Zum Start des Afrika-Pokals wähnt sich der südafrikanische Profifußball dank TV-Geldern in einer goldenen Ära. Die WM-Stadien bleiben jedoch leer. MZ-Redakteur Martin Anton war beim Johannesburger Club "Bidvest Wits" zu Besuch. (Fotos: Anton)
Ligaalltag in Südafrika: Das Stadion von Bidvest Wits in Johannesburg hat nichts mit den Prachtbauten der WM 2010 gemein.
Die Premier Soccer League (PSL) ist der Dachverband der beiden Profiligen Premier und First Division in Südafrika.
PSL-Geschäftsführer Derek Blanckensee
Die Geschäftsstelle der PSL im Johannesburger Vorort Parktown
Die Qualität der Liga hat sich in den vergangenen sechs Jahren laut Beobachtern erheblich verbessert.
Einher ging diese Veränderung mit lukrativen Fernseverträgen. Jedes Spiel wird vom Bezahlsender Supersport live übertragen.
Nur die Zuschauer strömen nicht in die Stadien, wie man beim Spiel von Bidvest Wits gegen die Golden Arrows im Bidvest Stadion in Johannesburg sieht.
Immerhin die Haupttribüne ist voll.
Keine Choreographie, dafür minutenlange Anfeuerungsgesänge
Auch hier gibt es Vorsänger, wenn wohl auch nicht institutionalisiert wie in deutschen Stadien.
Spontan verfallen einige Anhänger auch schon einmal in den Toyi-toyi, ein Tanz der eigentlich bei Demonstrationen und Protesten eingesetzt wird.
Das Bidvest Stadium liegt auf dem Campus der Witwatersrand-Universität in Johannesburg.
Grasbedeckte Ränge - manch Fußballromantiker in Deutschland denkt bei solchen Bildern an die ersten Stadionbesuche zurück.
Dafür kann die südafrikanischen Premier Division von deutschen Zuschauerzahlen nur Träumen.
Wichtig ist ohnehin auf dem Platz. Diesen Bidvest-Supporter hält es beim Stand von 1:0 für sein Team kurz vor Schluss nicht mehr auf der Bank.
Stadionwurst etwas anders: Die Damen verkaufen Hühnerteilchen und die südafrikanische Spezialität Boerewors.
Sponsoring ermöglicht Professionalisierung - wenn man die Wahl eines Man of the Match so nennen will. Verteidiger James Mayinga wird sich über die 2000 Rand freuen.
Mayinga musste zuvor einige Angriffe der Arrows abwehren, wie diesen Freistoß.
Bidvest-Kapitän Aaron Mokoena in Aktion
Der Balljunge schaut, was am anderen Ende des Felds passiert.
Ebenso wie der Kollege
Dillon Sheppard bei einem der vielen vergeblichen Versuche der Arrows, ein Tor zu schießen.
Auch der engagierte Linksaußen Mzuvukile Tom konnte an der Niederlage des Vereins aus Lamontville, Durban, nichts ändern.