Berlin Wolf im Hundepelz: Die Haltung ist oft schwierig
Ob Schäferhund, Collie oder Dackel: Alle Hunde stammen von Wölfen ab.

Berlin.Die wilden Tiere wurden über lange Zeit zu Haustieren gezüchtet. Einem Pudel sieht man das heutzutage kaum noch an. Doch es gibt auch Hunde, die ihren Vorfahren zum Verwechseln ähnlich sind.
Gelbe Augen, spitze Schnauze, kurze, dreieckige Ohren – ist das ein Wolf oder schon eine Hundeart? Manche Leute wollen kein kleines Schoßtier als Hund. Sie finden Hunde toll, die möglichst nah dran am Wolf sind. So genannte Wolfshunde sehen anmutig aus, sind wild und irgendwie besonders. „Für einen Wolfshund wurden Wölfe mit wolfsähnlichen Hunden wie etwa Schäferhunde gekreuzt“, erklärt Wolfsexperte Carsten Nowak. „Ursprünglich wollte man dadurch einen Arbeitshund züchten, der so fügsam wie ein Schäferhund ist, aber die schärferen Sinne eines Wolfs hat.“
Allerdings: Je mehr Wolf im Hund steckt, desto mehr wilde Eigenschaften hat das Tier, die der Mensch meist nicht haben will. Den Tieren kann man oft schwerer etwas beibringen. „Wölfe sind scheu und schreckhaft“, sagt der Fachmann. „Sie reagieren empfindlich auf die Reize aus ihrer Umwelt.“ Genau diese Eigenschaften hat man aus dem Wolf sozusagen herausgezüchtet, um einen selbstsicheren, zahmen Hund zu bekommen.
Wolfs-Mischlinge, die in den letzten vier Generationen einen Wolf in ihrer Familie hatten, darf man nicht einfach so halten. Das bedeutet: Ein freilebender Hund mit einem Wolf als Ur-Ur-Großvater steht unter Schutz.
Manche Tierschützer finden auch schon die erlaubte Haltung von Wolfhunden schwierig. Die Tiere gelten als ängstlich und misstrauisch gegenüber Geräuschen und Menschen. Zudem brauchen sie viel Platz, Aufmerksamkeit und Beschäftigung. (dpa)
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