Bunt und auffällig oder doch schlicht und einfarbig? Die Olympia-Mode wirft viel Stoff für Diskussionen auf. Schick oder zum Schreien? Wir haben einige Outfits der Teams mit Noten von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) bewertet. (Fotos: dpa)
Die Sportler der Olympischen Spiele geben den Trend für eine Branche vor, die jährlich Milliarden umsetzt. Olympia als Fashionweek hat Tradition: Schon 1948 in London, kurz nach dem Krieg, liefen die Franzosen bei der Eröffnungsfeier im New Look von Dior ein.
Es gibt sicher Menschen, die schön finden, was der Münchner Designer Bogner in den Farben Baby-Rosa und -Blau für das deutsche Olympia-Team entworfen hat. Immerhin lässt sich der weiße Trilby-Hut namens "Olli" mit dem Band in Nationalfarben auch noch gut bei der nächsten Ballermann-Reise tragen. Bewertung: 5
Mit der roten Farbe der Kleidung des chinesischen Olympiateams soll eine klare Message an das Publikum und die Gegner abgegeben werden: Rot steht für Power. Mutig bekennt das Team Farbe. Allerdings ist der Rest des Outfits eher langweilig. Bewertung: 3
Die Designerin Cedella Marley, Tochter von Reggaelegende Bob Marley, durfte im Namen von Adiddas die Outfits der jamakanischen Atlethen entwerfen. Mit den Nationalfarben hat sie es zwar nicht einfach, aber Grün und Gelb passen gut zur aktuellen Colourblocking-Mode und kommt auch an Sprinter Usain Bolt gut rüber. Bewertung: 2
Die Wettkampf-Outfits des Gastgeberlandes Großbritannien mit auffallendem Gold entwarf die Designerin Stella McCartney. Den Patrioten fehlt die wichtige Union-Jack-Farbe Rot. Leider trugen die Atlethen nicht die Kollektion für öffentliche Feierlichkeiten vom britischen Label Next zur Eröffnungszeremonie. In den schmal geschnittenen blauen Anzügen mit goldenen Einstecktüchern wirken sie zwar ein bisschen wie Flugbegleiter, aber trotzdem sehr stylish. Bewertung: 3
Blau, Weiß und Rot - die Farben der amerikanischen Flagge. Patriotischer als die Wettkämpfer der USA durch den Designer Ralph Lauren eingekleidet wurden, kann es keiner. Sieht man von dem höchst peinlichen Barett ab, sehen die konservativen Kleidungsstücke für sich betrachtet gar nicht so schlecht aus. Besonders modern oder gewagt sind sie aber auch nicht gerade. Kritikern waren sie immer noch nicht patriotisch genug - weil die Kleider in China hergestellt wurden. Bewertung: 4
Das Outfit des Olypiateams aus Puerto Rico ist zwar schlicht in weiß gehalten, aber passt sehr gut zu den gebräunten Körpern der Puerte Ricaner. Bewertung: 2
Mit dem Aufdruck: CANADA will die kanadischen Sportler ihren Stolz auf ihr Land ausdrücken. Die Krawatten und beigen Hosen erinnern aber an eine kanadische Schuluniform. Dennoch ist der gesamte Look sehr sportlich und modern. Bewertung: 2
Mehr als Bedauern darf man zu dem Outfit der Spanier in ketchuprot-senfgelber Farbkombination eigentlich gar nicht äußern. Es sieht eher aus wie ein Faschingskostüm. Aber es hilft ja nichts - Spanien hat kein Geld und die Olympia-Klamotten spendete das russische Modelabel Bosco Sport. Bewertung: 6
Eigentlich gehören Schweden und Mode untrennbar zusammen. Die Schweden sind weltweit bekannt für ihr außergewöhnliches Gespür für die neuesten Trends. Doch leider fällt die Mannschaftsuniform der Schweden im Gegensatz zu dem sonst so schlichten schwedischen Stil sehr knallig aus. Zwar soll das gelb-blau gestreifte Shirt die Farben der Nationalflagge symbolisieren, aber es löst eher einen Augenkrampf aus. Bewertung: 4
Die traditionelle Olympiauniform der Mitglieder des Teams von Kameroon ist sehr auffällig. Sie ist sehr farbenfroh und es ist schön zu sehen, dass die Atlethen stolz auf ihre Herkunft und Tradition sind. Bewertung: 1