Ob Buchstabenverdreher bei Twitter oder falsche Freunde auf Facebook: Auch die Politiker leisten sich peinliche Fehltritte im Internet. (Fotos: dpa, Screenshot/Twitter)
Eigentlich wollte Familienministerin Kristina Schröder den Innenminister Hans-Peter-Friedrich nur freundlich auf Twitter willkommen heißen: "Ich begrüße - wenn auch 14 Tage zu spät :-) - meinen Kollegen Innenminister @HPFriedrich auf Twitter!" Was sie dabei übersah: Hinter @HPFriedrich versteckte sich nicht der Innenminister, sondern ein Fake-Account.
CDU-Politiker Peter Altmaier ist ein wahrer Twitter-Fan. Als er einmal lediglich den Namen "Jens Spahn" twitterte, rankten sich die Mutmaßungen um diesen ominösen Tweet. Altmaier brachte selbst Licht ins Dunkel: Er stellte klar, er habe lediglich den Namen googeln wollen, sich dann aber in der Eingabemaske verirrt.
Mit Blondinenwitzen heimste Hubert Aiwanger (Freie Wähler) Spott ein. Auf seinem Twitteraccount erschien ein Link zu folgendem Witz: "Eine Blondine bleibt mit ihrem Auto im Schnee stecken. Nach einiger Zeit kommt ein Schneeräumer, sie fährt ihm nach. Nach circa 45 Minuten bleibt der Fahrer stehen und fragt die Blondine, warum sie ihn verfolgt. Darauf meint sie, dass ihr Vater ihr beigebracht hat, wenn sie mit dem Auto nicht weiterkommt, immer einer Schneeraupe nachzufahren. Sagt der Fahrer: 'Tja gute Frau, mit dem Aldi-Parkplatz bin ich jetzt fertig, jetzt können Sie mir zur Rewe folgen.'" Awaingers entschuldigte sich: Eine technische Fehlleistung eines Mitarbeiters sei Schuld für diesen peinlichen Auftritt gewesen.
Etwas voreilig gab die Fraktionschefin der CDU in Rheinland-Pfalz, Julia Klöckner, im Mai 2009 Entwarnung für alle Fußballfans. Bei der Bundesversammlung twitterte sie schon 15 Minuten vor der offiziellen Verkündung, dass Bundespräsident Horst Köhler wiedergewählt wurde: "Leute, Ihr könnt in Ruhe Fußball gucke [sic!]. Wahlgang hat geklappt!"
Aus "S" wird "B": Angela Merkels Regierungs-Sprecher Steffen Seibert twitterte als Reaktion auf den Tod von Terror-Chef Osama bin Laden: „#Kanzlerin: Obama verantwortlich für Tod tausender Unschuldiger, hat Grundwerte des Islam und aller Religionen verhöhnt.“
Völlig unverblümt rechnete der SPD-Politiker Michael Adam mit der eigenen Parteispitze ab. „Grundsätzlich sind im Oberanger auch nur Ja-Sager und Speichellecker erwünscht, um die traurigen Realitäten möglichst nicht an sich heranlassen zu müssen“, postete er auf Facebook. Der Kommentar blieb nicht lange sichtbar.
Sylvia Löhrmann (Die Grünen) fiel auf falsche Freunde rein. Die NRW-Ministerin nahm unvorsichtigerweise Freundschaftsanfragen auf Facebook an, ohne diese Personen zu kennen. Diese machten daraufhin die Politikerin zum Mitglied einer Gruppe, die für Sportwetten im Internet wirbt.
JürgenTrittin ließ die Twitter-Community an seiner Freude über die Entlassung des ehemaligen Umweltminister Norbert Röttgen teilhaben. Peinlich war sein "ehrlicher" Tonfall: "Loser" kommt vom englischen Wort "to lose" (verlieren) und schreibt man mit einem "o".