Sie waren Minister, Kanzler oder Spitzenkräfte ihrer Parteien auf wichtigen Posten. Dann wechselten die Politiker ihr Metier und suchten ihr Glück in der Wirtschaft. Diese Politiker haben den Seitenwechsel gewagt:
Als Bundesgesundheitsminister brachte Daniel Bahr (FDP) das private Vorsorgekonzept "Pflege-Bahr", Zum 1. November 2014 wurde er Generalbevollmächtigter - und zwar ausgerechnet bei einer privaten Krankenversicherung. Foto: dpa
Dirk Niebel (FDP) war im zweiten Kabinett Merkel Entwicklungshilfe-Minister - und berät nun den Vorstand des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Foto: dpa
Jüngster Fall: Die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche (CDU). Sie wird Hauptgeschäftsführerin beim Verband Kommunaler Unternehmen. Foto: dpa
Der frühere Kanzleramtsminister Ronald Pofalla soll nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung“ in den Vorstand der Deutschen Bahn wechseln. Der 54-Jährige soll dort ein neues Ressort für langfristige Unternehmensstrategien und Kontakte zur Politik übernehmen. (Foto: dpa)
Der ehemalige Staatsminister im Bundeskanzleramt, Eckart von Klaeden (CDU), galt lange Zeit als enger Vertrauter von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Am 1. November 2013 wurde er Leiter des Bereichs Politik und Außenbeziehungen der Daimler AG. (Foto: dpa)
Der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) ist Vorsitzender des neuen Beirats von ProSieben/Sat1. Das Gremium soll das Unternehmen in "wichtigen gesellschafts- und medienpolitischen Fragen beraten", teilte der TV-Konzern dazu mit. (Foto: dpa)
Am 25. Mai 2010 verkündete Roland Koch seinen Rücktritt als Hessens Ministerpräsident. Seit Juli 2011 ist Koch neuer Vorstandschef des Mannheimer Dienstleistungs- und Baukonzerns Bilfinger Berger. Das Unternehmen hat mehr als 58.000 Mitarbeiter. (Foto: dpa)
Auch der CDU-Politiker Friedbert Pflüger kehrte der Politik den Rücken. Seit 2010 ist er Direktor des European Centre for Energy and Resource Security (EUCERS) am King's College London und zugleich Honorarprofessor an der Universität. (Foto: dpa)
Andreas Pinkwart wechselte wieder in die Wissenschaft. Der einstige Landeschef und stellvertretende FDP-Vorsitzende wurde zum 1. April 2011 Rektor der Handelshochschule in Leipzig. (Foto: dpa)
Die frühere hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger (CDU) wechselte in den Vorstand der privaten Krankenversicherung DKV. Dort hat sie seit Januar 2011 das Ressort Leistung und Versorgung übernommen. (Foto: dpa)
Dieter Althaus trat am 3. September 2009 als Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzender zurück. Kurze Zeit später übernahm er einen Managerjob beim kanadisch-österreichischen Automobilzulieferer Magna. Seit dem 1. Februar 2010 ist der Ex-Ministerpräsident als Vizepräsident für den Kunden Volkswagen zuständig. (Foto: dpa)
Seit dem Ende seiner politischen Karriere ist Joschka Fischer als journalistischer Kommentator und Unternehmensberater gefragt. Außerdem ist er in verschiedenen Positionen in der Wirtschaft tätig, unter anderem als Lobbyist für Siemens, den Autokonzern BMW, sowie den Energieversorger RWE. (Foto: dpa)
Volker Hoff (CDU) gehörte lange dem hessischen Landtag an. Von 2006 bis 2009 war er Europaminister. Vom 1. Februar 2010 bis zum 15. Juli 2012 war der CDU-Politiker Cheflobbyist bei Opel. (Foto: dpa)
Nachdem sich Friedrich Merz mit Angela Merkel überworfen hatte, erklärte er im Februar 2007, dass er aufgrund politischer Differenzen bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr antreten werde. Heute ist er Mitglied in mehreren Aufsichtsräten, unter anderem bei Borussia Dortmund. (Foto: dpa)
Marianne Tritz saß von 2002 bis 2005 für die Grünen im Bundestag. Seit 2008 ist Tritz Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbandes. Das sorgte bei den Grünen für reichlich Unmut. (Foto: dpa)
Gunda Röstel war von 1996 bis März 2000 Sprecherin des Bundesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen. Inzwischen hat sie sich vollständig aus der Politik zurückgezogen. Heute ist sie unter anderem kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden GmbH. (Foto: dpa)
Matthias Wissmann war unter Helmut Kohl von 1993 bis 1998 Verkehrsminister. Bis 2007 saß Wissmann für die CDU im Bundestag. Heute ist er der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA). (Foto: dpa)
Der CDU-Politiker Friedrich Bohl war von 1991 bis 1998 Kanzleramtsminister und wechselte nach der verlorenen Bundestagswahl als Vorstandsmitglied zur Deutschen Vermögensberatung. Seit Dezember 2011 ist Bohl Präsident der von Behring-Röntgen-Stiftung zur Förderung der hochschulmedizinischen Forschung und Lehre an den Universitäten Gießen und Marburg. (Foto: dpa)
Wolfgang Clement war von 1998 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Von 2002 bis 2005 war er Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Aktuell ist er Vorsitzender der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. (Foto: dpa)
Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) ist seit dem Ende seiner politischen Karriere als Rechtsanwalt und Lobbyist aktiv. Außerdem ist Schöder in verschiedenen Positionen in der Wirtschaft tätig, unter anderem als Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG (Ostsee-Pipeline). (Foto: dpa)
Otto Wiesheu war von 1993 bis 2005 bayerischer Wirtschaftsminister, bevor zur Deutschen Bahn wechselte. Zuständig war er dort bis Mai 2009 für Marketing und politische Beziehungen. (Foto: dpa)
Kurt Bodewig war von 2000 bis 2002 Verkehrsminister. In seine Amtszeit als Bundesminister fällt die Einführung der LKW-Mautgesetzgebung in Deutschland und der Vertrag mit Toll Collect. Seit Herbst 2011 ist er Honorarkonsul Litauens. (Foto: dpa)
Grünen-Mitbegründer Otto Schily (SPD) war von 1998 bis 2005 Bundesinnenminister. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt arbeitet er heute wieder als Rechtsanwalt und sitzt zudem in den Aufsichtsräten einiger Sicherheitsfirmen. (Foto: dpa)