Am Sonntag, 12. Juni, startet die Woche der Botanischen Gärten. Doch auch abseits von Shakespeares Pflanzenwelt - dem diesjährigen Motto - gibt es viel zu entdecken.
Bienen umschwärmen die Blüten des Diptam (Dictamnus albus), der in der Systematischen Abteilung des Botanischen Gartens wächst. Die Pflanze wird auch als „Brennender Busch Moses“ bezeichnet, denn bei warmer Witterung geben die Drüsen an den Samenkapseln ätherische Öle ab. Dabei entsteht das leicht brennbare Gas Isopren, das sich angeblich bei extrem hohen Temperaturen selbst entzünden kann.
Zu den fleischfressenden Pflanzen gehört Sarrcenia purpurea. In den röhrenförmigen Blättern der Pflanze befindet sich Verdauungsflüssigkeit, mit der hineinfallende Insekten verdaut werden. Ein Blickfang sind aber die Blüten: Der sogenannte Griffel fängt gleich einem fünfeckigen Schirm nach unten hin aus den Staubblättern fallenden Pollen auf. An den fünf Ecken des Schirms befinden sich die Blütennarben.
Die Blüten der Freilandgloxinie (Incarvillea) sind etwas ganz Besonderes, zeigt Volker Debus... Foto: Knobloch
Ihre Blüten verfügen über vier Staubblätter, an denen jeweils zwei Pollensäcke hängen. Am Ende eines solchen Pollensacks befindet sich ein kleiner Hebel. Kriecht nun eine Hummel in die Blüte, bewegt sie den Hebel und aus dem zweiten und vierten Pollensackpaar wird Pollen entlassen – beim Verlassen der Blüte aus den andere beiden Paaren.
Volker Debus mit einer Weide: In Shakespeares Werken dienen Pflanzen oft als Symbole. Foto: Knobloch
Zum ersten Mal blüht im Botanischen Garten die Terrakotta-Schwertlilie (Iris fulva). In ihrer Heimat, den Sümpfen und Flussuferbänken im Süden der USA, lockt sie mit ihrer für Schwertlilien ungewöhnlichen braunroten Blütenfärbung Kolibris und Bienen an. Foto: Knobloch
Die Orchidee Epipactis gigantea mit ihren rötlich-braunen Blüten Foto: Knobloch
Die rötlich-braunen Blüten von Epipactis gigantea besitzen im oberen Teil einen hakennasenähnlichen Fortsatz, aus dem ein gelber Pollenklumpen herauslugt. Foto: Knobloch
Besonders schön ist aktuell etwa der vor zwei Jahren neu angelegte Felsengarten. Foto: Knobloch
Direkt gegenüber leuchtet schon von weitem der Gelbe Enzian, dessen Rhizom (Wurzel) übrigens auch zur Herstellung von Enzianschnaps verwendet wird. Foto: Knobloch
Das Springkraut Impatiens arguta blüht im Gewächshaus. Foto: Knobloch
Fast schon unscheinbar blüht Leptinella filiformis derzeit am Rand der zweiten Schattenhalle und im Felsengarten. Das Fiederpolster ist aber eine echte Rarität: In seiner Heimat Neuseeland gehört es zu den bedrohten Pflanzenarten. Foto: Knobloch