Mit Otto Beisheim, Berthold Beitz und Hans Riegel starben 2013 mehrere Patriarchen deutscher Traditionsunternehmen. Ein Überblick über prominente Bosse, von denen in diesem Jahr Abschied genommen wurde:
Berthold Beitz (99): Der ThyssenKrupp-Patriarch galt als eine der wichtigsten Unternehmerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Er stand rund 60 Jahre lang in verschiedenen Funktionen an der Spitze des Stahlriesen. Maßgeblichen Einfluss hatte er auch auf die Fusion mit Thyssen 1999. Entscheidungen von Tragweite waren ohne das Plazet des mächtigen Beitz bis zuletzt nicht denkbar. Beitz starb in Kampen auf Sylt. (Foto: dpa)
Hans Riegel (90): "Wo immer ich in den letzten Jahren auf Reisen war: Die Goldbären waren längst da", sagte Außenminister Guido Westerwelle zum Tod des Haribo-Gründer. Riegel baute nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem jüngeren Bruder Paul die elterliche Firma wieder auf. Fruchtgummi und Lakritz machten "Mister Gummibärchen" zum Milliardär. Er probierte gern direkt vom Band: Was Riegel nicht schmeckte, flog raus. Riegel starb in Bonn an Herzversagen. (Foto: dpa)
Otto Beisheim (89): Um den Mitgründer des größten deutschen Handelskonzerns Metro rankten sich schon zu Lebzeiten Legenden. Er importierte 1964 die Idee von Selbstbedienungs-Großhandelsmärkten aus den USA. Das Geschäft erwies sich als Goldgrube und Metro schluckte einen Wettbewerber nach dem anderem. Im vergangenen Jahr erreichte der Umsatz 66,7 Milliarden Euro. Beisheim starb in seinem Haus in Rottach-Egern am Tegernsee. (Foto: dpa)
Ray Dolby (80): Der Name des amerikanischen Ingenieurs und Erfinders stand für guten Klang. Er wurde in den 70er Jahren mit dem Dolby-B-System zur Rauschunterdrückung bei Musikkassetten bekannt. Und der Dolby-Raumklang im Kinosaal revolutionierte das Film-Erlebnis. Seine Firma gründete Dolby ursprünglich in London, dort traf er auch seine deutsche Frau Dagmar, mit der fast 50 Jahre verheiratet war. Dolby litt an Alzheimer und starb in San Francisco. (Foto: dpa)
Peter Dussmann (74): Der Gründer der Dussmann-Gruppe begann seine Unternehmerkarriere 1963 in München mit einem kleinen Heimpflegedienst für Junggesellenwohnungen. Noch heute ist sind die Kernbereiche Gebäude- und Anlagenmanagement sowie Seniorenpflegeheime. Darüber hinaus betreibt die Firma ein Kulturkaufhaus in Berlin. Der Berliner Unternehmer starb in Monaco. (Foto: dpa)
Richard Sprüngli (97): Über fünf Jahrzehnte führte er die Zürcher Confiserie Sprüngli und gab erst im Alter von 87 Jahren den Vorsitz des Verwaltungsrates weiter. In die Ära von Richard Sprüngli fiel in den 50er Jahren der Start eines Kleingebäcks, das zu den bekanntesten Zürcher Gaumenfreuden zählt: das "Luxemburgerli", eine luftigere Variante der französischen Macarons fourrés. Sprüngli starb an seinem Wohnort Rüschlikon. (Foto: dpa)