Am 14.November 2013 beginnt der Prozess gegen den Ex-Ministerpräsidenten Christian Wulff. Wir blicken auf die Ereignisse zurück, die zu seinem Rücktritt führten, und betrachten die aktuellen Geschehnisse.
25.10.2008: Christian Wulff, zu der Zeit Minsterpräsident von Niedersachsen, leiht sich von der Gattin seines Freundes Egon Geerkens eine halbe Million Euro zum Kauf eines Hauses.
03.01.2010: Auf dem Rückflug von einer Privatreise, lässt Wulff seine Familie von Air Berlin kostenlos in die Business-Class hochstufen. Damit verstieß er gegen das Ministergesetz, was er wenig später gestand und die knapp 3.000 Euro Differenz nachbezahlte. Auch interessant: Den Urlaub verbrachte der Ministerpräsident in der Villa des Unternehmers Egon Geerkens in Florida.
18.02.2010: Auf Nachfrage erklärt Wulff es habe in den vergangenen zehn Jahren keinerlei geschäftliche Beziehungen zu Egon Geerkens gegeben.
21.03.2010: Christian Wulff löst seinen Privatkredit mit einem ungewöhnlich günstigen Kredit der BW-Bank ab.
12.12.2011: Der Bundespräsident versucht durch einen Anruf bei dem Chefredakteur der BILD-Zeitung, Kai Diekmann, eine Veröffentlichung der Recherchen über die Affäre zu verhindern. Er hinterlässt eine wutentbrannte Nachricht auf Diekmanns Anrufbeantworter, in der er die Veröffentlichung der Affäre mit einer Kriegserklärung seitens der Zeitung gleichsetzt.
14.12.2011: Es wird bekannt, dass Wulff offenbar auch bei der Aufnahme des Kredits von der BW-Bank Hilfe von Geerkens erhalten hat.
18.12.2011: Wulff gesteht sechs Urlaube in den Anwesen befreundeter Unternehmer. Er sagt allerdings er habe mit seiner Frau lediglich bei Freunden übernachtet.
25.12.2011: In seiner mit Spannung erwarteten Weihnachtsansprache äußert sich Christian Wulff nicht zu den Vorwürfen.
04.01.2012: Der kritisierte Bundespräsident gibt Reportern von ARD und ZDF ein Interview zu den Vorwürfen. Darin bezeichnet er den Anruf bei Diekmann als "schweren Fehler".
05.01.2012: Wulff weigert sich den genauen Wortlaut seines Anrufs zu veröffentlichen. Er belässt es bei einer persönlichen Entschuldigung.
11.01.2012: Christian Wulff verliert zunehmend den Rückhalt in seiner Partei. Es werden Stimmen laut, dass der Bundespräsident endlich den Fragenkatalog veröffentlichen solle. Auch die Rücktrittsforderungen und Gerüchte über einen möglichen Nachfolger werden lauter.
12.01.2012: Einige Medien entbinden Wulffs Anwalt Gernot Lehr von seiner Schweigepflicht und fordern ihre Fragen zu veröffentlichen. Weitere Politiker nehmen Distanz zu Wulff.
19.01.2012: Die Staatsanwaltschaft Hannover durchsucht Privat- und Geschäftsräume des Ex-Sprechers von Wulff. Olaf Gläseker wird Bestechlichkeit vorgeworfen.
21.01.2012: Das Staatsoberhaupt verliert zunehmend das Vertrauen der Bevölkerung.
16.02.2012: Die Staatsanwaltschaft Hannover beantragt die Aufhebung der Immunität von Christian Wulff, um strafrechtliche Ermittlungen führen zu können.
17.02.2012: Wulff gibt seinen Rücktritt bekannt.
29.02.2012: Wulff bekommt, wie seine Vorgänger, den Ehrensold.
08.03.2012: Wulff soll mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedet werden.
07.01.2013: Christian Wulff und Ehefrau Bettina trennen sich.
22.03.2013: Wulff muss sich entscheiden.
Bis zum 8. April hat Wulff noch Zeit, sich zu entscheiden, ob er 20.000 Euro zahlen will, um einer Anklage wegen Korruption zu entgehen. Foto: dpa
09.04.2013: Wulff will nicht zahlen und lässt es auf einen Prozess ankommen. Foto: dpa
12.04.2013: Christian Wulff wird sich in einem öffentlichen Prozess verantworten müssen: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen ihn. Foto: dpa
30.06.2013: Wulff setzt sich gegen Vorwürfe zur Wehr. Der Ex-Bundespräsident bestreitet in einer Anklageerwiderung die Korruptionsvorwürfe.
01.10.2013: Die Termine für den Wulff-Prozess stehen fest. Für das Verfahren gegen den Ex-Bundespräsidenten wegen Vorteilsannahme hat das Landgericht Hannover 22 Verhandlungstage bis Anfang April angesetzt. Foto: dpa
14.11.2013: Der Prozess gegen den Ex-Bundespräsidenten beginnt. Der Prozess könnte der Schlusspunkt der seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Wulff-Affäre sein. Foto: dpa