Willy Brandt war einer der herausragendsten deutschen Staatsmänner des 20. Jahrhunderts. Die MZ-Bildergalerie zeigt Impressionen und Stationen aus dem Leben des Sozialdemokraten, der am Mittwoch 100 Jahre alt geworden wäre.
Willy Brandt wurde am18. Dezember 1913 in Lübeck als Herbert Ernst Karl Frahm geboren. Er starb am 8. Oktober 1992 in Unkel (Rheinland-Pfalz) an den Folgen einer Krebserkrankung. (Foto: dpa)
Brandt kam als uneheliches Kind zur Welt und hatte zu seinem leiblichen Vater nie Kontakt. Seine nichteheliche Geburt, die von Zeitgenossen vielfach als Makel angesehen wurde, benutzten politische Gegner, um ihn herabzusetzen. (Foto: dpa)
Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler und dem Beginn der NS-Diktatur in Deutschland 1933 emigrierte der Nazi-Gegner Brandt über Dänemarkt nach Norwegen. Außerdem legte er sich den "Kampfnamen" Willy Brandt zu. (Foto: dpa)
Das Archivbild zeigt den am 1. August 1940 ausgestellten norwegischen Reisepass von Willy Brandt mit seinem ursprünglichen Namen Herbert Ernst Karl Frahm. Ihm wurde im August 1940 in der Botschaft in Stockholm die norwegische Staatsbürgerschaft zugesprochen. (Foto: dpa)
1945 kehrte Brandt als Korrespondent für skandinavische Zeitungen nach Deutschland zurück und berichtete über die Nürnberger Prozesse. Außerdem erhielt er 1948 seine deutsche Staatsbürgerschaft zurück. (Foto: dpa)
Brandt begann seine politische Karriere im Nachkriegsdeutschland 1949 als Berliner Abgeordneter für die SPD im ersten Deutschen Bundestag. Er gehörte dem Bundestag insgesamt 31 Jahre lang an. (Foto: dpa)
Nachdem Brandt 1955 zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses gewählt geworden war, kandidierte er im Herbst 1957 für die Nachfolge des verstorbenen Otto Suhr als Bürgermeister von Berlin. Er gewann die Wahl deutlich und wurde zweimal - 1958 sowie 1963 - wiedergewählt. (Foto: dpa)
Bei der Bundestagswahl 1961 trat Brandt erstmals als Kanzlerkandidat seiner Partei gegen den damals 85 Jahre alten Konrad Adenauer an. Allerdings verlor er die Wahl. Das Bild zeigt Brandt (r.) als regierenden Bürgermeister von Berlin mit dem Senatspressechef Egon Bahr (l.) 1963. (Foto: dpa)
Im Wahlkampf wurde Brandt häufig mit dem charismatischen US-Präsidenten John F. Kennedy (r.) verglichen. Im Juni 1963 empfing er den US-Präsidenten in West-Berlin. (Foto: dpa)
Im Oktober 1969 wählte der Bundestag Brandt zum vierten Bundeskanzler in der Geschichte der Bundesrepublik. Das Archivbild zeigt den Kanzler bei seiner Wiederwahl am 14. Dezember 1972 im Deutschen Bundestag in Bonn. (Foto: dpa)
Brandts Amtszeit ist verbunden mit dem Motto "Wir wollen mehr Demokratie wagen“ und mit dem Stichwort der "Neuen Ostpolitik“. Der weltweit beachtete Kniefall von Warschau am 7. Dezember 1970 am Mahnmal des Ghetto-Aufstandes von 1943 leitete symbolisch die Entspannungspolitik ein, die später in die Ostverträge mit Polen und der Sowjetunion mündete. Für seine Ostpolitik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis. (Foto: dpa)
Im Mai 1974 erklärte Brandt seinen vorzeitigen Rücktritt als Bundeskanzler. Anlass war die Enttarnung des DDR-Spions Günter Guillaume, der als Referent für Parteiangelegenheiten einer der engsten Mitarbeiter von Brandt gewesen war. Brandt übernahm mit seinem Rücktritt die Verantwortung für Fahrlässigkeiten innerhalb der Bundesregierung. (Foto: dpa)
Auch nach seinem Rücktritt blieb Brandt politisch aktiv. Er war unter anderem Parteivorsitzender der SPD, Präsident der Sozialistischen Internationale und Mitglied des Europäischen Parlaments. (Foto: dpa)
Am 4. Oktober 1991 wurde bei Brandt ein Tumor im Darm entdeckt, weshalb er mehrmals operiert wurde. Er starb schließlich am 8. Oktober 1992 in seinem Haus in Unkel (Rheinland-Pfalz). Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Berliner Waldfriedhof Zehlendorf. (Foto: dpa)
Nach seinem Tod wurde Willy Brandt vielfach geehrt. Unzählige Straßen und Plätze sind nach ihm benannt, unter anderem die Willy-Brandt-Straße in Berlin, an der das Bundeskanzleramt liegt. Auch der neue Flughafen Berlin Brandenburg wird den Beinamen Willy Brandt erhalten. (Foto: dpa)
Am 11. Dezember 2013 nahmen zahlreiche Staatsmänner, Weggefähren und Familienmitglieder an einem Festakt zum 100. Geburtstag von Willy Brandt in Lübeck teil. Unter den Teilnehmern war auch Brigitte Seebacher, Willy Brandts Witwe und dritte Ehefrau. (Foto: dpa)
Zu Willy Brandts 100. Geburtstag gab die Deutsche Post AG im November eine Sonderbriefmarke mit seinem Porträt im Wert von 58 Cent heraus. (Foto: dpa)