Franck Ribéry hat sich am Donnerstagabend den Titel "Europas Fußballer des Jahres" gesichert. Der Franzose kämpfte hart für seine Karriere. Und in der Vergangenheit sorgte er nicht nur mit seinen sportlichen Leistungen für Schlagzeilen. (Fotos: dpa)
Franck Ribery wurde am 7. April 1983 in der nordfranzösischen Hafenstadt Boulogne-sur-Mer geboren. Er hat drei Geschwister. In Boulogne-sur-Mer reicht die Arbeitslosenquote in den Achtzigern an die 60 Prozent. Das gnadenlose Umfeld hat seinen Charakter geprägt: Ribery ist ein Kämpfer.
Als Zweijähriger rauschte er bei einem Autounfall in die Windschutzscheibe. Er trägt tiefe Narben davon, die noch heute zu sehen sind. Nicht selten wurde er deswegen gehänselt.
In seiner Kindheit spielte der heutige FC Bayern Star unter anderem beim OSC Lille, musste aber aufgrund schlechter Leistungen in der Schule wieder zu einem weniger fordernden Verein wechseln. Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, war er nebenbei als Bauarbeiter tätig.
In Galatasaray Istanbul konnte sich Ribery 2005 einen Stammplatz erkämpfen.
Zu Beginn der Saison 2005/06 sicherte sich Olympique Marseille seine Dienste.
Seit 2006 spielt Franck Ribéry für die französische Nationalmannschaft.
Im Juni 2007 wechselte der Franzose zum FC Bayern München. Er unterschrieb einen Vierjahresvertrag. Über die Ablöse vereinbarten der Müncher Verein und Olympique Marseille Stillschweigen.
Seine erste Saison 2007/08 verlief sehr erfolgreich. Mit den Bayern gewann er das Double, bestehend aus Deutscher Meisterschaft und DFB-Pokal-Sieg.
Der größte Coup gelang dem Franzosen in der Saison 2012/13: Unter Trainer Jupp Heynckes (links) holte er mit dem FC Bayern das Triple. Erstmals gelang es damals einem deutschen Verein sowohl Champions League, Bundesliga, als auch Pokal zu gewinnen.
Mit zahlreichen Toren und Torvorlagen hatte Ribéry erheblichen Anteil am Erfolg des FC Bayern. Bei der Meisterfeier 2013 in München feierte er auf dem Rathausbalkon.
Ribery verlängerte nach dem Triple-Sieg seinen Vertrag beim FC Bayern vorzeitig bis 2017.
Während Ribéry in Deutschland ein gefeierter Mann ist, litt sein Ansehen in seinem Heimatland. Beim "Fiasko von Knynsa" wurde der Ruf des gesamten französischen Fußballs beschädigt. Es wurde bekannt, dass Ribéry Sex mit einer minderjährigen Prostituierten gehabt haben soll. Das verärgerte die Franzosen.
Seine Frau Wahiba Belhami kennt der Franzose seit seiner Jugend.
Ribéry und seine Frau haben zwei Töchter und einen Sohn.
Seit der Saison 2013/14 spielt Ribéry mit dem FC Bayern unter Trainer Pep Guardiola (links). Für den Franzosen ist ein Vertrauensverhältnis zu seinem Coach wichtig. Nur dann kann er Meisterleistungen bringen. Mit seinem ehemaligen Trainer Louis van Gaal verstand er sich nicht besonders gut - darunter litt auch sein Spiel.
Ribérys harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Für seine herausragenden Leistungen wurde er letzte Saison mit dem Triple belohnt - am Donnerstag wurde er als bester europäischer Fußballer gekürt.