarkozy nicht seinen Parteichef Jacques Chirac sondern Balladur. Chirac gewann die Wahl und Sarkozy verlor seinen Posten. 1999 wurde Sarkozy ins Europaparlament gewählt, legte das Mandat aber nach zwei Monaten nieder. In der Regierung Raffarin war Sarkozy ab 2002 zwei Jahre lang Innenminister. Danach war er acht Monate lang Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie, bevor er das Amt auf Druck von Chirac wieder aufgeben musste. 2005 wurde Sarkozy Innenminister der Regierung Villepin.
2004 sah sich Sarkozy im Mittelpunkt der Affäre Clearstream II. Einem Richter wurden von einem anonymen Informanten Belege dafür zugespielt, dass Sarkozy und andere Prominente Schwarzgeld kassiert hätten. Die Belege erwiesen sich als gefälscht. Sarkozy unterstellte daraufhin seinem innerparteilichen Konkurrenten de Villepin (Foto), entlastende Informationen zurückgehalten zu haben. 2006 räumte Jean-Louis Gergorin, der damalige Vizepräsident von EADS ein, das anonyme Schreiben verfasst zu haben. Sein Motiv ist bis heute unklar.
2007 war Sarkozy bei den Vorwahlen zur Präsidentschaft der alleinige Kandidat seiner Partei UMP. Nach der ersten Runde der Wahl stand noch kein Sieger fest, im zweiten Durchgang gewann Sarkozy die Stichwahl gegen die Sozialistin Ségolène Royal.
Eines der großen Themen Sarkozys ist die Innenpolitik. Wie schon zu seiner Zeit als Innenminister gilt er als Hardliner. So ließ Sarkozy unter anderem hunderte Roma nach Rumänien oder Bulgarien abschieben und kündigte an, Straftätern mit Migrationshintergrund die Staatsbürgerschaft entziehen zu wollen. In der EU war Sarkozy der erste, der sich für gezielte Luftangriffe auf Lybien einsetzte.
Eine der ersten Amtshandlungen Sarkozys war es, die deutsch-französische Freundschaft als "heilig" zu bezeichnen. Sein Verhältnis zu Angela Merkel gilt als ausgezeichnet, weshalb die beiden oftmals als "Merkozy" bezeichnet werden.