Peer Steinbrück ist nicht der erste SPD-Politiker, der bei der Bundestagswahl gegen die Union das Nachsehen hatte. Er steht in einer langen Reihe gescheiterter SPD-Kanzlerkandidaten. Unsere Bildergalerie zeigt sie im Überblick. (Fotos: dpa)
Hans-Jochen Vogel: Nach Ende der sozial-liberalen Koalition unter Helmut Schmidt scheiterte Vogel bei der vorgezogenen Bundestagswahl 1983. Kohl wurde Kanzler. Für Vogel folgten arbeitsreiche Jahre als Fraktionsvorsitzender und Parteichef.
Johannes Rau: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident hatte 1987 als SPD-Kandidat das Nachsehen gegenüber Kanzler Kohl. Im Mai 1998 trat Rau nach 20 Jahren im Amt als Regierungschef in Düsseldorf zurück. Im Mai 1999 wählte ihn die Bundesversammlung zum Bundespräsidenten. Das Amt hatte er bis 2004 inne.
Oskar Lafontaine: 1990 erlitt er bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl eine Niederlage gegen Kohl. 1995 setzte sich Lafontaine gegen Rudolf Scharping als SPD-Chef durch. 1999 trat Lafontaine überraschend von diesem Posten zurück und verließ 2005 die SPD, um gemeinsam mit Gregor Gysi die Fraktion der Linkspartei im Bundestag zu führen. 2007 wurde Lafontaine neben Lothar Bisky Parteichef der Linken.
Rudolf Scharping: 1994 scheiterte er gegen Kohl, ein Jahr später wurde er von Lafontaine als SPD-Chef gestürzt. Gegen seinen Willen musste Scharping nach dem rot-grünen Wahlsieg 1998 auch den Vorsitz der Bundestagsfraktion räumen und den ungeliebten Posten des Verteidigungsministers übernehmen. Enthüllungen über Honorare seines PR-Beraters führten 2002 zur Entlassung durch Kanzler Gerhard Schröder.
Frank-Walter Steinmeier: In der großen Koalition wurde Steinmeier 2005 Außenminister unter Merkel. Als Kanzlerkandidat erlebte er 2009 mit einem SPD-Ergebnis von nur 23 Prozent eine krachende Niederlage gegen die CDU-Kanzlerin. Wenige Tage später machte ihn die SPD zum Chef ihrer Bundestagsfraktion, die Steinmeier bis heute führt.
Peer Steinbrück: Er lieferte sich ein hitziges TV-Duell mit Kanzlerin Merkel und ging in die Offensive. Dennoch musste sich die SPD am Sonntag vernichtend geschlagen geben - 25,7 Prozent konnte die Partei nur erreichen. Wie es für Steinbrück in der SPD weiter geht, ist noch nicht bekannt.