Ein gerührter Kanzlerkandidat, ein Kinderlied im Plenum und ganz am Ende der schwarz-rote Koalitionsvertrag: Das sind die besonderen Augenblicke eines politischen Jahres 2013, das ganz im Zeichen der Bundestagswahl stand.
Am 24. Januar 2013 stolperte der Fraktionsvorsitzende der Bundestag-FDP, Rainer Brüderle, über einen alten Dekolleté-Spruch: "Sie können ein Dirndl auch ausfüllen", soll der Endsechziger einer jungen Journalistin an einer Hotelbar zugeraunt haben. (Foto: dpa)
Das zumindest behauptete Stern-Journalistin Laura Himmelreich ein gutes Jahr später in einem "Stern"-Porträt des FDP-Spitzenkandidaten mit dem Titel "Der Herrenwitz". Auf Twitter starten Frauen daraufhin eine Anti-Sexismus-Kampagne unter dem Hashtag "#aufschrei". (Foto: dpa)
Die Seitensprung-Agentur Ashley Madison warb mit dem Konterfei des FDP-Fraktionschefs am Berliner Bahnhof Zoo: "Diskreter und anonymer als jede Hotelbar." Brüderle schwieg sich durch den Medienrummel. (Foto: dpa)
In einer Gesprächsrunde auf dem SPD-Parteikonvent in Berlin rang Peer Steinbrück um Fassung. Seine Ehefrau Gertrud (l.) hatte zuvor den Druck im Wahlkampf geschildert. "Wo ist er schon mal ausgerutscht. Wo könnte eine Panne lauern, wo hat er sich versprochen? ... Das finde ich schwer zu ertragen." (Foto: dpa)
Eine Woche vor der Wahl zeigte Steinbrück alias "Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi" auch noch den Stinkefinger auf dem Cover des "SZ-Magazin". Das Ergebnis bei der Bundestagswahl: 25,7 Prozent für die SPD. (Foto: dpa)
Am 3. September 2013 wurde im Deutschen Bundestag gesungen. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles gab die Pippi Langstrumpf: "Da-da-di-da-daaaaaaaa da-da-da-da-daaa-da-da... Ich mach mir die Welt, widde-widde-wie sie mir gefällt." (Foto: dpa)
Die Linke-Abgeordnete Sabine Zimmermann hakte schriftlich nach: Wie steht die Bundesregierung "zu dem seitens der Abgeordneten Andrea Nahles in ihrem melodischen Redebeitrag (...) geäußerten Vorwurf, es gebe Parallelen zwischen dem Agieren der Bundesregierung in den vergangenen vier Jahren und den Handlungsabsichten und Verhaltensweisen der Figur Pippi Langstrumpf aus dem bekannten Kinderbuch von Astrid Lindgren?" (Foto: dpa)
Der damalige Staatsminister im Kanzleramt Eckart von Klaeden (CDU) schrieb zurück: "Pippilotta Viktualia Rollgardine Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf hat in der Bundesregierung viele Fans." (Foto: dpa)
Am 22. September um 21.20 Uhr gab es für die Parteivorderen der CDU kein Halten mehr. Gut drei Stunden nach Schließung der Wahllokale sahen Hochrechnungen die Unison so stark wie seit 1990 nicht mehr.. "An Ta-gen wie diiiie-sen", röhrte Fraktionschef Volker Kauder euphorisch die "Toten Hosen"-Hymne ins Mikrofon. (Foto: dpa)
Am 27. Novemper präsentierte Angela Merkel in Grün-Schwarz den schwarz-roten Koalitionsvertrag. Sie in der Mitte, umrahmt von SPD-Chef Sigmar Gabriel (l.) und CSU-Chef Horst Seehofer (r.) "Ich wollte gerne geschützt sein", erklärt sie den versammelten Hauptstadt-Journalisten in der Bundespressekonferenz. (Foto: dpa)
Der Koaltitionsvertrag enthält fünf Wochen Verhandlungen auf 185 Seiten. Titel des Ganzen: "Deutschlands Zukunft gestalten". (Foto: dpa)