Feier in Cham
74 Absolventen meistern Abitur am Robert-Schuman-Gymnasium

25.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:39 Uhr
Claudia Peinelt
Die 74 Abiturientinnen und Abiturienten des Schuman-Gymnasiums beim Gruppenfoto −Foto: Robert-Schuman-Gymnasium

„Jede Stufe steht für ein Erlebnis, was wir mit unserer Schulzeit verbinden. Manchmal ging es bergauf und manchmal ging es bergab. Die einen Stufen waren härter, als die anderen. Doch letztendlich haben sie uns alle zum Ziel gebracht“, so die Abschiedsworte von der Abiturientin Carola Kiefl.

An Freitagvormittag waren sie alle da, im Saal der Stadthalle Cham und waren Stolz darauf, ihr Abitur bestanden zu haben. „Im Laufe der Jahre wurden Freunde zu Familie und das leicht heruntergekommene Schumann, indem wir uns immer wohlfühlten, wurde zu unserem neuen Zuhause.“

Leider befand sich die Schulleiterin Angela Schöllhorn im Krankenstand und so übernahm der ständige Stellvertreter der Schulleiterin Rudolf Zell die Abschiedsrede. Als er sich im Vorfeld Gedanken über den Abschlussjahrgang gemacht hat, sind ihm viele Ratschläge, Wünsche, aber auch im Rückblick auf die letzten Monate und Jahre der Schüler und auch persönliche sowie weltweite Hürden und Probleme in den Sinn gekommen. Kein Gedicht, keine Schlagzeile und auch kein Sinnspruch eines Gelehrten schienen ihm besser zu der Situation zu passen, als der Song „Wind of Change“ von den Scorpions. Dieses als „Jahrhundertsong“ ausgezeichnete Lied fasst glückliche und schwierige Momente der Vergangenheit, spiegelt ein unglaublich intensives Gefühl des Aufbruchs, das sich beinahe zu materialisieren scheint, und weist zwar mit metaphorisch fast überladenen, aber gerade deshalb so treffenden Ausdrücken in eine Zukunft geprägt von Harmonie, Frieden und Einigkeit. Niemals hätte Zell geglaubt, dass diese Hymne der Wende im Ost-Westkonflikt, die weltweit den Nerv der Zeit traf, 30 Jahre später erneut so aktuell sein könnte. „Doch was hat der Song nun gerade und insbesondere mit euch Abiturienten zu tun?“, stellte er die Frage in den Saal.

Nötiges Rüstzeug

Auch die Abiturienten werden, vielleicht nicht mal in ferner Zukunft, ähnlich wie es die leise, sanft und sehnsüchtige Verszeile „Take me to the magic of the moment“ zum Ausdruck bringt, an eben magische Momente in der Schulzeit zurückdenken. Leider entlässt die Schulfamilie die Abiturienten in eine Welt, in der die Krisen ein Stück näher herangerückt sind. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass die Absolventen als „Kinder der Zukunft ihre Träume teilen“, wie es die Scorpions ausdrücken. „Ihr habt das nötige Rüstzeug, darin zurechtzukommen. Ihr seid die „Elite der Gesellschaft“ und damit müsst ihr auch zu eurer Aufgabe machen, die Welt zu einem sicheren, zukunftsfähigen und toleranten Ort zu machen. Geht mit Stolz und voller Zuversicht auf die Zukunft zu. Ihr seid vorbereitet und könnt in eurem Leben und vieler anderer etwas bewegen“.

Zwischen all den Reden glänzte die Big-Band unter der Führung von Florian Simeth mit hervorragenden Musikstücken und besonders viel Applaus erhielt Johanna Ebert, die beim Stück „Erinnerung an Zirkus Renz“ mit einem Solostück die Herzen der Schulfamilie eroberte.

Bewegende Momente

Landrat Franz Löffler gratulierte zu dem hervorragenden Abiturergebnis und sprach seine Freude über die Anmeldezahlen an diesem Gymnasium aus. Solche Feiern seien ein Spiegelbild der Schule. Und dass das an dieser alles passe, habe auch Löffler gemerkt. „Es sind bewegende Momente“. Die Schulfamilie hat die letzten zweieinhalb Jahre bewältigt. „Wer so eine Zeit bewältigt, der ist reif für das Leben. Ihr seid eine ganz tolle Mannschaft“. Löffler erzählte von der tollen Geschichte eines Schumann-Abiturienten, der als Asylsuchender in den Landkreis Cham kam, an das Gymnasium wechselte, freiwillig wieder zurück in die Ukraine ging und durch den Einsatz seiner Schulfamilie, wieder zurückkam. Das hat den Landrat schwer bewegt. „Die Schule hat sich das zuzuschreiben, das Umfeld hat funktioniert, der Wert des Menschen wurde erkannt. Die Schulfamilie war der Kern dieses Erfolges. Da ist die Bildung komplett“.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Barbara Dankerl, der Vorstand des Elternbeirates Florian Fundeis und der Vorsitzende des Schumanisten-Fördervereins Matthias Scheer gratulierten den Abiturienten zum Erfolg.

Auch in diesem Jahr wurde ein Ehrenpreis im Fach Wirtschaft und Recht vergeben. Ausgehend vom Verein für Sozialpolitik, der diesen Preis vergibt, erhielt ihn Michaela Rakicka. Zusätzlich ehrt der Landesverband im Deutschen Altphilologenverband Marie Obermeyer für hervorragende Leistungen im Fach Latein mit der goldenen Ehrennadel. In Physik wurden Justus Roider mit der Mitgliedschaft bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und einem Buchpreis und Stefan Betz mit der Mitgliedschaft bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft geehrt.

Schulbester:Benedikt Wolfrum, Notendurchschnitt von 1,0: Marie Obermeyer und Hannah Preischl; Notendurchschnitt von 1,1: Victoria Eiber und Verena Schlüter ;Notendurchschnitt von 1,2: Aleksandar Mihajlovic, Michaela Rabicka, Rosina Schindler; Notendurchschnitt von 1,3: Laura De Pascalis, Michael Ederer, Judith Engels, Maja Reiner; Notendurchschnitt 1,4: Carola Kiefl, Justus Roider, Sarah Six, Bastian Schwarzfischer, Philipp Zistler; Notendurchschnitt von 1,5: Jasmin Dierl, Lena Gerl, Celina-Marie Fink, Hannah Schällig

Ehrenpreise:Im Fach Chemie Marie Obermeyer, Fachschaft Latein Alekasandar Mihajlovic, Marie Obermeyer, Hannah Preischl Verena Schlüter, Benedikt Wolfrum; Mathematikerpreis erhält Benedikt Wolfrum.

Schumanistenpreisfür Aram Divotian