Sie haben die heißesten Jobs in der Stadt: Die MZ hat in Regensburg die Menschen getroffen, die auch bei Temperaturen über 30 Grad noch schweißtreibenden Tätigkeiten nachgehen.
Fitnesstrainer: Wenn andere vor Hitze schmelzen läuft Stefan Kristen (44) freiwillig zu Hochform auf. Als Trainer muss er trotz Rekordtemperaturen Leistungen bringen. „Mir macht das Wetter nicht so viel aus. Durch den vielen Sport habe ich einen stabilen Kreislauf und somit weniger Probleme als manch anderer.“ Der Fitnessexperte rät: „Achte auf deine Tagesform! Bei Hitze immer in den eigenen Körper reinhören anstatt um jeden Preis Maximalleistungen bringen zu wollen.“
Steinmetz:„Bis 24 Grad ist es angenehm zu arbeiten, danach wird es ekelhaft“, stöhnt Berthold Barthel (56). Das Team vom Bamberger Natursteinwerk setzt derzeit die Steinerne Brücke instand. „Das Gerüst ist unter den Pfeilern aufgebaut. Wir haben das Glück, dass wir unseren Arbeitsplatz dahin verlagern können, wo gerade Schatten hinfällt.“
Heißmangel: Die fleißigen Damen an den Bügelmaschinen wischen sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Natürlich ist es bei dieser Hitze um einiges anstrengender hier. Bei solch hohen Temperaturen beginne wir dann aber schon in der Früh mit der Arbeit, um am Nachmittag eher Feierabend machen zu können“, erklärt der Inhaber der Wäscherei Trimpl, Markus Kallmünzer.
Pizzabäcker: Während die Einen in der gut klimatisiserten Arbeitsstätte ihre Tätigkeit verrichten dürfen, müssen Andere bei Bruthitze schmoren. So geht es beispielsweise dem jungen Pizzabäcker Sven Kunze. Die Steine des Holzofens glimmen: 400-450°C erreicht so ein traditioneller Pizzaofen und sorgt für Schweißperlen auf der Stirn.
Stadtführerin: Auch bei Hitze wollen Touristen das Welterbezu entdecken. Die Führungen am Samstag sind laut Tourguide Irene Lautenschlager schon eine kleine Herausforderung, da kann es nämlich zu vier Touren am Stück kommen. Einzig bei der Kleidung haben die Führer bei der Regensburger Stadtmaus einen entscheidenden Vorteil: „Seriös aber angenehm“ heißt hier die Devise.
Straßenbauarbeiter: „Wir sind Hitze, aber auch Regen und Schnee gewöhnt. Das ist schließlich unser Job“, erzählt Anton Seidl (58). Er und sein dreiköpfiges Team schuften jeden Tag neun Stunden, um die Gasleitung nahe dem Bismarckplatz wieder zum Laufen zu bringen. Trotz Höchsttemperaturen geht die Sicherheit vor: die Männer müssen Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen, dazu lange Strümpfe, eine lange Hose sowie eine Warnweste über dem T-Shirt tragen.
Stadtreinigung: „Seit circa drei Jahren dürfen wir kurze Hosen tragen. Trotzdem ist unsere Arbeitskleidung aus synthetischen Stoffen hergestellt, weswegen man trotzdem schwitzt“, verrät Ernst Wohnig (47). Heiß ist es bei Temperaturen jenseits der 30 Grad natürlich trotzdem.
Grillmeister: Trotz Rekordhitze arbeitendie Angestellten in der historische Wurstkuchl. Die beiden Grillmeister braten neun Stunden lang täglich Würstchen unter dem Dunst des dampfenden Grillrostes.Und auch bei Hitze wird nicht auf die Tracht verzichtet.