Nachdem Kultusminister Michael Piazolo im März bedingt durch den Lockdown den Termin der Abschlussprüfungen um zwei Wochen nach hinten verlegte, begannen am Mittwoch 75 Absolventen aus drei 10. Klassen etwas später als üblich mit der ersten Prüfung in Deutsch. Thematisch konnten sich die Schüler neben erzählenden Texten auch mit modernen Übersetzungsprogrammen auseinandersetzen.
Bedingt durch den Wechsel zum Distanzunterricht ab Ende Dezember schien das Schuljahr unter keinem guten Stern zu stehen. Allerdings konnten Lehrer und Schüler auf Erfahrungen aus dem vergangenen Schuljahr zurückgreifen, so dass wichtige Inhalte online vermittelt und geübt werden konnten.
Digitaler Info-Austausch
Auch nach der Rückkehr der Abschlussklassen in den Präsenzunterricht Mitte März wurden die gewohnten Wege des digitalen Informationsaustauschs aufrechterhalten, um sie effektiv für die Vorbereitungen auf die finalen Prüfungen zu nutzen. So konnten bei der Durchführung der Speaking-Tests in Englisch kurz nach den Osterferien durchwegs gute Ergebnisse festgestellt werden; die neuen Formen des Unterrichts stellen einen nicht zu unterschätzenden Wert auch für zukünftiges Lehren und Lernen dar.
Nach dem Deutschaufsatz am Mittwoch stand am Donnerstag für die Schüler der Wahlpflichtfächergruppe IIIa, dem sprachlich orientierten Zweig, die schriftliche Prüfung im Fach Französisch an. Integriert in diese Prüfung ist auch das internationale Sprachdiplom Diplôme D’Etudes en Langue Française (DELF) auf dem Niveau B1 des gemeinsames europäischen Referenzrahmens (GER).
Am heutigen Freitag steht nun Englisch auf dem Prüfungsplan, beginnend mit einem Hörverständnistest, an den sich der restliche Teil der schriftlichen Prüfung anschließt. In der kommenden Woche werden ab Montag die Fächer Mathematik und je nach Wahlpflichtfächergruppe Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen oder Physik abgeprüft.
Einhaltung der Corona-Regeln
Aufgrund der noch nicht ganz abgeschlossenen Sanierungsarbeiten können auch in diesem Jahr die schriftlichen Prüfungen nicht wie gewohnt in der Turnhalle stattfinden. Unter Einhaltung der gebotenen Abstands- und Hygieneregeln haben die Verantwortlichen der Realschule jedoch ein probates Konzept entwickelt, das es ermöglicht, die Absolventen an den Prüfungstagen in großen Fachräumen oder geteilten Klassenzimmern arbeiten zu lassen.
„Mit dem Erreichen des Realschulabschlusses wird den Schülern an den bayerischen Realschulen sozusagen eine besondere Auszeichnung verliehen – ein unverwechselbares Markenzeichen“, betont Realschuldirektor Andreas Hoffmann. „Dieses Zertifikat bietet den jungen Menschen beste Chancen für eine erfolgreiche Karriere, in denen ihnen alle Wege offenstehen.“
So mache der enge Kontakt mit der heimischen Wirtschaft die Absolventen zur Deckung des Fachkräftebedarfs auf der einen Seite hochbegehrt. Andererseits streben jedoch auch nicht wenige Abschlussschüler das Abitur an Fachoberschule oder Gymnasium an, um anschließend ein Studium beginnen zu können.
